Junkers Flugzeugwerke
| Blick in die Flugzeughalle am Flugplatz in Atzenhof mit diversen Flugzeugen - u.a. von der Firma Junkers, ca. 1925 |
- Unternehmen
- Junkers Flugzeugwerke
- Gründer
- Hugo Junkers
- Gründungsort
- Dessau
- Gründungsdatum
- 1895
- Gesellschaftsform
- A. G.
- Branche
- Flugzeugbau
- Ehemals
- Ja
Die Firma Junkers & Co. Warmwasser-Apparatefabrik wurde 1895 von Hugo Junkers in Dessau gegründet. Gasbadeöfen, Heizgeräte und andere Erfindungen des Gründers wurden in der Firma produziert. Fortan machte man sich besonders als Flugzeugbauer und -erfinder einen weltweiten Namen. Bereits in der ersten Hälfte der 1930er Jahre wurde Hugo Junkers von den Nationalsozialisten enteignet. Junkers starb am 3. Februar 1935, an seinem 76. Geburtstag. Heute ist Junkers eine Marke der Bosch-Gruppe.
Junkers in Fürth
Berühmt ist der Name Junkers vor allem wegen seiner Flugzeuge, die neben Dessau nach dem Ersten Weltkrieg auch in der Flugwerft Fürth montiert wurden. Die Geschäftsadresse lautete: Junkers Flugzeugwerke AG Dessau Abt. Flugplatz Fürth (Werft) Flughafenstraße 225.
Die Junkers-Werke waren auf der Suche nach einem Stützpunkt für den Junkers Luftverkehr - einer Fluglinie. Die Junkers-Werke übernahmen die meisten Gebäude und die Flugplatzverwaltung, auch in Schleißheim erhielt Junkers einige Hallen. Die Bau- und Montagestätte von Junkers führte Neubauten, Umbauten und Reparaturen durch.[1]
In der großen Werft richtete Junkers schließlich seine zentrale Wartungs- und Reparaturwerkstatt ein, vor allem produzierte man die Junkers F 13, das erste Ganzmetallflugzeug der zivilen Luftfahrt. Die F 13 war ein einmotoriger Tiefdecker, der vier Passagieren in einer geschlossen Kabine Platz bot. Das erste Exemplar flog im Juni 1919, insgesamt wurden ca. 330 F 13 hergestellt, wovon etwa 110 in Deutschland zugelassen waren, die Reisegeschwindigkeit betrug 140 km/h, die Reichweite immerhin schon 1200 km.[1]
Auch die Junkers G 23 und G 24 – direkte Vorgänger der berühmten Ju 52 – wurden in einer der Normalflugzeughallen gefertigt, vermutlich aber nur das Modell G 23. Das Verhältnis von G 24 zu G 23 verdeutlicht anschaulich die Probleme der deutschen Flugzeugindustrie nach 1918: Die Internationale Luftfahrt-Überwachungskommission lehnte die 1923 entworfene G 24 mit drei 144-kW-Motoren ab, da ihre Leistung dem Versailler-Vertrag widersprach. Daraufhin entstand ein Alternativentwurf mit nur einem 144-kW-Motor im Bug und zwei 118 kW starken Motoren an den Tragflächen. Insgesamt bot das Flugzeug Platz für 9 Passagiere in bequemen Einzelsitzen und 2 Mann Besatzung. Die Kabine verfügte über Beleuchtung und Heizung. Im hinteren Teil der Kabine befanden sich der Gepäckraum und eine Nasszelle mit Toilette und Waschbecken. Die meisten G 23 wurden in der schwedischen Tochterfirma der Junkers-Flugzeugwerke, der AB Flygindustri in Limhamn, auf den Stand der G 24 umgerüstet und kamen mit ausländischer Zulassung wieder zurück nach Deutschland. Nach dem Wegfall der Baubeschränkung im Mai 1926 entfiel diese Praxis. Am bekanntesten wurde dieser Typ durch den 20.000 km langen Flug zweier Lufthansa-Maschinen von Berlin nach Peking vom 24. Juli bis 8. September 1926. Am 26. September 1926 landeten die beiden Maschinen wieder wohlbehalten in Berlin.[1]
Stationiert, aber nicht mehr in Fürth gebaut, war das erste in größerer Stückzahl produzierte Ganzmetall-Sportflugzeug, die Junkers A 50 Junior. Ein relativ hoher Preis (16.200 RM) für das Flugzeug und die damalige Weltwirtschaftskrise verhinderten eine größere Verbreitung der „Junior“. Spektakuläre Fernflüge bewiesen die Robustheit dieses zweisitzigen Sportflugzeuges, insbesondere Marga von Etzdorfs Alleinflug von Berlin nach Tokio (10.000 km in 11 Flugtagen) im Jahre 1931. Eine in Fürth stationierte Maschine des Typs steht heute im Deutschen Museum München.[1]
Die Einzelkomponenten der Flugzeuge wurden mittels der sog. "Flugplatzbahn" angeliefert. Weitere Arbeitsplätze entstanden durch die Fertigung von Schwimmern für die Wasserflugzeug-Varianten der vorgenannten Muster. Die Junkers-Ära sollte allerdings nicht lange anhalten, denn bereits im Jahr 1929 räumte das Dessauer Unternehmen die Fürther Werfthalle wieder.
