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Altstadtverein _______ Fürth Kirchengemeinde gebunden, ist der CVJM Posaunenchor fak­ tisch die Hauskapelle von St. Michael. Am Markt standen damals wie heute Bastelgeschick. Hand­ werksarbeit und Kunsthand­ werk im Vordergrund. Am Ende war man rundum zufrieden: der damalige Vorsitzende Helmut Maurer kündigte schon den nächsten Weihnachtsmarkt an, tausende Menschen hatten zwi­ schen Donnerstag und Samstag den Weg zum Waagplatz gefun­ den. Die Demonstrationen aller Handwerkskünste hatten ent­ scheiden zur Attraktivtät des Marktes beigetragen: Holz­ schnitzer, Glasbläser, Weber, Töpfer und Spinnereien waren zu erleben und auch ständig umlagert.

mals für unangebracht: der intim­ individuelle Charakter sollte ge­ wahrt bleiben. Die Stände wurden lediglich um zwei vermehrt, so daß 16 Stände und die Ge­ schäftsstelle zur Verfügung standen (die Freibank selbst kam erst 1989 dazu). Erstmals erklangen mit den SRS-Jazzmen auch Dixieklänge am Markt, die heute noch nicht verstummt sind: Ende der 60er

formierte sich in Erlangen eine Studentenband unter dem Na­ men „Swinging Reed Section“. Zunächst ohne Trompete und Schlagzeug, nur mit Rohrblatt­ bläsern (Klarinetten, Saxopho­ ne) - daher der Name - und Saiteninstrumenten spielten sie Dixie und Swing. Im Lauf der Jahre wurde aus Swinging Reed Section die SRS Jazzmen, in der heutigen Besetzung spielen sie

Oben. Die Geschäftsstelle im Bild rechts

nun seit fast 20 Jahren: Jörg Bencker (Trompete, Gesang) Robert Seitz (Klarinette, Saxo­ phon), Hermann Krehn (Trom­ pete, Gesang), Hans Peter Al­ brecht (Schlagzeug), Ruppert Gubo (Bass) und Gerhard Loos (Banjo). Ihr heiterer, engagierter Oldtime Jazz, ihr swingender Dixieland begeistert in einschlä­ gigen Jazzkneipen, traditionell am „Erlanger Berch“, im KärwaZelt und sogar - auf der Fürther Altstadtweihnacht. Der Duft von zimtwürzigem Glüh­ wein, knusprig gebrutzelten Brat­ würsten und verlockendem Backwerk und vor allem ein be­ sonderes Flair zogen 1981 zur Eröffnung große Mengen von Fürthern an (seinerzeit blieb man noch weitgehend unter sich). Kei­ ne Klischees, kein Christkind, da­ für eine fröhliche musikalische Einstimmung mit einem reichhal­ tigen Musikprogramm.

Von „alternativ“ zu „traditionell“ Auch 1981 sprach man noch vom „alternativen“ Weihnachts­ markt, wenig später war es dann die „traditionelle“ Altstadl­ weihnacht. Der Waagplatz (der offiziell erst 1985 so heißen sollte) war wieder Kleinod und Anziehungspunkt der Altstadt.

Zweite Altstadt­ weihnacht 1981 Schon 1981 dehnte der Verein die Altstadtweihnacht auf zehn Tage aus, ein (eigenartigerweise knallrotes) Plakat wurde ge­ druckt. Das Programmblättchen verzierte schon unser Altstadt­ weihnachtswappen des kürzlich verstorbenen Fürther Grafikers Siegfried Reinert: das Stecken­ pferdchen. Der Erfolg des voran­ gegangenen Jahres hatte einer­ seits Mut gemacht; andererseits war die Zahl der privaten Bewer­ ber derart angestiegen, daß eine zeitliche Verlängerung um mehr als das Doppelte notwendig er­ schien. Denn eine räumliche Er­ weiterung hielt man schon da­

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war schon 1980. die Freibank (links) ab 1989 in dieAitstadtweihnacht einbezo­

gen Foto A Mayer

Unten: Unermüdliche Helfer des Attstadtvereins. Elisabeth Haake mit ihren Töchtern Liselotte Penkert und Renate Haake fk links nach rechts), hier mit einer Urkunde, die ihren

Einsatz würdigt. Foto: A. Mayer.

Die Presse urteilte unter der Überschrift „Markt für Weihnachtsmuffel": „Auf dem Waagplatz, zwischen Fach­ werkhäusern und hübschen Sandsteingebäuden, stehen weihnachtlich dekorierte Buden und kleine Stände, die abends nicht aufwendig, sondern fast gemütlich erleuchtet sind. Das ganze ist überschaubar, tat­ sächlich intim und individuell". Viel Schnee gab es damals, es war 22 Grad kalt, Freibank und Schuppen waren in einem ziemlich unansehlichen Zu­ stand. Der Bildhauer Heinz-Leo Weiß schuf seinerzeit in zehntägiger Arbeit die Weihnachtssäule. Sie zeigt die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Jesu bis zur An­ kunft der drei Könige. Kürzlich (1998) ließen wir sie renovie­ ren, sie steht vor dem „Klein­ sten Haus“ von Fürth. 1982 hieß es dann schon in der