RFM intern
Horch amol! Hören im Rundfunkmuseum Eine Reflexion über das Hören von Philipp Knöchel
Das Rundfunkmuseum wird in den kommenden Jahren baulich saniert und museal neugestaltet. Sein Profil wird schärfer: Zukünftig dreht sich in der alten Grundig-Direktion alles um das Thema „Hören“. Schon im Mutterleib hören wir. Wir hören Musik und Sprache, wir lauschen Geräuschen oder vernehmen Lärm. Hören ist vielfältig. Es kann unsere Stimmung beeinflussen, Erinnerungen hervorrufen oder der Unterhaltung und Information dienen. Im Laufe der Zeit wurden unterschiedlichste Hörmedien entwickelt, um besser hören zu können oder um Geräusche oder Musik zu (re-)produzieren. Dazu gehören im neugestalteten Museum weiterhin das Radio, bzw. der Hörfunk, aber auch andere Hörmedien und Themenbereiche: Neben der Musik in all ihren Facetten, der Produktion und der Übertragung von Inhalt bieten verschiedene Felder der Medienökonomie spannende Zugänge zum Thema Hören. Dazu gehören unter anderem Werbung und Konsum, aber auch Unternehmensgeschichte. Allein schon ob seiner Lage in der ehemaligen Direktion von Max Grundig ist das Museum untrennbar mit der Geschichte des Radiopioniers verbunden. Auch in Film und Fernsehen
spielt der Sound eine tragende Rolle, das Zusammenspiel von Bild und Ton bietet spannende Geschichten. Aber auch die physische und psychische Dimension des Hörens sind faszinierende Facetten des neuen Profils. Dabei wird im neugestalteten Museum nicht nur das Ohr angesprochen, sondern Hören über verschiedene Sinne erlebbar gemacht. Das Museum besitzt viele Schätze, die es unter dem Begriff Hören auf neue Art und Weise präsentieren kann. Mit der Neuaufstellung werden nun vorhandene Stärken ausgebaut, gleichzeitig neue Bereiche erschlossen und somit das Profil geschärft. Hören ist vielseitig und interdisziplinär. Die Säulen des künftigen Museums bilden Technik und Geschichte. In diesem Rahmen lassen sich spannende Zusammenhänge aufzeigen und einordnen: Von den technischen Grundlagen, über die
gesellschaftliche Bedeutung bis hin zur Rolle der Medien im Alltag. Jeder Mensch besitzt einen Zugang zum Thema Hören, jede und jeder verbindet damit
etwas. Das neugestaltete Museum soll Neugier, Emotion hervorrufen, Erinnerungen wecken und Hören erlebbar und greifbar machen.
Rundfunk & Museum 102 – Februar 2022
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