Die Dresdner Bank eröffnete Ecke Erlanger und Flurstraße eine neue Zweigstelle. Für die Bevölkerung der Umgebung veranstaltete man einen „Tag der offenen Tür“ mit Gewinnspielen sowie einer Freibieraktion, wobei auch 1000 durstfördernde Salzbrezen verteilt wurden. Über die Presse ließ man die neue Telefonnummer der Stadtsparkasse an der Maxstraße veröffentlichen, denn viele Anrufer bei der Stadtverwaltung blockierten die Leitungen der Telefonvermittlung, weil sie bei der Stadt die neue Rufnummer erfragen wollten. Montag, 22. Juli 1974 Die Fürther Polizei konnte einen 17-jährigen Fahrraddieb festnehmen, der bisher elf gestohlene Fahrräder zu Schrott gefahren hatte. Er stieg immer wieder auf ein neu geklautes Gefährt um. In strömendem Regen wurde am Sophienheim an der Schwabacher Straße der Richtkranz gehisst. Der Neubau der Inneren Mission kostete etwa 4,6 Mio DM und sollte später 79 alten Menschen Platz bieten, davon 12 Personen in einer Pflegestation. Der neue Komplex war dem bisherigen Jugendheim angegliedert, das ebenfalls zu einem Altenwohnheim mit 20 Plätzen umgebaut wurde. Mit der Fertigstellung des gesamten Sophienheimes rechnete man zum Frühjahr 1975. Die SpVgg gewann ein Saisonvorbereitungsspiel bei der SpVgg Effeltrich mit 7:4. Die Tore für Fürth erzielten Unger (3), Heinlein, Bopp, Ammon und Grabmeier. Dienstag, 23. Juli 1974 Mit dem Wetter hatten die Fürther Volksschulen bei ihrem Sportfest im Ronhof Glück, denn es regnete erst, als das Programm seinem Ende zusteuerte. So konnten doch einige tausend Zuschauer die Höhepunkte des Sportfestes genießen. Das „Kleinfeld-Handball“ hatte man gestrichen, den „bunten Rasen“ mit 15 Gruppen weiter erhalten. Das Fußball-Match gewann die Fürther Auswahl gegen die Volksschüler aus Hersbruck mit 5:0. Strahlende Gesichter stellten sich am Schluss der Ehrung durch OB Scherzer und Stadtschulrat Senator Hauptmannl. Die Renovierungsarbeiten am Fürther Schloss in Burgfarrnbach gingen weiter. Bis jetzt konnte man die Ausgestaltung des späteren Fest- und Konzertsaals nur erahnen. Viel Zeit verlangte die Wiederherstellung der Sandsteinstufen des Treppenhauses. Sie waren teilweise abgeschlagen von Bierfässern, die die amerikanische Besatzung aus Gaudi die Stufen hinunterkollern ließ. 1974 investierte man 870.000 DM in das Schloss. Mittwoch, 24. Juli 1974 Die Fußballer der SG Quelle feierten im neuen Sportheim des TV Fürth 1860 ihren Aufstieg in die A-Klasse. Mannschaft und Trainer Richard Gottinger (ehemals SpVgg) wurden mit Lobesreden überhäuft. Größten Beifall gab es jedoch, als Quelle-Generalbevollmächtigter Dedi die Installation einer Flutlichtanlage verbindlich zusagte. Fürths einziger Bahnübergang für übergroße Fahrzeuge an der Ottostraße musste für einige Tage gesperrt werden, da die Schienenstränge neu geschottert wurden. Die Anwohner ertrugen das nervende nächtliche Tuten und Warnhupen zähneknirschend. Der Deutsche Familienverband veranstaltete auf dem Platz hinter der Unterfarrnbacher Schule ein gut besuchtes Kinderfest. Stelzenlaufrennen und Ballonwettbewerbe gehörten zum Programm, das mit viel Liebe für die Kinder in Szene gesetzt wurde. Neue Musik im alten Stil brachte eine Orgelvesper in der Fürther Auferstehungskirche. Organist Ernst Kelber nahm sich Lothar Graaps Sonata breve mit schwungvoller Genauigkeit an, unterstützt von Bärbel Schaffer an der Blockflöte. Donnerstag, 25. Juli 1974 Grundig führte ein neues Diagnose-System bei Farbfernsehgeräten ein. Schon seit einigen Jahren bediente sich der Fürther Weltmarktführer der „Modultechnik“, in der etwa 75% der Bauteile eines Farbfernsehgerätes zusammengefasst waren. Durch ein taschenrechnergroßes Diagnosegerät wurde jetzt die Fehlersuche bei den restlichen 25% auf einen Bruchteil der früher notwendigen Zeit verringert. 13 Leuchtdioten zeigten an, ob die einzelnen Baugruppen einwandfrei arbeiteten. Zum Schuljahresabschluss feierte die Berufsschule II wieder einmal ihre besten Absolventen. Ein Staats- und zehn Stadtpreise konnten vergeben werden. Außer der Schulleiterin Regele gratulierte auch OB Scherzer den Preisträgern. Danach wurde den Gästen der neue NCR-Computer im Wert von 156.000 DM vorgestellt, der der Schule vom Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. EDV war bereits seit einigen Jahren ein Abschlussfach an der Berufsschule II. In den Abendstunden raste die Feuerwehr in die Altstadt, um in einem leerstehenden Haus in der Markgrafengasse einen Brand zu löschen. Die Feuerwehr bezeichnete dies als „Routineaufgabe“, denn in den alten Häusern im Abbruchgebiet rund um den Gänsberg brannte es mindestens einmal täglich. Ausgelöst wurden die Schwelbrände meist von Halbwüchsigen oder Stadtstreichern, seltener löste die Sonneneinstrahlung über Glasscherben ein Feuer aus.
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