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Samstag, 31. Januar 1981 Zum 100-jährigen Jubiläum des Fürther Schlachthofes wurde nicht gefeiert, sondern geschuftet. In der Halle nahe der Maxbrücke begann der Umbau für eine automatische Transportbahn, damit die Schlächter die Fleischmassen nicht mehr selbst transportieren mussten. Zukünftig wurden die Fleischteile an Haken hängend selbsttätig weiterbewegt. Der Lehrergesangverein Fürth feierte an diesem Wochenende sein 100-jähriges Jubiläum. Die Geschichte des Chores begann 1881, als unter Leitung des Lehrers Grillenberger der Chor mit 30 Sängern begann. Zuerst waren nur Lehrer als Mitglieder akzeptiert, ab 1906 öffnete man sich für alle Berufsstände und ließ erstmals auch Damen zu. In den dreißiger Jahren verfügte der Oratorienchor über 300 aktive und passive Mitglieder. Als verdienstvollster Dirigent erwies sich Lehrer Fritz Stenz, dessen Ära von 1934 bis 1965 dauerte. Ihm folgte Musiklehrer Otmar Ruhland vom Heinrich-Schliemann-Gymnasium nach. Besonders in der Zeit zwischen den Weltkriegen hatte der Chor das kulturelle Leben Fürths stark geprägt. 1981 zählte der Lehrergesangverein Fürth 116 Mitglieder, darunter 37 Damen und 19 Herren als aktive Sänger. Heute ist der Chor von der Bildfläche verschwunden. Montag, 2. Februar 1981 Der Fürther Stadtrat stellte bereits jetzt eine Summe in den Haushalt 1981 ein, um einen Wettbewerb zur Ausgestaltung einer erweiterten Fußgängerzone ausschreiben zu können. Da im Sommer die Straßenbahn aus dem Stadtbild verschwinden sollte, wollte man zukünftig die Fußgängerzone der Schwabacher Straße (derzeit zwischen Max- und Rudolf-Breitscheid-Straße) bis zum Kohlenmarkt verlängern. Mit einem Freundschaftsspiel gegen den Bundesligisten Karlsruher SC wollte die SpVgg ein paar Mark in die klamme Vereinskasse spülen, doch das Spiel musste wegen Vereisung des Platzes ausfallen. Heißwasser und bezahlte Arbeitskräfte konnten das Spiel nicht retten. Schiedsrichter Stelzner (Augsburg) ließ sich zu einem Anpfiff nicht überreden. Die Kleeblatt-Fans nutzten den angebrochenen Nachmittag, um mit Notvorstand Jeromin über die Zukunft des Ronhofs zu diskutieren. Stadttheater Fürth: „Tama Hacki & Ex antiquis“ (ungarische Band) Dienstag, 3. Februar 1981 Der Bebauungsplan für das Areal der ehemaligen Geismann-Brauerei sollte möglichst ohne „Fessel“ durch den Denkmalschutz entstehen. In einem Beschluss zu diesem Plan strich der Fürther Stadtrat jetzt einen Hinweis auf die Erhaltung der Häuser Bäumenstraße 24 und 26. Nur Stadtrat Riedel (KPD) stimmte dagegen, weil mit dem Abriss auch der bisherige Jugendtreff (ehemalige Gaststätte „Fischküche“) verschwinden sollte und dafür noch kein Ersatz feststand. Im Burgfarrnbacher Schloss stand man eng auf Tuchfühlung, denn OB Scherzer hatte zum traditionellen Jahresempfang der Stadt Fürth eingeladen. In den Gesprächen drehte es sich nach einführenden Worten OB Scherzers dann um U-Bahn, Krankenhauserweiterung, Stadthallenbau und Erweiterung der Fußgängerzone. Seit Jahrzehnten schon gehörte der Faschingsball der „Vacher Bettschoner“ zu den originellsten Veranstaltungen in der närrischen Zeit. 1981 ließ man u.a. einen „Preußen“ unter größten Anstrengungen eine von Zweibeinern dargestellte Kuh melken, was die Stimmung unter den Ballbesuchern auf den Siedepunkt trieb. Mittwoch, 4. Februar 1981 Die Fürther VHS veranstaltete erstmals Kurse, um arbeitslosen jungen Türken zu einem Hauptschulabschluss zu verhelfen, damit sie anschließend leichter eine Arbeit finden konnten. 23 ausländische Jugendliche kamen dazu erstmals zum Unterricht in das Schulgebäude in Vach. Fünf arbeitslose Lehrer und Sozialarbeiter bereiteten die jungen Türken sechs Monate lang auf die Prüfungen vor. Erstmals seit vielen Jahren stieg die Einwohnerzahl Fürths! Ende 1980 registrierten die städtischen Statistiker 99.505 Einwohner. Dies waren rund 1000 Personen mehr als Ende 1979. Es zeichnete sich ein „Trend zum Stadtleben“ ab. Durch die Gebietsreform 1972 hatte Fürths Einwohnerzahl letztmalig zugenommen (von 94.196 auf 103.798). Seither hatte die Einwohnerzahl jährlich abgenommen. Stadttheater Fürth: „Der eingebildete Kranke“, Komödie von Moliere (Bayerisches Staatsschauspiel München). Donnerstag, 5. Februar 1981 Die Stadt verfügte über viele kleine grüne Lungen, die gepflegt und erweitert wurden. Im zweijährigen Turnus wurden die schönsten Kleingärten Fürths prämiiert. OB Scherzer bedachte deshalb im Rathaus die Eigentümer von sieben Parzellen aus unterschiedlichen Kleingartenanlagen mit Geldpreisen. Im Mai 1950 hatte der aus Schlesien vertriebene Artur Lode mit einer Metzgerei in der Schwabacher Straße 163 begonnen, am 5. Februar 1981 eröffneten die Söhne Norbert und Erhard Lode das neue Domizil in der Friedrichstraße 18 unter der Bezeichnung „Artur Lode GmbH & Co“. Einschließlich einer kleineren Fleischwarenfabrik beschäftigte man jetzt 28 Mitarbeiter. Rund 150 Sorten Wurst und Fleisch sowie 15

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