Stadtrat abgesehen, da umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen und hohe Versicherungssummen dafür fällig gewesen wären. Man hatte sich zu einem konventionellen Abbruch mit schweren Maschinen entschlossen. Einst hatte der Koloss im Ernstfall Platz für 480 Menschen geboten. Im Krieg hatte keine einzige Bombe den Bunker getroffen. Erst nach der Kapitulation machten die Amerikaner den Bau mit einer Sprengladung unbrauchbar. Klara („Klärchen“) Most, ehemalige Wirtin des Fürther Geismannsaales, wurde vom Verkehrsverein Fürth für ihre langjährige Arbeit mit Blumen und Zinnteller ausgezeichnet. Mehr als 60 Jahre war die Familie Most mit der Brauerei und dem Geismannsaal verbunden, Klärchen Most davon alleine 44 Jahre an vorderster Front. Stadttheater Fürth: „Stabat Mater“, Oratorium von Dvorak (Lehrergesangverein Fürth). Montag, 8. November 1982 Zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Bürgern und Stadträten war es bei einer Protestveranstaltung in der Tuspo-Halle an der Seeackerstraße wegen der Geruchsbelästigung durch die Kläranlage gekommen. Die zahlreich erschienenen Stadträte schoben den „Schwarzen Peter“ jedoch an die Fürther Stadtverwaltung weiter. Dem Ronhofer Stadtrat Hans Moreth wurde eine Liste mit 2086 Unterschriften übergeben. Im Begleittext forderte man eine schnelle Lösung des „anrüchigen“ Problems. Der „Verein zur Pflege des fränkischen Brauchtums“ hatte zum Heringsessen in den Saal des Grünen Baums eingeladen. Von 260 marinierten Heringen blieb kein Schwanz übrig. Dazu gab es Volksmusik und Mundartgedichte gratis. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel bei Waldhof Mannheim mit 0:4. Damit belegte man Rang 15 der Tabelle. Stadttheater Fürth: „Die drei Eisbären“, Komödie von Vitus (Tegernseer Volkstheater). Dienstag, 9. November 1982 Immer mehr Privatbordelle bereiteten der Fürther Polizei Kummer. Hatte man vor einiger Zeit den „Saunaclub Caprice“ in der Dambacher Straße und den „Fitnessclub Oase“ in der Espanstraße auffliegen lassen, so war jetzt der „L.K.-Verlag“ in der ersten Etage der Friedrichstraße 17 an der Reihe. Bis zu sieben Damen im Alter von 19 bis 36 Jahren waren dort mit Leib und Seele bei der Arbeit. Für eine Flasche Sekt (Einkaufspreis im Großmarkt 2,50 DM) zu 150 DM gab es Striptease unter vier Augen. Für weitere Aktivitäten standen gegen Aufpreis Separees mit französischen Luxusbetten bereit. Sogar die Nürnberger kamen nach Fürth! Die Faschingsgesellschaft „Gelb-Rot Noris“ ließ ihren Sessionsauftakt in der Fürther Stadthalle steigen. Nach einem dreistündigen Mammutprogramm konnte dann endlich das Parkett für die zahlreich erschienenen tanzwütigen Nürnberger und Fürther Besucher freigegeben werden. Mittwoch, 10. November 1982 An der Südwestflanke der Fürther Hardhöhe wurde mächtig gebaut. Das Neubaugebiet erhielt Straßennamen von Männern aus Technik und Naturwissenschaften wie Otto Lilienthal, Justus Liebig oder Philipp Reis. Als erste Schule in der Stadt Fürth erhielt die Berufsschule II (kaufmännische Berufsschule) an der Theresienstraße 15 einen Fachraum für Datenverarbeitung. Jeder Schüler saß somit vor einem „eigenen“ Computer. Regierungsschuldirektor Lucas setzte mit einem symbolischen Knopfdruck das neue digitale Zeitalter vor Stadträten und Gästen aus Industrie und Handel in Gang. Die Stadt Fürth und das Studentenwerk Erlangen-Nürnberg starteten eine gemeinsame Aktion, um der eklatanten Wohnraumnot der Studierenden abzuhelfen. Man forderte die Bevölkerung auf, Zimmer und Wohnungen bevorzugt an Studenten zu vermieten. Donnerstag, 11. November 1982 Zu einer gemeinsamen Hubertusjagd hatten die Reitvereine Fürth und Zirndorf eingeladen. Nach einem Sektfrühstück in Burgfarrnbach ging es durch die herbstliche Landschaft. Nach einem Imbiss samt Bügeltrunk an der Erzleitenmühle ging es zurück nach Seukendorf, wo im „Roten Ross“ die Jagd mit dem traditionellen Hubertusball ihren festlichen Abschluss fand. Das Fürther Jugendzentrum am Lindenhain veranstaltete „Aktionstage gegen die Jugendarbeitslosigkeit“. Dabei wurden u.a. künstlerische Arbeiten von arbeitslosen Jugendlichen gezeigt und thematisch passende Theaterstücke aufgeführt. 1982 waren in Fürth etwa 1200 Jugendliche ohne Arbeit. Je länger es dauerte, einen Arbeitsplatz zu finden, desto mehr bestand die Gefahr, sich durch den zwangsläufig auferlegten Schlendrian im Tagesablauf von der Arbeitswelt zu entfremden. Stadttheater Fürth: „Le piege de Meduse“, Komödie von Satie (Compagnie de l`Elan Paris).
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