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TROTZ ALLEM: REIZVOLLE BLICKWINKEL AUF DEM NEUEN GANSBERG Die BgVgg hat sich einer ausführlichen Analyse der Wie­ derbebauung im Sanierungsgebiet südlich der König­ straße bisher meist bewußt entzogen. Es sollte nicht der Eindruck entstehen, als ob man von einer etwa allzu kriti­ schen Warte aus die dort (freilich cft nur in den jeweiligen Absätzen!) erkennbaren städtebaulichen und objektge­ bundenen Bemühungen grundsätzlich mies machen wolle Ab und zu aber ließ es sich nicht vermeiden, das eine oder andere „Neo-Gänsberg' -Objekt in Frage zu stellen z P wegen histonsierend-nostalgischer Schnickschnackasthetik mit Knusperhäuschentendenz statt ambitioniert „moderner“ Architektur uner Berücksichtigung von Pro­ portionen und Material der historischen Umgebung. Die BgVgg war hier im übrigen keineswegs allein In einem FN-Artikel vom 21.7.79 gab selbst Stadtbaurat Wolfgang

Schneider zu: „Es sind schon ein paar 'Lebkuchenhäuser’ auch dabei.” Und im . Deutschen Architektenblatt“ vom Juli 1980 heißt es in einem Artikel über „Strategien zur Stadterneuerung" und die Re.se einer Delegation des ‘■undeswohnungsbauministeriums in Begleitung von Journalisten überregionaler Zeitungen u.a auch nach Fürth (siehe auch Altstadt-Bläddla9/8O,S.9!) wenig freund­ lich: „Objektiv ergab sich der Eindruck, daß die ’Gänsberg'-Bewohner sich wohl'uhlen, obwohl eigentlich in teilweise rührend naiver Weise Lebkuchenhäuschen um einen Platz und ein paar Tupfer Kunst am Bau aufgesetzt sind, garniert noch mit einigen Beispielen falsch verstan­ dener Nostalgieverwirklichung." (DAR 7/80, S. 955) Unsere Bilder aus dem Sanierungsgebiet sollen aber zei­ gen. daß die BgVgg — bei aller kritischen Distanz — gerne bereit ist, dort erbrachte Leistungen anzuerkennen, und daß es auf dem neuen Gänsberg durchaus interessan­ te Perspektiven zu entdecken gibt. Und zugegeben: es lag keineswegs nur am Geschick des Fotografen . . .

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