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Mittwoch, 2. September 1981 Mit einem Umsatzzuwachs von 23% hatte „Ikea Deutschland GmbH“ das Geschäftsjahr 1980/81 abgeschlossen. Insgesamt erwirtschaftete Ikea einen Jahresumsatz von 813 Mio DM. Während die gesamte Möbelbranche stagnierte, schaffte der schwedische Handelsriese diesen Sprung dank vier neu eröffneter Häuser, für die rund 40 Mio DM investiert wurden. Dazu zählte auch „Ikea“ in Fürth-Poppenreuth. Ein Ende der Erfolgsstory war für das Unternehmen mit dem Logo eines „Elchs“ nicht in Sicht. Der „Bund Naturschutz“ schlug bei der Fürther Stadtverwaltung Alarm: Rund 120 Bäume mussten jedes Jahr von der Stadt gefällt werden, weil sie durch fehlende Wasserversorgung, Autoabgase und massivem Einsatz von Streusalz im Winter nicht mehr zu retten waren. Das Grünflächenamt wehrte sich: Gut das zehnfache der gefällten Bäume wurde wieder neu angepflanzt. Oft wollten die Bürger selbst störende Bäume weghaben. Die zu Boden fallenden „Nasenzwicker“ (Samen) des Ahorns erregten hier den größten Unmut, gefolgt von klebendem Blütenstaub auf Autodächern im Frühjahr. Im Berolzheimerianum wurde Erich Emmert feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Der Direktor des Fürther Amtsgerichts hatte die letzten fünf Jahre in Fürth gewirkt. Insgesamt konnte Emmert auf 28 Dienstjahre an bayerischen Justizbehörden zurückblicken. Sein Nachfolger wurde Karlheinz Fürst, ein Fürther, der bereits von 1964 bis 1977 am Fürther Amtsgericht als Richter tätig war. Donnerstag, 3. September 1981 In der Auferstehungskirche im Fürther Stadtpark wuselten die Handwerker hin und her. Die Innenrenovierung war in vollem Gange und sollte bis zur Adventszeit abgeschlossen sein. Die Kosten schlugen mit einer schlappen halben Million Mark zu Buche. Nach wechselvoller Geschichte feierte das „Bergholdsche Mandolinenorchester“ sein 60-jähriges Jubiläum. 1921 von Wolfgang Berghold gegründet, zählte man wenig später schon 60 aktive Spieler. Die Sitten waren streng: Es durfte bei den Proben nicht geraucht werden, nach fünfmaligem unentschuldigtem Fehlen erfolgte der Ausschluss. Aber bis 1981 war man zur „Mandolinenkapelle“ mit maximal zehn Spielern geschrumpft. Nachwuchs suchte man erfolglos. Liebliche Stücke von Giacomo Satori hatten keine Chance gegen Elvis Presley und seine Nachfolger. Freitag, 4. September 1981 Auch das neue Domizil der Fürther Fachoberschule (FOS) Ecke Amalien- und Dambacher Straße hielt dem Schüleransturm nicht mehr stand. Hatte man 1970 mit 139 Schülern in sechs Klassen begonnen, so stiegen diese Zahlen kontinuierlich an. 1981 mussten 660 Fachoberschüler in 23 Klassen unterrichtet werden. Ihnen standen die drei Ausbildungsrichtungen „Technik – Wirtschaft, Verwaltung und Rechtspflege – Sozialwesen“ zur Auswahl. Vor allem Schüler aus Nürnberg und dem dazugehörigen Landkreis wollten nach Fürth, da sie mit dem Zug fast vor die Schule fahren konnten und die Nürnberger FOS zudem noch stärker überfüllt war. Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Zärtlich fängt die Liebe an“ (Kronprinz – Kino 1), „Das Leben des Brian“ (Kronprinz – Kino 2), „Das Todesduell der Tigerkralle“ (Kronprinz – Kino 3), „Die Klapperschlange“ (City), „James Bond – in tödlicher Mission“ (Condor), „Zwei wahnsinnig starke Typen“ (Country) sowie „Wenn der Postmann zweimal klingelt“ (Clou). Samstag, 5. September 1981 Der viel umstrittene Bebauungsplan 428, hinter dem sich die Neugestaltung des Fürther Bahnhofplatzes verbarg, lag jetzt für jedermann einsehbar im Bauamt aus. Die Konzeption sah vor, dass hier zentral die öffentlichen Verkehrsmittel Bundesbahn, U-Bahn und Omnibusse miteinander verknüpft werden. Mit der verlängerten Theresienstraße sollte der Individualverkehr mit einer doppelspurigen Fahrbahn vor dem Bahnhof vorbeiführen. Für den Taxi-Standplatz war der östliche Bahnhofsvorplatz vorgesehen, entlang der verlängerten Theresienstraße einige weitere Parkplätze für Kunden der Hauptpost. Die Fürther Landwirte aus den Ortsteilen Sack, Kronach, Ronhof und Steinach verlangten vom Nürnberger Flughafen Schadenersatz für erlittene Verluste durch Hochwasser. Der Nürnberger Flughafen leitete sein Oberflächenwasser in den Bucher Landgraben. Dieser zog sich durch die auf Fürth gelegenen Felder und überschwemmte bei Starkregen tagelang das Gebiet bis zu 20 Zentimeter Höhe. Dabei wurde 1981 die gesamte Ernte wie Tabak oder Weißkraut vernichtet. Montag, 7. September 1981 Im Fürther Ortsnetz waren jetzt 58 Telefonzellen mit Hebel-Notrufmeldern bestückt. Das von der Post installierte System war innerhalb von vier Wochen aufgebaut. Ging bei Polizei oder Feuerwehr ein Notruf ein, konnte der Beamte am Telefon aufgrund einer an einem Schaltpult aufleuchtenden Kennzahl sofort erkennen, von welcher Telefonzelle in Fürth der Notruf abgesetzt wurde. Die Fürther AWO baute derzeit für 6,5 Mio DM in ihrem Heim in Burgfarrnbach eine Pflegestation, die nach

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