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Mittwoch, 4. September 1968 Drei Fürther Straßen jetzt im neuen, teilweise vierspurigen "Breitformat": Gas geben konnten die Autofahrer nun in der äußeren Schwabacher Straße (bis an die Ecke zur Saarburger Straße, wo eine italienische Pizzeria die überwiegend amerikanische Kundschaft versorgte), in der Espanstraße sowie in der Fronmüllerstraße bis zur Waldstraße "nauf". Vierzig Mitglieder der "Katholischen Jugend von Unserer Lieben Frau" verbrachten eine Studien- und Vergnügungsreise in der Türkei. Hauptziel war Istanbul mit all seinen Sehenswürdigkeiten. Die Unterkunft im eigenen Zimmer nahm man einfach mit, denn die Gruppe reiste im "rollenden Hotel", der Erfindung eines Reiseunternehmers aus Tittling bei Passau. Tagsüber saß man vorne im Omnibus, nachts schlief man "sargähnlich" im Anhänger. Hauptkunden des preiswerten Unternehmens: Rentner, Studenten und Schwaben. In der Straßenbahnlinie 3 zwischen Schweinau und dem Tiergarten wurde der erste "eiserne Schaffner" installiert. Gedacht war er für Fahrgäste mit Streifenkarte zur Selbstbedienung. Es dauerte einige Zeit, den Benutzern klarzumachen, dass man den benutzten Abschnitt für den weiteren Gebrauch jeweils umfalten musste. Durch die stückweise Umstellung hoffte die VAG jährlich etwa vier bis fünf Millionen DM an Personalkosten einsparen zu können. Der Fürther Straßenbahnbereich kam etwas später an die Reihe. Insgesamt benötigte die VAG rund 400 "eiserne Kollegen", von denen jeder etwa 2000,-- DM kostete. Ob das helle Licht die Bediensteten des Fürther Rathauses wohl beim Nickerchen störte? Tatsache war, dass in der Königstraße am Rathaus die bisherigen Pilzleuchten durch moderne "Großfeldleuchten" mit meterlangen Reflektoren ersetzt wurden. Donnerstag, 5. September 1968 Wegen der zahlreichen Neuanmeldungen zum Polizeidienst richtete die Bayerische Verwaltungsschule eine eigene Lehrabteilung in Fürth ein. 35 Kursteilnehmer wurden acht Monate lang im Polizeiabschnitt West an der Soldnerstraße unterrichtet. Eine gewisse Belastung für Fürth, wie Oberpolizeirat Mielsch einräumte, aber die Anwärter für den mittleren Vollzugsdienst standen in dieser Zeit in kompletter Zugstärke der Fürther Polizei bei Bedarf ohne Kostenaufwand zur Verfügung. Das Stadttheater war ab sofort für die neue Saison gerüstet. Orkanartige Stürme hatten Fassade und Dach beschädigt. Ein erneuerter Außenputz im Dachbereich sowie Ergänzungen am Kupferdach beendeten die ständige Nässe. In einem Benefiz-Spiel zugunsten der Lebenshilfe Fürth trennten sich im Ronhof vor 1500 Zuschauern die Altherrenmannschaften der SpVgg und des 1. FC Nürnberg unentschieden 3:3. Die Kleeblättler spielten mit Niemann; Bauer, Koch; Ues, Sieber, Gottinger; Hofmann, Schneider, Schmidt, Breitschuh, Appis. Freitag, 6. September 1968 Die Verbindung zwischen Fürth und seiner schottischen Partnerstadt Paisley wurde immer enger. Bürgermeister Dr. Heinrich Stranka und seine Frau Friedl verbrachten nun sogar ihren privaten Urlaub in Fürths "Zwillingsort". Dabei sah man sich besonders die modernen Wohnsiedlungen im Teil Cumbernauld an. Die Bewohner der Fürther Altstadt brauchten nicht mehr lange erst bis zum Rathaus laufen, wenn sie mit der Straßenbahn fahren wollten. Die Haltestelle "Grüner Markt" wurde nach Beschluss des Stadtrates wieder eingerichtet. Das Bauamt wurde beauftragt, die notwendigen Vorkehrungen für eine Warteinsel zu treffen. Das "Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik" überreichte Ministerpräsident Dr. Alfons Goppel in München Konsul Max Grundig. Die von ihm gegründeten Radiowerke beschäftigten mittlerweile 27.000 Menschen. Goppel hob in seiner Laudatio auch das soziale Engagement Max Grundigs hervor. Im Filmprogramm zum Monatsbeginn u.a.: "Drei tolle Kerle" (Admiral), "Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung" mit Gerlinde Locker und Peter Arens (City), "Kampf der Titanen gegen Rom" mit Pierre Brice (Park) sowie "Die Nichten der Frau Oberst" (Bambi). Samstag, 7. September 1968 Eine Dienstbesprechung bei der Obersten Baubehörde in München ergab: Fürth konnte im laufenden Jahr sowie 1969 mit insgesamt 4,9 Mio DM an öffentlichen Förderungsmitteln für die Altstadt-Sanierung rechnen. Die Fürther Volkshochschule begann ihr Trimester mit einer Novität: Um dem Fürther Theaterleben einen neuen Auftrieb zu geben, startete man eine kulturelle Stützungsaktion mit zwei öffentlichen Diskussionen über den kommenden Spielplan. Dazu verpflichtete man den Nürnberger Chefdramaturgen Leegard und den Oberspielleiter Huber nach Fürth. Montag, 9. September 1968

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