Fast einhellig segnete das Plenum des Fürther Stadtrates ein neues Baumodell für den vorläufigen U-Bahn-Kopf Jakobinenstraße ab. Die Omnibusse sollten nun „in Reihe“ auf der bisherigen Straßenbahntrasse zum Ein- und Aussteigen halten und über eine am Gemüseladen in der Platzmitte zu schaffende Wendeschleife wieder abfahren. Alle anderen vorgeschlagenen Lösungen waren am Widerstand der Anwohner gescheitert. Das Fürther Filmtheater zur Monatsmitte: „Der Mann mit der Todeskralle“ (Kronprinz – Kino 1), „Die große Keilerei“ (Kronprinz- Kino 2), „Die Außerirdischen“ (Kronprinz – Kino 3), „Eine Faust geht nach Westen“ (City), „Schlappschuss“ (Condor), „Mein Name ist Nobody“ (Country) sowie „Shogun“ (Clou). Samstag, 23. Mai 1981 Für die Fürther Bergwachtmänner hatte in der Fränkischen Schweiz bereits die Sommersaison begonnen. Ein neues Domizil in Untertrubach bildete den Mittelpunkt der Fürther Bereitschaft. Dies machte eine Ausweitung des Wochenenddienstes möglich. Im Mittelpunkt standen dabei Rettungseinsätze für verunglückte Kletterer in den nahegelegenen Kalkfelsen sowie Arbeiten im Naturschutz. Der Aufforderung des Helene-Lange-Gymnasiums zu einem „Tanz in den Mai“ folgten zahlreiche Schüler und Schülerinnen. Für gute Stimmung sorgten in der frühlingshaft geschmückten Tuspo-Halle die „Timebreakers“. 240 Schüler des Helene-Lange-Gymnasiums verlegten den Unterricht in Kunsterziehung ins Freie. Sie bemalten den tristen Bauzaun der neuen Stadthalle an der Rosenstraße. Pinsel und Lammfellrollen hatte die Stadt Fürth gespendet. Viele Schüler malten auch noch am Nachmittag weiter. So konnte man nach wenigen Tagen die Menschheitsgeschichte vom Urknall bis zum 20. Jahrhundert in farbigen Bildern nachvollziehen. Montag, 25. Mai 1981 Grete Schickedanz, die Chefin des Quelle-Konzerns, gehörte zu jenen 39 Männern und Frauen, die jetzt von Bundespräsident Karl Carstens empfangen wurden. Grete Schickedanz erhielt den „Stern zum Großen Bundesverdienstkreuz“ überreicht. Zu ihren weiteren Auszeichnungen bisher zählten der Bayerische Verdienstorden, die Würde einer Ehrensenatorin der Universität Tübingen und der Professorentitel der Universität Linz. Außerdem wurde sie von ihrer Heimatstadt Fürth schon mit der Goldenen Bürgermedaille ausgezeichnet. Bei fast schon traditionell schlechtem „Auftaktwetter“ begann vor Tausenden von Gästen das Fürther „Hafenfest“. In Reiner Mosts Festzelt herrschte von Beginn an eine blendende Stimmung. Dem Betrieb im Bierzelt allerdings entsprach der auf dem Festplatz nicht. Einige Schausteller hatten ihre Buden wegen zu geringer Nachfrage nach kurzer Zeit wieder geschlossen. In einem Freundschaftsspiel besiegte die SpVgg im 228. Derby vor nur 2000 Zuschauern im Städtischen Stadion Nürnberg den 1. FC Nürnberg mit 3:2. Dies war der 61. Sieg des Kleeblatts. Tore für Fürth durch Metzler, Orf und Ritschel. Dabei prügelten sich Club-Fans auf den Rängen mit Fürther Anhängern. Die Polizei meinte, das langweilige Spiel hätte die Fans gereizt, selbst „aktiv“ zu werden. Dienstag, 26. Mai 1981 Am Sonntag standen auf der Fürther Freiheit nicht die gewohnten fränkischen Marktfrauen mit ihren Gemüseauslagen, sondern Buden mit internationalen Spezialitäten. Zum „Tag des ausländischen Bürgers“ boten die ausländischen Vereine acht Stunden lang Leckereien aus der Türkei, Griechenland, Spanien, Italien und Jugoslawien an. Insgesamt waren in Fürth 1981 offiziell über 13.000 ausländische Mitbürger aus 68 Ländern gemeldet. Dies waren 14% der einheimischen Bevölkerung – ohne die 11.000 stationierten amerikanischen Soldaten. Stadttheater Fürth: „Brünner Rundfunkorchester für Volkstanzinstrumente“, Konzert. Mittwoch, 27. Mai 1981 Als Publikumsrenner innerhalb der tschechischen Tage erwies sich die Operette „Paganini“. Alle vier Vorstellungen im Stadttheater Fürth waren ausverkauft. Nach der Freitagvorstellung lud der Fürther Theaterverein die Schauspieler zu einem Empfang in das Foyer ein. Direktor Kraft-Alexander äußerte den Wunsch nach einer Theaterfreundschaft zwischen Kosice und Fürth. Zurück blieb nur Abfall auf dem Pflaster: Am letzten Samstag gegen 16.30 endete wieder einmal der „Graffl-Margd“ in der Fürther Altstadt. Rund 1000 Verkäufer boten ihren Tand an. Rund ein Drittel von ihnen waren Profis, die von außerhalb Fürths kamen. Die ersten Tandler richteten sich schon ab Donnerstagmittag ein. Das Wetter spielte allerdings nicht mit. Mit Schirmen und Öljacken versuchten die Graffler den Regengüssen zu trotzen. Trotzdem lockte der Markt etwa 75.000 Besucher. Ab Samstag 14 Uhr lichteten sich die Reihen. Die einen hatten die Taschen, die anderen die Schnauze vom Regen voll. Stadttheater Fürth: „Baltimore Symphony Orchestra“, Konzert. Donnerstag, 28. Mai 1981
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