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Altstadtverein ________ Fürth

Zeit der Vernichtung

Während des Pogroms vom 9./ 10. November 1938 zerstörten die Nationalsozialisten die Ge­ meindesynagogen am Schulhof und die über die Stadt verteilten Betstuben. Bis zur Zwangsauflö­ sung der Gemeinde fanden zu­ nächst nur orthodoxe Gottes­ dienste in der Waisen- und der Hospitalschul statt, die beide das Zerstörungswerk überstan­ den hatten. In der Aula der Israe­ litischen Realschule gestatteten die Behörden zwischen 1940

und 1942 Gottesdienste nach li­ beralem Ritus. Die jüdische Gemeinde wandel­ te die Hospitalschul 1941 in ei­ nen Raum zur Unterbringung von Siechen um und auch die Waisenschul wurde nach der Deportation der letzten Waisen­ kinder 1942 zweckentfremdet: Zunächst für Gepäckkontrollen und Leibesvisitationen vor De­ portationen und schließlich als Kartoffelkeller. Seit September 1945 dient sie der wiederge­ gründeten Kultusgemeinde Fürth als Gemeindesynagoge.

Feier zum 40-jährigen Bestehen des Vereins Auhawe Tauroh am 30. November 1937. Foto: Jüdisches Museum Franken.

Nach dem Bruch

Während der Renovierungsar­ beiten an der Fürther Waisenschul (1965-67) stellte die USArmee ihre Synagoge im Ge­ bäude Nr. 43 der William 0. Darby Kaserne, der Kultusge­ meinde zur Mitbenutzung zur Verfügung. Die „Jewish Chapei" war ursprünglich 1946 im Nürnberger Justizpalast für Ar­ meepersonal eingerichtet und nach Rückgabe des Gebäudes an die Bundesrepublik Deutschland in die Fürther Dar­ by Kaserne (Südstadt) verlegt worden, wo sie bis zur Auflö­ sung des Standortes NürnbergFürth benutzt wurde. Begleitend zur Ausstellung er­ schien die Broschüre „Synago­ gen in Fürth - Einladung zu ei­ nem Rundgang“, die in der Buchhandlung des Jüdischen Museums erworben werden kann. Monika Berthold-Hilpert

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Zum 25jährigen Jubiläum des Altstadtvereins ist eine Veröf­ fentlichung erschienen, in der die Geschichte der Juden in Fürth und die Frage nach den Ursachen des Holocaust - auch über den zeitlichen Rahmen des Titels hinaus - breiten Raum einnimmt: Alexander Mayer: Fürth 1911 1914. Krieg der Illusionen die lokale Sicht. Preis: 18 Mark. Im Buchhandel, im jüdischen Museum oder beim Altstadtver­ ein erhältlich.