Literatur
- Barbara Ohm u. a.: Fliegen, nur fliegen!, Genniges Verlag, 1995
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Alexander Mayer: Zu Wasser, zu Lande und in der Luft (Buch), S. 91 ff.
Bilder
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Rundbrief Nr. 56 (5. September 2009) von Alexander Mayer. Urheber: Alexander Mayer
Erstellungsdatum: 5. September 2009
Lizenz: copyrightDie Junkers G38 Generalfeldmarschall von Hindenburg, vermutlich auf dem ehem. Flugplatz in Atzenhof, ... Die Junkers G38 Generalfeldmarschall von Hindenburg, vermutlich auf dem ehem. Flugplatz in Atzenhof, ca. 1935
Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 1935
Lizenz: cc-by-sa-3.0Illustrationen vom Flughafen in Atzenhof, 1921 - 1931 Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 1931
Lizenz: cc-by-sa-3.0Flugzeug Junkers G 23 mit Personal auf dem Flugplatz in Atzenhof - die mit X gekennzeichnete Person ... Flugzeug Junkers G 23 mit Personal auf dem Flugplatz in Atzenhof - die mit X gekennzeichnete Person ist vermutlich Michael Reichel, ca. 1925
Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 1925
Lizenz: cc-by-sa-3.0Blick in die Flugzeughalle am Flugplatz in Atzenhof mit diversen Flugzeugen - u.a. von der Firma ... Blick in die Flugzeughalle am Flugplatz in Atzenhof mit diversen Flugzeugen - u.a. von der Firma Junkers, ca. 1925
Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 1925
Lizenz: cc-by-sa-3.0Flugzeug Junkers G 23 ohne Personal auf dem Flugplatz in Atzenhof - auf dem linken Flügel eine ... Flugzeug Junkers G 23 ohne Personal auf dem Flugplatz in Atzenhof - auf dem linken Flügel eine kleine Flugmaschine E I der Bahnbedarf AG Darmstadt, ca. 1925
Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 1925
Lizenz: cc-by-sa-3.0Flugzeug Junkers G 23 mit Personal auf dem Flugplatz in Atzenhof - auf dem linken Flügel eine kleine ... Flugzeug Junkers G 23 mit Personal auf dem Flugplatz in Atzenhof - auf dem linken Flügel eine kleine Flugmaschine E I der Bahnbedarf AG Darmstadt, ca. 1925
Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 1925
Lizenz: cc-by-sa-3.0Erster Flug der Junkers G 23 in Fürth (hier über Nürnberg-Eberhardshof), ca. 1924 Erstellungsdatum: 1924
Lizenz: PDMFlugzeug Junkers F 13 im Landeanflug auf dem Flugplatz in Atzenhof, ca. 1920 Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 1920
Lizenz: cc-by-sa-3.0Flugzeug Junkers F13 einer schweizerischen Fluggesellschaft auf dem Flugplatz in Atzenhof, ca. 1920 Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 1920
Lizenz: cc-by-sa-3.0Flugzeug Junkers F 13 auf dem Flugplatz in Atzenhof, ca. 1920 Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 1920
Lizenz: cc-by-sa-3.0Eine Ende der 1920er Jahre in Fürth stationierte Junkers A 50 im Deutschem Museum München. Man ... Eine Ende der 1920er Jahre in Fürth stationierte Junkers A 50 im Deutschem Museum München. Man beachte die Aufschrift auf dem Seitenruder.
Urheber: Alexander Mayer
Über Datum: 30. Juli 2009
Lizenz: cc-by-nc-sa-3.0Detail der Junkers A 50, Aufschrift auf Seitenruder. Urheber: Alexander Mayer
Lizenz: cc-by-nc-sa-3.0"Pillichody und Passagiere vor F.13"; Junkers F 13, CH-94 zurück vom ersten Auslandsflug nach ... "Pillichody und Passagiere vor F.13"; Junkers F 13, CH-94 zurück vom ersten Auslandsflug nach Nürnberg-Fürth, am 1.6.1922 mit Pilot Henry Pillichody, bei der Zollkontrolle in Dübendorf.
Lizenz: cc-by-sa-4.0