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Burgervereinigung St. Michael Altstadtbladdla —

Die Fürther Altstadt Steckbrief in Folgen (3. Teil) Von Barbara Ohm Fotos: Hans-Georg Ohm In den letzten beiden Ausgaben des Akstadtbläddlas habe ich die histo­ rischen Anfänge Fürths und die Entwicklung des Ortskerns bis zur Zer­ störung im Dreißigjähri­ gen Krieg und dem an­ schließenden Wiederauf­ bau mit der ersten Orts­ erweiterung über den Konigsplatz hinaus darge­ stellt. Es folgte die Be­ schreibung des Fach­ werks als der ursprüngli­ chen Bauweise im ländlich-bäuerlich gepräg­

ten Marktflecken Fürth und der Sandsteinbauten, mit denen sich der kleine aufstrebende Ort ein urbaneres Gesicht zu geben begann. Es schloß sich eine Erklärung der Stra­ ßenverläufe in der Alt­ stadt an. die den ur­ sprünglichen Ortskern als etwas Gewachsenes, also nicht Geplantes, cha­ rakterisieren. Die typi­ sche Bauweise der „frän­ kischen engen Reihe“ mit ihren schmalen Ab­ standsräumen zwischen den Häusern, den Ratzengängen, und ein Blick in die Hofe waren die bis­ her letzten Punkte mei­ nes kleinen Steckbriefes.

Enge und hohe Bebauung in der Schindelgasse.

7. Dichte Bebauung und Vielstöckigkeit Gerade die eng bebauten Höfe lassen erkennen, daß man im Furth des I 8. Jahrhunderts auf kleinem Raum viele Menschen un­ terbringen mußte. Der wirtschaftliche Auf­ schwung brachte in die­ sem Jahrhundert eine Bevolkerungsvermehrung um das zweieinhalbfache mit sich. Viele dieser Menschen waren sehr arm, so daß man mit ei­ ner dichten Bebauung und Aufstockung der Häuser billigen Wohn­ raum geschaffen hat. Die Aufstockung bzw. die Vielstöckigkeit ist gut in

der Schindelgasse zu be­ obachten. Hier stehen im engen Stra­ ßenraum viergeschossige Häuser, die nur noch we­ nig Licht erhalten. Die enge Bebauung, vor allem in den Höfen, stellt für die Alcstadtsanierung ein besonderes Problem dar. Zum einen soll mehr Zwischenraum geschaf­ fen werden, zum anderen darf aber das Charakteri­ stische der Altstadt nicht verloren gehen. Man wird in jedem einzelnen Fall abzuwägen haben, was erhalten werden muß und was entfernt werden darf.

In schonen Mustern gelegter Schiefer im Schrödershof.

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