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DIE FÜRTHER ALTSTADT - SPIELPLATZ FÜR SPIEL HALLEN
platz hin freizulegen und so die Neugestaltung des Waag platzes konsequent weiterzubetreiben, von heute auf morgen verdorben.
Die Fürther Altstadt hat zu ihren sich allmählich der schau rig-stolzen Zahl Fünfzig nähernden Kneipen, die die Bür gervereinigung seit Jahren ohne Erfolg - was die städti sche Reaktion mittels Ordnungsamt oder Baubehörde betrifft - mit ihrer »Aktion Kneipenstop« dauerbekämpft, eine neue, brisante Problemvariante hinzubekommen. Wer meint, eine schnelle Mark machen zu müssen (ge meint sind nicht die armen Leichtgläubigen vor den Automaten), der eröffnet heute einen Spielsalon, eine Spielhalle oder - je nach internationalem Flair - ein Spiel center. Das Verlangen nach einem anspruchslosen Zeitvertreib.die Hoffnung auf ein kleines Glück in Form etlicher Märker,die Notwendigkeit. Aggression freizumachen und den Frust durch Lust zu bekämpfen - all das mag für die Besucher solcher Spielstätten eine Rolle spielen. Dieser Spielsalon (Königstraße 67) hat der Bürgervereinigung ihr Konzept am Waagplatz verdorben
Auch die neue Altstadt ist nicht verschont geblieben vom neuen Trend: am Löwenplatz steht ebenfalls eine Bierbar mit Spielautomaten und Billardtischen unmittelbar vorder Eröffnung. In der Gustavstraße 11 droht der nächste aktu elle Problemfall dieser Art! Der dickste Hund steht jedoch am Marktplatz, an der Ecke zur Geleitsgasse bevor. Dort soll in bester städtebaulicher Lage, in einem attraktiven Neubau, neben den Räumen der Stadtsparkasse ebenfalls ein Super-Spielsalon - was die Grundfläche von 200 Quadratmetern anbelangt - einge richtet werden.
Typische Spielhallen-Atmosphäre
Die meisten von ihnen sind dabei in fester Hand von Aus ländern, ganze Salonketten-Systeme stehen oft dahinter. Der Boom hält weiter stetig an. Es ist nicht nur ein vorder gründig ökonomisches, sondern auch ein komplexes soziales Problembündel, innerhalb dessen das Ausländer problem - mit spezifischer Eigendynamik - seine beson dere Bedeutung hat, die hier aber nicht weiter erörtert werden kann.
Zwar muß man dem Bauherrn zugute halten, daß er lange nach anderen Möglichkeiten Ausschau gehalten hat, ehe er einem Spielhallenunternehmer - wieder ein Ausländer den Zuschlag für fünf Jahre gab. Doch warum hat er nicht anderen, durchaus brauchbaren Interessenten - die es nach Informationen der Bürger Vereinigung ebenfalls gab Auch die neue Altstadt bleibt nicht vom Boom verschont: Spielund Bierbar am neuen Löwenplatz
Spielhallen und Kneipen sind aber auch Faktoren, die bei Spekulanten beliebt und willkommen sind, weil mit ihnen - im Gegensatz zu Wohnungen oder auch Läden die geleisteten Investitionen (so überhaupt erbracht) dank möglicher hoher Mieten schneller wieder hereinzuholen sind, also eine größere, kurzfristigere Rendite zu erzielen ist. Also ist eine »Aktion Kneipenstop« auch ein Kampf gegen Spekulantentum - das sich auch in der Fürther Altstadt mittlerweile nicht nur heimlich eingeschlichen, nein: ganz offen ausgebreitet hat. Und zu den Kneipen unterschiedlicher Art und Qualität ist nun auf wenigen hundert Metern die neue Masche mit den Spielsalons ge kommen.
Seit Jahren besteht ein Spielsalon mit Porno-Automaten am Obstmarkt, dann kam in der Angerstraße der nächste dazu. In der Königstraße 67 hat die Einrichtung eines ähn lichen Lokals der Bürgervereinigung im Vorjahr ihren Plan, das Westfront-Fachwerk dieses Hauses zum Waag
Altstadt-Bläddla
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