PORTRÄT
PORTRÄT aber in den 1970er Jahren die große Ausnahme. Auch ihre Leistungsbereitscha昀琀 ö昀昀nete ihr solche Wege. Folgen wir also ruhig ein wenig detaillierter den Spuren dieser außergewöhnlichen Laufbahn: „Nach dem Abschluss meiner Ausbildung zur Physiklaboran琀椀n bei Siemens begann ich meinen beru昀氀ichen Werdegang 1971 bei Triumph Adler in der Schreibmaschinenentwicklung. Eines der Highlights war die Entwicklung der ersten Kugelkopfschreibmaschine von Triumph Adler“. Wir zi琀椀eren weiter aus dem Lebenslauf, der präzise, knapp und vollständig festhält: „Nach Abschluss des Studiums begann ich in der So昀琀-
wareentwicklung bei Triumph Adler. TA entwickelte damals Computer der mi琀琀leren Datentechnik, beispielsweise die TA1000. … Die gängige Programmiersprache war Assembler. Als ich dort an昀椀ng wurde gerade ein COBOL Compiler entwickelt, um die Programmierung der betriebswirtscha昀琀lichen Anwendungen zu vereinfachen.“ Es entstanden beru昀氀iche Kontakte in die USA und die interessierte junge Exper琀椀n war gleich dabei, beim gegensei琀椀gen Austausch. Die technische Entwicklung schri琀琀 rasant voran, S琀椀chworte sind die TA1600 (ein Mehrplatzsystem mit einem selbst entwickelten Betriebssystem auf Basis von Unix).
Es kamen weitere technische Neuerungen, Gisela Maul immer mi琀琀endrin, wie sie es sich erträumt und erarbeitet hat. Führungsaufgaben kamen fast automa琀椀sch hinzu. Eine globale Marktentscheidung (IBM wählte für seine Personalcomputer den INTEL Prozessor, Triumph war auf Motorola festgelegt) setzte den wirtscha昀琀lichen Chancen der Triumph Rechner ein Ende, Gisela Maul wechselte zur DATEV eG, in die Basisso昀琀wareentwicklung. Die DATEV eG ist bis heute ein So昀琀warehaus und IT-Dienstleister für Steuerberater, Wirtscha昀琀sprüfer und Rechtsanwälte, sie hielt neue Herausforderungen für Maul bereit. Die DATEV wollte eu-
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ropäischer werden und Gisela Maul sollte „die Entwicklung in Italien au昀戀auen“auf- und ausbauen. „Fast 4 Jahre pendelte ich zwischen Nürnberg und Mailand pro Woche für 1 oder 2 Tage hin- und her“, erinnert sie sich. Das PDF brachte als neue Technik ganz neue Möglichkeiten und so kam es zu einer Zusammenarbeit mit einem befreundeten japanischen Unternehmen, die sich beide Unternehmensgründer (DATEV/TKC) schon lange gewünscht ha琀琀en – und die interna琀椀onal bewährte Gisela Maul nutzte diese Aufgabe auch für neue kulturelle Erkenntnisse. Wer rastet, der rostet und hässliche Korrosionsprodukte anzusetzen, ist nichts, für die umtriebige Gisela Maul, also absolvierte sie an der Ohm Hochschule nebenbei mit ihrem Mann Konrad eine Ausbildung zum Counsellor. Schließlich ahnten beide, G + K Maul, dass der bevorstehende beru昀氀iche Ruhestand nicht allein mit Ar琀椀keln für die R&M zu füllen sein würde. Eine Beratertä琀椀gkeit schwebte ihnen vor. Dazwischen kam aber noch ein Buchprojekt mit ihrem Universitätslehrer Ulrich Glöckler „Was hat Führung mit Beratung zu tun? Oder: Erweiterung des Führungsmodells von Hersey und Blanchard um die Komponente der Beratung.“ Obendrauf sa琀琀elte sie 2010 ein Fernstudium, das Aspekte der Informa琀椀k mit solchen der Psycho-
logie, Philosophie, Soziologie, Oral History und Literaturwissenscha昀琀en verknüp昀琀e. Bei soviel Engagement folgen externe Angebote eben wie von selbst. So war sie Mentorin für „simone“ an der Technischen Hochschule Georg Simon Ohm, ein Projekt, um Studen琀椀nnen der MINT-Fächer unter die Arme zu greifen und hielt Lehrveranstaltungen. Im September letzten Jahres wurde Gisela Maul in den Vorstand des Fördervereines Rundfunkmuseum Fürth gewählt. Schon länger wirkte sie, gemeinsam mit ihrem Ehemann Konrad, als Mitglied im Förderverein. Es gibt s琀椀lle, zahlende Mitglieder, doch die Mauls gehören nicht dazu. Beide sind seit vielen Jahren Autoren der R&M, seit einiger Zeit und viel beachtet auch als Autorenduo Maul & Maul tä琀椀g. Im Jahr 2018 erschien in der R&M 94 eine erste Reportage von Gisela Maul, zur Weihnachtsfeier ha琀琀e sie sich eine Geschichte über den „alten Max“ (Grundig) ausgedacht. Maul & Maul, Gisela und Konrad, sind seit über 50 Jahren verheiratet und für Außenstehende ist es beeindruckend, wie hier zwei so selbstbewusste, ak琀椀ve, ehrgeizige Menschen, sich gegensei琀椀g stets fördernd, ihre beru昀氀ichen Karrieren und ihre private Einkehr parallel gestalten konnten. Als Schri昀琀führerin des FV RFM hat sich Gisela Maul nicht lange damit aufgehalten, nur die Protokolle der
Sitzungen zu verfassen. „Die Homepage braucht ein anderes Gesicht“ ist ihr gleich aufgefallen, und mit den Tugenden, die den Berufserfolg wie unausweichlich aussehen ließen, hat sie die Ärmel hochgekrempelt und sich ans Werk gemacht. Das Ergebnis ist hier zu besich琀椀gen und es lohnt sich, seit der Ära Gisela Maul, ö昀琀er mal auf die Seite zu schauen, sie ist in dynamischem Wandel (URL am Ende des Ar琀椀kels). Ganz atemlos erzählt man sich durch diese einzigar琀椀ge Lebenslau昀戀ahn, die kaum Fragen o昀昀enlässt, was alles gelingen kann, wenn man schlau ist und keine Arbeit scheut; wenn es gelingt, Arbeit als Aufgabe und Aufgaben als Lebensbejahung zu begreifen. Fast wäre vergessen worden, dass Gisela Maul regelmäßig joggt und sich nun, im „Ruhestand“ einen Traum erfüllt: Sie lernt Klavierspielen, „dazu muss man regelmäßig üben und diese Zeit ha琀琀e ich vorher nicht“. Homepage des Fördervereins: https://www.radiotechnik. de/118-radio-hersteller/1181informationen-zum-foerderverein-des-rundfunkmuseumsfuerth.html Link zum gemeinsamen YouTube Kanal von Gisela und Konrad Maul: SHE Seeing Hearing Engineering https://www.youtube.com/ channel/UCRUjHoHVyssvXZWyWRAchbQ
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