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und weitere Textilien (naturgefärbt) verkauft werden. Über die normalen Ladenschlußzeiten hinaus ist an Abendkur­ se in Gruppen (Kochen von Vollwertkost, Weben am Web­ stuhl u.ä.) in verschiedenen, dafür geeigneten Räumen des Hauses gedacht. Gemäß dem Schopenhauer-Aphorismus „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts" wird dort ein klares Konzept für bewußtes, gesundes Leben vertreten (daher auch der Name!), dem man mit einem um­ fassenden Angebot in verschiedenen Lebensbereichen gerecht zu werden versucht. Wer die Erlanger Läden des dortigen „Naturhauses“ an der Hauptstraße kennt, weiß, was Attraktives auch die Fürther künftig am Waagplatz erwarten wird — ein Haus, sozusa­ gen „ganz in hellem Holz“ (Boden, Wände, Decken, Aus­ stattungsobjekte), das hervorragend zum Angebot und zur Gestaltung des gegenüberliegenden „Pavillons“ in der Waagstraße 3 passen wird. Man darf gespannt sein!

LIEBE MITBÜRGERINNEN UND MITBÜRGER, LIEBE FREUNDE DER FÜRTHER ALTSTADT! In diesem Jahr soll es endlich wieder weitergehen am Waagplatz. Das bedeutet zum einen den Ausbau der Ge­ schäftsstelle, ferner die Renovierung der Westfassade von Königstraße 67, der ja als östlicher Waagplatzabschluß erhebliche Bedeutung für den optischen Gesamteindruck zukommt, und drittens wird in den nächsten Wochen end­ lich auch das ehemalige „Kolles-Haus“ , Waagstraße 2, neu belebt werden.

Innenausbau der Geschäftsstelle Die Geschäftsstelle der Bürgervereinigung wird nun doch weiter ausgebaut (Kanalanschluß und sanitäre Ausstat­ tung) und soll endlich auch im Innern ansehnlicher wer­ den und für Aufenthalte einzelner Arbeitsgruppen inner­ halb der Altstadt Vereinigung geeignet ausgestattet wer­ den. Dieser Kanalausbau wird wegen des nötigen Straßen­ aufbruchs zwar für einige Zeit erhebliche Behinderungen mit sich bringen (für die Geschäftsstelle selbst, aber auch für den Durchgang im östlichen Platzteil); wenn jedoch möglichst viele freiwillige Helfer (!) mit anpacken, dann sollte sich der gesamte Umbau doch in zeitlich vernünfti­ gen Grenzen bewegen. Erst nach diesem Radikalumbau kann eine sinnvolle Raumgestaltung durch Teppichboden, Tapeten, Vorhän­ ge usw. angegangen werden. Das nun zweijährige Provi­ sorium soll jedenfalls endlich zu Ende gehen!

Weitere Fachwerkfreilegung am Waagplatz Schließlich wird die Bürgervereinigung auch wieder daran gehen, ein bleibendes Objekt zu schaffen; die mehr als einjährige Pause in den Renovierungsprojekten des Alt­ stadtvereins ist vorüber. Im Anschluß an den Umbau der Geschäftsstelle, möglicherweise parallel dazu, soll die Fachwerkfront von Königstraße 67 freigelegt und der Sandsteinsockel im Erdgeschoß restauriert werden. Diese Maßnahme ist längst überfällig, mußte aber auf Grund der aufwendigen Vorbereitungen zur vergangenen Altstadt-Weihnacht fürs erste hintangestellt werden.

Brachliegendes Gebäude wird bald neubelebt Erfreuliches gibt es nun auch vom Haus Waagstraße 2 zu berichten. Seit die alteingesessene Firma Kolles vor über zwei Jahren wegen Geschäftsaufgabe aus Altersgründen ihr Haus verlassen hat, stand der Laden mit seinen großen Schaufensterfronten leer. Nun wird in den nächsten Monaten die Erlanger „Natur­ haus KG" eine attraktive Filiale eröffnen: im Erdgeschoß sollen Naturkost-Lebensmittel. Webarbeiten und andere Textilien aus Naturmaterialien, Bücher und Schallplatten (nicht nur zu Ernährungsfragen) angeboten werden; im ersten Stockwerk sollen Möbel aus naturbelassenem Holz

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Zeichnung: Emst Wilfert

Erster Fürther Kunstmarkt auf dem Kirchenplatz Da die Bürgervereinigung jede Initiative zur sinnvollen Wiederbelebung der Fürther Altstadt willkommen heißt — auch dann, wenn sie nicht gerade von ihrselbst kommt! —, wurde noch im vergangenen Winter die Anregung der „Galerie am Grünen Markt" zu einem „Ersten Fürther Kunstmarkt" dankbar aufgegriffen. Ursprünglich war er nur am Waagplatz vorgesehen; da er jedoch bereits in der Vorbereitungsphase ziemlich aufwendig zu werden ver­ sprach, wurde er recht bald auf den Kirchen platz um St. Michael „umgelegt” . Mit einem multifunktionalen Angebot quer durch die Be­ reiche der bildenden und darstellenden Kunst soll er im besten Sinn ein „Spektakulum“ sein und wieder einmal zeigen, wozu sich unsere Fürther Altstadt eignet, wenn man sie nur richtig nutzt, und darüber hinaus dem Fürther Kulturleben, das ja so üppig nicht ist, neue Impulse verlei­ hen. Warten wir's ab, wie er ankommt! Daß er ankommt, ist wohl selbstverständlich. . .

„Altstadt-Ball“ am 4. Juli im „Grünen Baum" Eine andere Aktivität soll im Sommer über die Bühne ge­ hen: Die Bürgervereinigung veranstaltet zu ihren eigenen Gunsten einen „Altstadt-Ball" (mit Tanz, wiesich das eben so gehört) in allen Räumen des „Grünen Baum", in der Hoffnung, daß sich dadurch ihr Kassen bestand ein wenig aufbessert. Gar mancher wi rd frei lieh so sei ne Schwierigkeiten haben, efne derartige „etabliert-bürgerliche" Veranstaltung und die Vorstellung von einer politisch aktiven Bürgerinitiative unter einen Hut zu bringen. Dem sei gesagt, daß gewisse ZDF-Sendungen wie „Dalli-Dalli“ und „D ergroße Preis" sich auch nur mit dem sozialen, gemeinnützigen Zweck (z.B. zugunsten der „Aktion Sorgenkind") rechtfertigen lassen . . . Also, viel Spaß beim Altstadt-Ball! Ihre Bürge rveretnigung Altstadtviertel St. Michael Fürth Ernst-Ludwig Vogel, Pressereferent — im Mai 1981