20. Der Preis für das Zentner Kartoffeln aus den städt. Beständen (Lieferung frei Haus) steigt auf 6 Mk. - Die Goldsammlung der Höheren Mädchenschulen hat bisher 25.250 Mk. erbracht. 21. Frühlingsanfang. Die Tonne Heringe kostet gegenwärtig 75 Mk., sonst 40- 50 Mk. - Die Zeichnung der II. Kriegsanleihe hat in Fürth 11 1/4 Mio. Mk. ergeben (I. Zeichnung 5 Mio. Mk.), in Nürnberg 87 Mio. Mk. (I. Zeichnung 41 Mio. Mk.), im gesamten Reich wurden bei der II. Zeichnung 9 Milliarden Mk. eingenommen. "Der Nürnberger Wehrkraftverein und die Jugendabteilung des Nürnberger Vereins Christlicher junger Männer durchzogen gegen Abend von einem Kriegsspiel bei Unterfarrnbach heimkehrend in einem nicht endend wollenden stattlichen Zuge unsere Stadt. Auch die Fürther Wehrkraftjungen zogen spät abends feldmarschmäßig ausgerüstet mit klingendem Spiel und wehenden Fahnen von einer Uebung in die Stadt ein und lösten sich vor dem Rathause auf." 22. Die Beschlagnahmeverfügung von Aluminiumpulver und Aluminium-Folien wird vom stellv. Generalkommando aufgehoben, die Neuanfertigung ist jedoch verboten. - Vorräte von Gerste bzw. "Mengkorn" aus Gerste und Hafer über 20 bzw. 2 Zentner müssen gemeldet werden. 23. In Fürth wie in ganz Bayern Spendenaufruf für die Kriegs-Invaliden-Fürsorge. 24. 25. Kriegerbeerdigung in Fürth. - Eintreffen eines größeren Verwundetentransports insges. 250, davon 160 Schwer- und 90 Leichtverletzte. Verbringung in die Lazarette am Helmplatz, in der Rosenstraße, in der Turnhalle, in der Pfisterstraße und in der Schwabacherstraße. - Vorräte an Malz und Malzkeimen müssen nunmehr ebenfalls angezeigt werden. - Wegen Vergehens gegen die Kriegsnotstandsgesetze wurden schon eine größere Anzahl von Personen gerichtlich abgeurteilt, die Strafen beliefen sich zumeist nur auf 1 Tag Gefängnis und 5 Mk. Strafe (Grüne: Beherbergung von Fremden ohne sofortige Meldung bei der Polizei, Tragen verbotener Waffen). 25. Günstiger Abschluss der Ortskrankenkasse für 1914, Vermögenszunahme von 106.000 Mk. Die zum 4.8.1914 ausgesetzte Versicherung der Hausgewerbetreibenden wird wieder eingeführt (allerdings 4wöchige Karenzzeit). - Aufruf zur Abgabe von langen weißen Strümpfen zur Anfertigung von Kleinkinderwäsche. - Die Fürther Volksschulen haben aus ihren Goldsammlung 32.000 Mk. der Reichsbank zugeführt. - Eine im Evorasaale untergebrachte Ersatzabteilung von 400 Mann zieht ins Feld. 27. Im vollbesetzten Geismannssaal spricht Reichstagsabgeordneter Scheidemann (SPD) über "Weltkrieg und Socialdemokratie".
Paul
28. Palmsonntag. Das Pfund Schwarzbrot kostet 20 Pfg. 29. Bierpreiserhöhung für das Glas und die Flasche Bier um 2 Pfg., der 4/10 Liter kostet nun 15 Pfg. - Der Verkauf gefärbter Eier wird verboten. - Feldmäßig