Zigarren-Ebert

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Blick in die Rudolf-Breitscheid-Straße links mit Hirsch-Apotheke und Gebäudezeile Rudolf-Breitscheid-Straße 1 / 3 / 5 / 7 Commerzbank bis zum Modehaus Fiedler in der fertig gepflasterten Fußgängerzone im Mai 2007
Unternehmen
Zigarren-Ebert
Gebäude
Rudolf-Breitscheid-Straße 1
Geschäftsführer
Christine Klever
Gründungsort
Fürth
Gründungsdatum
1899
Branche
Einzelhandel
Ehemals
Ja
Schließungsdatum
24. Dezember 2014
Schließungsgrund
Geschäftsaufgabe
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Der Einzelhandelsladen Zigarren-Ebert befand sich in der Rudolf-Breitscheid-Straße 1 in der Innenstadt. Im Laden wurden Zigarren, Pfeifentabak und Raucher-Accessoires, sowie Zeitschriften und Zeitungen.

Seit 2000 war Christine Klever die Geschäftsführerin und Inhaberin im Fürther Ladengeschäft. Im darauffolgenden Jahr baute sie im ersten Obergeschoss ihres Laden die Raucher-Lounge "Casa del Puro" ein, in der die Stammkunden gerne eine Zigarre kaufen und rauchen konnten. Nur vier Jahre später verfolgte sie mit dem gleichen Konzept die Raucher-Lounge bzw. den Zigarrenclubs „Casa Del Habano“ am Nürnberger Hauptmarkt, den sie allerdings bereits nach nur zwei Jahren wieder schließen musste. Hintergrund der Schließung waren die Auswirkung des Nichtraucherschutzgesetzes 2010 in Bayern, die laut Betreiberin eine starke Veränderung im Konsumverhalten mit sich zog. Bereits im Vorfeld des Volksentscheids kam es zum Teil zu erbitterten Diskussionen in und um von Tabakverkaufsstellen und Gaststätten. Klever selbst gab gegenüber der örtlichen Presse an, dass sie die "Diskussion" darum kaum noch ertragen konnte und sie zum Teil deshalb schlaflose Nächte hatte. Im Umkehrschluss wurden u.a. in dem Zigarrenclub laut örtliche Presse zwei Kunden wieder weggeschickt, weil sie "nur" Rotwein trinken - aber keine Zigarren rauchen wollten. Letztendlich hat das 2010 in Kraft getretene bayerische Rauchverbotsgesetz viel verändert. So hätten viele Kunden in ihrem Geschäft mehrmals im Monat Zigarren gekauft, um sie in der Öffentlichkeit wie in Kneipen oder Restaurant zu rauchen. Seit dies aber nicht mehr möglich sei, so die Inhaberin, nahm der Absatz stark ab, da in den eigenen Wänden nicht so viele geraucht werden würde. Auch der Verkauf der Raucher-Accessoires, sowie dem "Brot-und-Butter-Geschäft" wie Zeitschriften war damit eingebrochen, womit die Umsatzeinbussen kaum noch verkraftbar waren laut Betreiberin.

Letzter Anstoß für die Schließung des Ladens Ende 2014 in Fürth war jedoch die Baustelle zur Errichtung des Einkaufsgeschäfts Neue Mitte, sowie die Umgestaltung der Rudolf-Breitscheid-Straße zur Fußgängerzone. Während der mehrjährigen Baustelle erlitt der Laden weitere Umsatzeinbussen bis zu 30 Prozent, die mit den noch bestehenden Schulden aus der Zeit in Nürnberg ein Weitermachen nicht mehr möglich machten. Das Ladengeschäft in der Fußgängerzone schloss in Fürth am 24. Dezember 2014.

Seit August 2016 führt Christine Clever gemeinsam mit Bernd Clever das nach ihnen beiden genannten Ladengeschäft Alpha Stream C&B GmbH mit Online-Handel für E-Zigaretten Einzel- und Großhandel in Nürnberg am Nelson-Mandela-Platz direkt hinter dem Hauptbahnhof.

Siehe auch

Lokalberichterstattung

  • Gwendolyn Kuhn: Aus nach 115 Jahren: Zigarren-Ebert ist Geschichte. In: Fürther Nachrichten vom 8. Januar 2015 - online
  • Peter Abspbacher: "Das Volk hat entschieden, jetzt hilft uns Wirten kein Nachkarteln". In: Fürther Nachrichten vom 6. Juli 2010, S. 3 (Druckausgabe)
  • Claudine Stauber: Wer nicht raucht, darf nicht rein. In: Fürther Nachrichten vom 5. Januar 2008, S. 11 (Druckausgabe)
  • Klaus Schrage: Rettung als Zigarren-Club? In: Fürther Nachrichten vom 3. Januar 2008, S. 11 (Druckausgabe)

Weblinks

Bilder

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