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Gewerbliche Statistik der Ortskrankenkasse: Die Hauptindustrien stellen wieder ein, so dass im Januar im Saldo 500 mehr Beschäftigte als im Vormonat ausgewiesen werden konnten. Negativ fallen nur das Baugewerbe und die städtischen Betriebe heraus.

Februar 1. Die Einrichtung der elektrischen Beleuchtung am Staatsbahnhof wird in Angriff genommen. - Bis auf Freibestände werden sämtliche Vorräte an Kupfer, Nickel, Zinn, Aluminium, Antimon und Hartblei beschlagnahmt. Aus den beschlagnahmten Beständen dürfen nur die für die Kriegslieferungen bestimmten Mengen entnommen werden. 9. "Früh 10 Uhr zogen von den hier in den Sälen untergebrachten Soldaten abermals 400 in das Feld. Eine große Volksmenge begleitete die Mannschaften, unter denen sich wieder viele Familienväter befanden, zum Bahnhof." 10. Für Kriegsfürsorgetätigkeit wurde im Januar 294.400 Mk. ausgegeben. Mitgliederversammlung des Verschönerungsvereins. 1.024 Mitglieder. Folgende Projekte sollen angegangen werden: Ersatz des Bohlenweges am Fronmüllersteg, Ausbesserung des Vestner Alleeweges, Ausbesserung des Betonweges am Fronmüllersteg, Zuschuss für eine "gärtnerische Anlage zwischen Rektorwohnung und Turnhalle" der Kgl. Realschule, Zierbrunnen Ecke Amalien-/Simonstr. - Im städt. Arbeitsamt sind z.Z. 3.011 Arbeitslose eingetragen. 11. Die Mehl- und Getreidevorräte der Stadt reichen etwa 4 Monate. - Der städtische Kartoffelverkauf kann den Bedarf nicht decken. - Erwerbslose Frauen und Mädchen können nun auch Unterhosen für Militärzwecke anfertigen und bei der Zentralstelle für Kriegsfürsorge abgeben (für die bisher angefertigten Socken besteht kein Bedarf mehr). - Generalversammlung der Ludwigs-Eisenbahngesellschaft. Das Defizit von 22.200 Mk. soll durch einen Kredit gedeckt werden (s. 28.1.). 12. Die Fleischerinnung gibt Erhöhungen der Schweinefleisch- und Wurstpreise bekannt (Fleisch auf 1,10 Mk., einfache Wurstwaren 1,10 Mk., für Wirte und Wiederverkäufer 1,00 Mk. - Zur Regelung des Brot- und Mehlverbrauchs werden Erhebungskarten an die Bevölkerung verteilt. 13. Der Stadtmagistrat teilt mit, dass das stellv. Generalkommando des 3. Armeekorps "jedwedes etwa beabsichtigtes Faschingstreiben sowie den Verkauf von Scherzartikeln" untersagt hat. - Der neue Sieg Hindenburgs wird von der Bevölkerung "begeistert aufgenommen", öffentliche und viele private Gebäude sowie die Straßenbahn sind mit Fahnen geschmückt, jedoch: "Eine lärmende Siegesfeier ist diesmal unterblieben." - "Die Stare sind angekommen. Gar