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Zu einem Informationsgang durch die fertiggestellte Fürther Stadthalle hatte MdB Horst Haase als Vorsitzender der Bürgervereinigung „Stadthalle Fürth“ die Mitglieder eingeladen. So groß die Freude über das fertige Objekt auch war, so kritisch fielen die Bedenken wegen der Unterhaltskosten aus, die den städtischen Haushalt doch jährlich belasten würden. In der Halle des TV Fürth 1860 wurden die dritten fränkischen Bodybuilding-Meisterschaften ausgetragen. Über 600 Schaulustige waren gekommen, um einen Blick auf die gestählten Körper der Amazonen und Adonisse werfen zu können. Billig war das Vergnügen nicht: Bis zu 50 DM musste man zuvor auf den Kassentisch legen. Donnerstag, 30. September 1982 Ab sofort traten die „Kärwa“-Umleitungen in Kraft. Vor allem Königstraße sowie die Nürnberger Straße samt diverser Seitenstraßen waren davon betroffen. Die Regelungen galten bis zum 15. Oktober. In der St. Christophorus-Kirche feierte die schlesische Landsmannschaft ihr 35. Stiftungsfest. Ein dreistündiges Folklore-Programm unterhielt das zahlreich erschienene Publikum. Den größten Applaus erhielt jedoch ein vorgeführter „Bauchtanz“, der ganz und gar nichts mit der Kultur und dem Brauchtum der östlichen Heimat zu tun hatte. Ein junger Verein mit dem Namen „Verein für Umwelt- und Denkmalschutz“ machte von sich reden. Durch übertriebene Salzstreuaktionen seien viele Bäume im Bereich des Fürther Friedhofs und in der Allee vor dem Krankenhaus akut gefährdet. Das Fürther Grünflächenamt dagegen beruhigte: Über 26.000 Bäume bei mehr als 3000 Neupflanzungen in den letzten vier Jahren und 84 Hektar Rasenflächen seien Beweis für den Werbespruch „Fürth – eine Stadt im Grünen“. Freitag, 1. Oktober 1982 Schmuckstücke und Uhren im Wert von 400.000 DM erbeutete ein Diebestrio aus dem Schaufenster des Juweliergeschäfts Vogel in der Blumenstraße. Die Täter hatten ein Loch in die Scheibe geschlagen. Doch die diebische Freude dauerte nur kurz, denn die Täter konnten nach einer Verfolgungsjagd nach heftigem Widerstand festgenommen werden. Über die aktivierte Alarmanlage war die Polizei automatisch informiert worden. Bei den Tätern handelte es sich um Kriminelle aus einschlägigen Kreisen aus dem Raum Karlsruhe, die zur Tatausführung extra angereist waren. Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Walt Disney: Susi und Strolch“, 2. Woche (Kronprinz – Kino 1), „Andy Warhol: Frankenstein in 3D“ (Kronprinz – Kino 2), „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ (Kronprinz – Kino 3), „Firefox“, 2. Woche (City), „Der Drachentöter (Condor), „Poltergeist“ (Country) sowie „Der gezähmte Widerspenstige“, 4. Woche (Clou). Samstag, 2. Oktober 1982 Vor über 450 Besuchern präsentierte der Fachbeirat der Friseurinnung Fürth den Schick der neuen Haarpracht im Winterhalbjahr. Bei den Damen wurden die Haare wieder ein Stück länger. „Pilot“, „Pionier“ und „Prunk“ hießen die neuen Modeschöpfungen der Schnippler. Ob die Anlehnung an die Haartracht der amerikanischen Siedler den Geschmack der Fürther Damenwelt getroffen hatte, darf bezweifelt werden. Seit 41 Dienstjahren stand Schwester Philippina von der Fürther Kirchengemeinde „Zu Unserer Lieben Frau“ den katholischen Gemeindemitgliedern bei Bedarf zur Verfügung. Nun wurde sie im Rahmen einer kleinen Feier im Pfarrhaus verabschiedet. Schwester Philippina kehrte ins Ordenshaus der Niederbronner Schwestern in Neumarkt/Oberpfalz zurück, um im dortigen Mädchenheim tätig zu werden. Von Ruhestand keine Spur! Im Hochhaus an der Maxstraße eröffnete „Charly“ Beskens ein Tennis-Fachgeschäft. Hier bekam der Tennisfan vom Schläger bis zur Bekleidung alles für den weißen Sport. Nach dem Auslaufen des Tennisbooms könnte man heute nicht mehr davon leben. Montag, 4. Oktober 1982 Am Samstag wurde die Fürther Stadthalle offiziell eröffnet. Das 40 Mio DM-teure Prestigeobjekt war der krönende Abschluss der seit den sechziger Jahren betriebenen Erneuerung der Altstadt rund um den „Gänsberg“. Ihre erste Bewährungsprobe hatte die Stadthalle beim großen Bürgerball am Samstagabend mit Bravour überstanden. Nach der Eröffnung der Fürther Kirchweih am Sonntag kam es beim anschließenden „Tag der offenen Tür“ zu einem Ansturm der Bürger aus nah und fern. Den meisten Besuchern gefiel der hohe Anteil an Glas. Negativ äußerte man sich zu der Deckenkonstruktion aus Metallrohren, die wahrscheinlich nur mit dressierten Affen zu entstauben war. Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 3160 Zuschauern gegen den SC Freiburg mit 2:1. Tore für Fürth durch Hermann und Metzler. Der Schiedsrichter verteilte in diesem Spiel 5 gelbe und 2 rote Karten. Mit

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