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Inhalt: Sauerer Regen Sandstein: Symbol für Vergänglichkeit Unser neuer Aufkleber „Färth ward“ Der Fall „Weiße Rose“ Weiterhin trockene Aussichten Erfahrungen eines renovierungswilligen Eigentümers eines denkmalgeschützten Hauses Das Märchen von der Waagplatzlinde Fürther Originale

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„So ein Spinner“, das war - wie man vor einiger Zeit lesen konnte - die Reaktion zahlreicher Automobili­ sten über einen Mann, der ganz alleine an einer Rast­ stätte eine abgestorbene Fichte aufgepflanzt hatte, um auf diese Weise seinen motorisierten Zeitgenos­ sen die kritische Lage des deutschen Waldes dra­ stisch vor Augen zu führen. Es mag wohl sein, daß es nicht jedem gelingt, sein Anliegen taktisch geschickt und damit möglichst erfolgreich zu präsentieren. Aber sind wir alle nicht auch allzu leicht geneigt, je­ manden das Etikett „Spinner" umzuhängen, nur weil er mit hohem persönlichem Einsatz versucht, an lieb­ gewordenen Gewohnheiten und Denkschablonen zu kratzen! Spinner, genauer gesagt - „AltstadtSpinner“, das sind auch wir von der Bürgervereini­ gung in den Augen mancher, denen unser Engage­ ment für die Fürther Altstadt nicht in den Kram paßt. Ich denke da weniger an die auch in Fürth beängsti­ gend häufig anzutreffende Spezies der Miesmacher, für die wir nur eines von vielen Zielen ihrer ungebro­ chenen Meckerlust darstellen. Gefährlicher für uns sind allerdings Leute der Stadtverwaltung, die in mehr oder weniger großem Umfang das „Sagen" haben, denen es ganz und gar nicht gefällt, wenn da jemand ungewohnte Ideen entwickelt und ihnen sogar - hört, hört - hin und wieder auf die Schreib­ tische guckt! Nun wissen wir natürlich, daß nicht alles, was von uns kommt, ungeprüft den behördlichen Segen kriegen muß. Auch fühlen wir uns keineswegs ais Märtyrer, denn wir wissen, daß man nicht empfindlich sein darf! Jedem kann man es nicht recht machen und wenn man etwas bewegen will, dann darf die Haut nicht allzu dünn sein. Nur: unserer Altstadt ist nicht gehol­ fen, wenn man immer wieder versucht, die „AltstadtSpinner" auszutricksen. Es ist schon merkwürdig: während man sich andernorts - und allzuweit muß der Kundige da gar nicht fahren - um die Erhaltung der Altstadt bemüht und sich stolz den „Altstadtfreunden“ zurechnet, ist es sehr mühsam, das Michaelsviertel in Fürth von seiner ewigen Rolle als ein Stiefkind städtischer Planungen zu bewahren. Und auch die Privatinitiative ist noch lange nicht das, was man sich da erträumen könnte - trotz oder gerade wegen weniger ermutigender Gegenbei­ spiele, die an dieser Stelle schon genannt worden sind. Hin und wieder plagt uns „Aktive“ dann auch das Gift der Resignation, kurz - man hat die Nase voll! Sowas dauert aber glücklicherweise nicht lange. Das sieht und erkennt man sicher auch daran, daß auch nach zehnjährigem Vereinsdasein von unserer Seite noch immer Initiativen kommen und wir uns nicht etwa nur darauf beschränken, das bisher Erreichte zu verwal2

Altstadt-Bläddla 21/86

wenn's um Geld geht

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Stadtsparkasse Fürth ten und uns nostalgisch gegenseitig auf die Schulter zu klopfen. Wir sind daher auch immer wieder glück­ lich über Anregungen, die aus dem weiten Kreis unserer Mitglieder und Sympathisanten kommen und über Anerkennung, die sich hin und wieder auch ein kritischer Betrachter unserer Arbeit nicht ver­ kneifen kann. Wir hoffen deshalb darauf, daß auch weiterhin möglichst viele den inzwischen legendären Ausspruch eines US-Präsidenten abgewandelt auf sich beziehen können, wenn sie nicht ohne Stolz sagen: „Ich bin ein Altstadt-Spinner“ ! In diesem Be­ wußtsein sagt das Altstadt-Bläddla auch wieder herzlichen Dank allen, die seine 21. Auflage ermög­ licht haben, sei es, daß sie sich schriftstellerisch betä­ tigt, daß sie Anzeigen geworben oder selbst Anzei­ gen aufgegeben haben. Denn ebenso wie unsere ganze Arbeit hängt auch diese Publikation am manchmal sehr dünnen Faden des persönlichen Ein­ satzes. Ihre Bürgervereinigung Altstadt vierte! St. Michael, Vorstand sc haft

Mitgliederversammlung Wir wurden wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß der Termin für die Mitgliederversammlung - Frei­ tag abend - ungünstig sei, und haben deshalb ent­ schieden, die nächsten beiden Versammlungen zwar noch am Freitag, 6.6.86 und Freitag, 4.7.86 abzuhalten, nach der Sommerpause jedoch jeweils am ersten Donnerstag des Monats zu tagen. Die erste Mitgliederversammlung nach dem Sommer fin­ det somit am Donnerstag, 2.10.86 statt. Wir bitten um Vormerkung.