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f' '-^dtverein Fürth

Hausgeschichte

Rotes Ross Dringlichkeitsantrag: Rettet das „Rote Ross“! Wiedergabe eines Schreibens der Bürgervereinigung an Stadträte und zuständige Re­ ferate der Stadt Fürth sowie an das Landesamt für Denk­ malpflege und die Bezirks­ und Heimatpfleger An die Mitglieder des Stadtgremiums der Stadt Fürth DRINGLICHKEITSANTRAG Aktion Rettet das „Rote Ross“! Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,

das „Rote Ross“ - mehr als fünfhundertjähriger Gasthof am Waagplatz und eines der wenigen noch verbliebenen qualitätvollen historischen Fachwerkgebäude Fürths - be­ findet sich zur Zeit in einem völlig desolaten Zustand und muss dringend gerettet wer­ den • vor weiter fortschreitendem baulichen Verfall • vor weiterem sozialen Abstieg (bürgerlicher Gasthof, Alt­ stadtbordell, Wohnasyl) • vor seinen derzeitigen Eigen­ tümern (die es noch weiter haben herunterkommen las­ sen als ihre Vorgänger) • vor Gleichgültigkeit und Interessenlosigkeit der Allge­ meinheit. Die Stadt Fürth (Verwal­ tung und Stadtrat), alle an ih­ rer Stadt interessierten Bürger und Kaufinteressenten mit his­ torischem Bewusstsein werden dringend aufgefordert, sich so rasch wie möglich auf ihre spe­ zifische Art für das „Rote Ross“ einzusetzen und Lösungsvor­ schläge zu unterbreiten. Schon immer war dieses Gebäude eng mit der Fürther Stadtentwicklung verbunden: Rathaus 1473, erste Gewerbe­ schule 1834, öffentliche Waa­

ge 1835, Uhrturm bis heu­ te im städtischen Besitz! Und auch heute ist sein herunter­ gekommener Zustand bezeich­ nendes Merkmal für den aktu­ ellen Entwicklungsstand der Fürther Altstadt. Die Bürgervereinigung Alt­ stadtviertel St. Michael, die be­ reits in vielen Fällen ihr perso­ nelles und finanzielles Engage­ ment im Altstadtquartier be­ wiesen hat, ist jedoch allein ge­ rade mit diesem Projekt über­ fordert ( vor allem finanziell). Stadt (Bauordnungsamt etc.) und das Landesamt für Denk­ malpflege sind verpflichtet, nicht nur bei renovierungswil­ ligen Hauseigentümern (mit Auflagen und Hilfen) einzu­ schreiten, sondern erst recht hier Gedanken und Geld zu investieren, wo bislang über­ haupt nichts geschehen ist! Deshalb müssen für die Rettung des Gasthofs „Rotes Ross“ möglichst schnell und unbürokratisch gezielte Maß­ nahmen ergriffen werden, da­ mit ein ehemals bedeutsames Schmuckstück im St. MichaelsViertel die ihm zukommende Bedeutung (u.a. als städtebau­ liche Domäne) zurückerlangt. Als Maßnahmen bieten sich an: • die Bereitschaft der Haus­ eigentümerin zum Ver­ kauf muss forciert wer­ den (sie ist mit der kos­ tenintensiven Instandhal­ tung des Gebäudes merklich überfordert) • private, potente Kaufinter­ essenten sind durch die Bemühung und Vermitt­ lung der Bürgervereini­ gung bereits vorhanden • ggf. sollte eine kurz­ fristige Zwi­ schenfinanzie­ rung bzw. ein Aufkauf durch die Stadt er­ wogen werden

• der Umbau in ein individu­ elles, attraktives „Altstadtho­ tel“ erscheint im Hinblick auf die geplante, nahe Stadthalle ebenso sinnvoll wie nötig • weitere Lösungen sind denk­ bar. Die Bürgervereinigung Alt­ stadtviertel St. Michael bittet Sie alle deshalb um eine en­ gagierte, rasche und effektive Hilfe. Noch ist es nicht zu spät, jedoch länger kann der augen­ blickliche Zustand dieses Bau­ werks und seine derzeitige Nutzung als Notwohnungs­ quartier nicht mehr hin­ genommen werden. Wir rechnen mit Ihrem Verständnis und Ihrer konkreten Unterstützung. Mit freundlichen Grüßen Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael Helmut Maurer (Vorsitzender) Ernst-Ludwig Vogel (Beirat)

Rotes Ross mit Uhrtürm­ chen. (Repro AB 19/1985)

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