Kirchenbauverein für die neue katholische Kirche in Stadeln. Im Gasthaus Engelhardt in Vach unterhielt man mehrere hundert Besucher. Als Reinerlös blieben mehrere tausend Mark in der Kasse. Mit Ehrungen, Reden und Kommersliedern feierte die Verbindung „Alemannia“ ihr 65. Stiftungsfest im Kolpingsaal. Rund 200 Gäste aus 20 Verbindungen Bayerns wohnten dem Ereignis bei. Die SpVgg gewann ihr erstes Spiel im neuen Jahr im Ronhof vor 6000 Zuschauern gegen den Karlsruher SC mit 1:0. Das Tor für Fürth erzielte Bergmann. Damit belegte man Rang elf der Tabelle zur Regionalliga Süd. Man trat an mit Löwer; Popp, Klump; Marchl, Ammon, Heinlein; Heubeck (ab 44. Min. Adjulovic), Bergmann, Dennerlein, Unger und Jäger. Zum Auftakt stellte sich die SpVgg nach langer Zeit wieder im traditionellen Schwarz-Weiß-Dress vor. Die schwarzen Hosen zierten weiße Seitenstreifen und auf der Brust prangte die Quelle-Hand, welche dem klammen Verein fünf Jahre lang je 100.000 DM garantierte. Das Haus Schickedanz war der erste Sponsor der SpVgg für „Werbung am Mann“. Dienstag, 8. Januar 1974 Der aus Fürth stammende Staatsschauspieler Paul Hartmann feierte in Prien am Chiemsee seinen 85. Geburtstag. Hartmann wurde in den Zeiten der Weimarer Republik als Bühnenstar im Berliner Team um Max Reinhart bekannt. Er profilierte sich als Hauptdarsteller in klassischen Werken wie Egmont, Don Carlos oder Faust. Nach 1945 durfte er aufgrund seiner Nazi-Vergangenheit zeitweise nicht auftreten, feierte aber in den fünfziger Jahren ein Comeback. In einem Leserbrief an die FN wetterten Fürther Bäckermeister gegen die Einrichtung der vorweihnachtlichen Fußgängerzone für den ganzen Monat Dezember. Die umliegenden Straßen seien so verstopft gewesen, dass es unmöglich war, Kunden mit bestelltem Gebäck zu beliefern. Die Vorteile lägen ausschließlich bei den privilegierten Geschäftsleuten in der Fußgängerzone. Zum Auftakt des Faschings gastierten die „Treuen Husaren“ im benachbarten Österreich beim fünften Hofball in Riedau. Dabei präsentierte man mit Gerda I. Und Friedrich I. ein Fürther Prinzenpaar, das erst später in Fürth inthronisiert werden sollte. Stadttheater Fürth: „Budapester Philharmonie“, Konzert mit Solist Istvan Lantos (Klavier). Mittwoch, 9. Januar 1974 Am Dreikönigstag kamen die Angehörigen der Pfarrei St. Heinrich wieder sehr zahlreich im Kolpingsaal zum traditionellen Pfarrfamilienabend zusammen. Die Sternsinger hatten innerhalb weniger Tage 6251 DM eingesammelt. Höhepunkt des Abends war wieder einmal ein Farblichtbildervortrag über das Leben in der Pfarrei im abgelaufenen Jahr. Der Fürther Dekanatssaal in der Rudolf-Breitscheid-Straße wurde renoviert. Man erneuerte die Heizung, das Mobiliar sowie die Beleuchtung. Dem Trend der Zeit entsprechend war auch eine neue Teeküche vorgesehen. Mit der Fertigstellung rechnete man im Mai. SPD-Stadtrat und stellvertretender Kreisvorsitzender Franz Svoboda erlag im Alter von 52 Jahren einer Herzattacke. Er gehörte seit 1946 der SPD an. Er war ein ausgezeichneter Diskussionsteilnehmer und unermüdlicher Wahlkampfhelfer. Bundespräsident Dr. Heinemann verlieh dem Fürther Unternehmer Karl Hertel die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. OB Scherzer überreichte Hertel die Auszeichnung im Fürther Rathaus. Der Inhaber der gleichnamigen Werkzeugfabrik an der Wehlauer Straße hatte sein Unternehmen 1936 in Nürnberg gegründet und zur führenden Firma für spanabhebende Werkzeuge aufgebaut. Zweigniederlassungen in Hollfeld und Ebermannstadt sowie ein Werk in Mistelgau beschäftigten zudem 920 Mitarbeiter. Donnerstag, 10. Januar 1974 Es wurde nicht wärmer: Die Stadt Fürth hielt angesichts der Rohölkrise an ihren Energiesparmaßnahmen weiter fest. In Amtsstuben und Schulen mussten sich die Betroffenen mit maximal 20 Grad Temperatur zufriedengeben, in Turnhallen mit 12 Grad. Die Wassertemperatur in den Hallenbädern betrug 23 Grad, auf Warmbadetage musste verzichtet werden. Nachts wurden nur noch die Hauptverkehrsstraßen beleuchtet. In einem Leserbrief an die FN beschwerten sich Anwohner der unteren Königstraße über die „Gespensterhäuser“ im Sanierungsgebiet auf der gegenüberliegenden Seite. Sogar im Fernsehen lief ein Beitrag über diese Slumgegend unter dem Titel „ A weng Kleinasien“. Man empfand es als Zumutung, in dieser Nachbarschaft leben zu müssen. Ein Abbruch einzelner Häuser war jedoch kaum möglich. Die Stadt hatte damit schlechte Erfahrungen gemacht. Ganze Häuserzeilen wollte man aber erst dann abreißen, wenn ein Bauträger bereit wäre, nach dem Abbruch sofort zu bauen. So lange hieß es noch mit zerdepperten Fensterscheiben zu leben. Stadttheater Fürth: „Cenodoxus, der Doktor von Paris“, Schauspiel von Jakob Bidermann (Südostbayerisches Städtetheater Landshut). Freitag, 11. Januar 1974
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