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wegen Fahnenflucht verhängt. Im Hardhöhen-Restaurant hielt der Stadtverein Hardhöhe seine Jahreshauptversammlung ab. Das Nachrichtenblatt erschien weiter mit einer Auflage von 8000 Exemplaren. Die Mitgliederzahl von Fürths größtem Verein betrug 5237. Die Hauptaktivitäten beschränkten sich mittlerweile auf die Organisation von Faschingsball und Sommerfest. Seit Jahren schon spielten Privatmannschaften im Fußball um den sogenannten „Blüte-Pokal“. Zwölf Mannschaften hatten dazu 164 Spiele absolviert und dabei 1406 Tore geschossen. Bei einer Abschlussfeier im Geismannsaal ging jetzt der Wanderpokal für ein Jahr an die Privatmannschaft des Tuspo Roßtal. Donnerstag, 1. November 1973 Wieder feierte ein Clubspieler aus besseren Tagen einen runden Geburtstag: Baptist Reinmann wurde 70 Jahre alt. Der gebürtige Herzogenauracher spielte zunächst bei der SpVgg Fürth, ab 1926 dann bis 1936 beim 1. FC Nürnberg als Rechtsaußen. Er absolvierte auch vier Spiele in der deutschen Nationalmannschaft. Beruflich war er Leiter der Steuerfahndung bei der Oberfinanzdirektion Nürnberg. Ein 27-jähriger Fürther Elektroinstallateur erleichterte vier Damen um insgesamt 29.000 DM. Um an das Geld zu kommen täuschte er Heiratsabsichten vor und gab sich als Assistenzarzt aus. Im Fürther Ronhof tat sich etwas: Hinter der Tribüne entlang des Gehsteigs wurden Gräben gezogen, um die bisherige schwachbrüstige Stromversorgung zu verstärken. Da auch die Küche des Sportheims renoviert wurde, konnten auch hier Stromleitungen mit höherer Kapazität verlegt werden. Die Installation geschah auch im Hinblick auf eine in Zukunft geforderte Flutlichtanlage auf dem A-Platz. Freitag, 2. November 1973 Ein 80-jähriger Rentner aus einem Fürther Altersheim ließ sich von der milden Sonne zu einer kleinen Wanderung verleiten, doch statt im Altersheim kam er um zwei Uhr nachts in Erlangen an, wo eine Polizeistreife ihre Fürther Kollegen verständigte, die den frierenden Greis dort abholten. Straßen-Premiere im Fürther Westen: Die Heilstättenstraße zwischen Europakanal und Paul-Keller-Straße wurde für den Verkehr freigegeben. Der autobahnbreite Neubau eignete sich in den kommenden Jahren hervorragend für Geschwindigkeitsmessungen der Polizei. Im Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn u.a.: „Big Boy . . . der aus dem Dschungel kam“ mit Jan Michael Vincent und Leon Askin (Admiral), „Die Spalte“ mit Gerhild Bergtold und Axel Schiessler (Bambi), „Die blutigen Geier von Alaska“ mit Roberto Blanco und Angelica Ott (City) sowie „Die Geier kennen kein Erbarmen“ mit John Wayne und George Kennedy (Park). Stadttheater: Konzert Bamberger Symphoniker. Samstag, 3. November 1973 Eine kleine Umfrage unter 227 Personen des Großraums Nürnberg/Fürth ergab, dass 16% von ihnen nicht wussten, dass in Fürth jetzt Gastspieltheater lief. 80% wussten, dass das Stadttheater umgebaut und renoviert wurde. 60% der Fürther und 38% der übrigen Befragten verfolgten den Spielplan des Stadttheaters in der Zeitung oder am Plakatanschlag, aber nur 19% der Fürther und 7,8% der Nichtfürther waren in diesem Jahr schon einmal oder mehrmals im Fürther Musentempel. Fürth war nicht nur die Stadt der ersten und der besten Schülerlotsen, sondern auch die Stadt der höflichsten. Begründung: Die amerikanischen Schülerlotsen der Kalb-Community achteten als „Courtesy-Patrol“ gleichzeitig auf das gute Benehmen ihrer Mitschüler. Sie waren trainiert, mit Höflichkeit und Freundlichkeit auf Fehlverhalten ihrer Mitschüler im Straßenverkehr zu reagieren. Barsche Befehle gegenüber den Mitschülern kamen nicht an. Stadttheater: „Boccaccio“ Operette von Suppe (Städtebundtheater Hof). Montag, 5. November 1973 Mehr als 16 Jahre verwaltete Hans Wedel als ehrenamtlicher Pfleger den Friedhof Vach zur vollsten Zufriedenheit seiner Mitbürger. Im Zuge der Eingemeindung Vachs wurde seine Arbeit von der Stadt Fürth übernommen. OB Scherzer würdigte die Dienste des nun „arbeitslosen“ Pflegers mit einem Geschenk. Der Kolpingsaal vermittelte durch seine Dekoration einen Hauch von Valentinsball, als die Kgl. Priv. Schützengesellschaft Fürth ihrem diesjährigen Schützenkönig huldigte. Man tanzte unter einem Blumenmeer zu den Klängen der Kapelle Stadler. Die von Schützenkönig Schaller gestiftete Königsscheibe zeigte als Motiv Teile der Altstadtsanierung. Der deutsch-amerikanische Frauenclub Nürnberg-Fürth veranstaltete im Geismannsaal einen Flohmarkt. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Bereits nach zwei Stunden war so mancher Verkaufstisch schon leergefegt. Besonders begehrt waren Haushaltsartikel und Textilien, die von den Käufern zu Verwandten in die DDR geschickt wurden. Der Erlös ging an karitative Einrichtungen. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel bei den Stuttgarter Kickers mit 0:5. Damit belegte man Rang dreizehn der Tabelle.

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