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Anlieger durch das Verwaltungsgericht war es aufgrund von Lärmschutzgutachten zu einer Einigung zwischen Landkreisverwaltung und den Beschwerdeführern gekommen. Die Autofahrer konnten wieder hoffen! Da die Fuchsstraße für längere Zeit halbseitig gesperrt war, musste der durch Dambach flutende Verkehr über die dortige Lerchenstraße umgeleitet werden. An deren Einmündung in die Fuchsstraße richtete man deshalb eine abknickende Vorfahrt ein. Täglich kam es deshalb zu Unfällen. Die Polizei sprach von einer „Mausefalle“. Eigentlich hätte man gemäß einem Strukturplan den Fürther Schlachthof zugunsten der Anlagen in Nürnberg und Erlangen schließen müssen, aber man hielt den Betrieb mit etwa 10.000 Tonnen Fleischmassen pro Jahr am Laufen. 80% der Auslastung entfiel auf Großschlächtereien, mehr ging nicht, da es bei den Kühlanlagen zu Engpässen kam. Freitag, 26. März 1976 In einem Leserbrief an die FN beschwerte man sich über fehlende Unterstützung durch Ordnungsdienst und Polizei beim Derby im Nürnberger Stadion. Nach Spielende hatten Clubfans aus dem berüchtigten Block 4 die abwandernden Fürther Fans am Ausgang von Block 9 erwartet und angegriffen. Es kam dabei zu schweren Schlägereien. Von Sicherheitskräften war weit und breit nichts zu sehen. Alle evangelischen Kirchen des Dekanats Fürth waren für einen Tag ohne Pfarrer, denn sämtliche Geistliche nahmen an einem Empfang im renovierten Dekanatssaal für den neuen Landesbischof Dr. Hanselmann teil. Dabei wurden dem hohen Gast aus München von Senior Pfarrer Seiter das Dekanat und seine Kirchen vorgestellt. In den Räumen der Deutschen Bank in der Schwabacher Straße wurde eine informative Ausstellung zum Thema „Altbausanierung“ eröffnet. Hier sollten Produktberatung und Finanzierungsmöglichkeiten einer Sanierung zusammengeführt werden. Samstag, 27. März 1976 Vom 27. März bis zum 4. April fand auf dem Festplatz an der Schwabacher Straße gegenüber dem LohnertSpielplatz wieder das traditionelle Fürther Frühlingsfest statt. Vielleicht erinnert man sich noch an Namen von Fahrgeschäften wie Hully-Gully oder Twister. Feuertaufe für das Burgfarrnbacher Schloss: Erstmals nutzte man den Festsaal samt Nebenräumen für einen größeren Empfang mit opulentem kaltem Buffet. Die Fürther CSU-Stadtratsfraktion und der Kreisverband der Union hatten zu einem gesellschaftspolitischen Treffen eingeladen. Wohl eine Art Neujahrsempfang im Frühling. Lehrer der neuen amerikanischen Grundschule an der John-F.-Kennedy-Straße kamen zum Besuch der modernen Hauptschule am Finkenschlag. Die amerikanischen Lehrer waren von der Schule begeistert. Besonders die vielen Fachräume sowie der Medienverbund fanden besonderes Interesse der Pädagogen aus Übersee. Schulkamera und Videorekorder hielten den Besuch gleich auf Band fest. Montag, 29. März 1976 Eine numismatische Rarität war 350 Jahre nach ihrer ursprünglichen Prägung wieder zu haben. Der Fränkische Kreistaler des Fürther Münzprägemeisters Conrad Stutz war ab 1625 offizielles Zahlungsmittel. Die Neuprägung in Feinsilber kostete bei Banken und Sparkassen 49 DM. Menschenauflauf an der Zirndorfer Straße in Dambach: Am Kindergartenneubau der evangelischen ErlöserKirchengemeinde wurde Richtfest gefeiert. Der moderne Flachbau umfasste zwei Gruppenräume für insgesamt 50 Kinder. Mit der Fertigstellung rechnete man zum 1. September. Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 5500 Zuschauern gegen den VfB Stuttgart mit 3:0. Tore für Fürth durch Hofmann (3). Damit verbesserte man sich auf Rang 16 der Tabelle. Stadttheater Fürth: „Der Wildschütz“, komische Oper von Lortzing (Badisches Staatstheater Karlsruhe). Dienstag, 30. März 1976 Die Fürther Arbeiterwohlfahrt hielt ihre jährliche Kreiskonferenz im „Grünen Baum“ ab. In den ersten Wochen des Jahres 1976 hatte man das 3000. Mitglied begrüßen können. Mit der Fertigstellung des Fritz-RupprechtAltenheimes in Burgfarrnbach wurde das Jahr 1975 zum Meilenstein in der Entwicklung der AWO. Als nächstes Projekt wollte man den Umbau des eigenen Hauses in der Hirschenstraße angehen. In Leserbriefen an die FN beschwerte man sich über seit Jahren schon herumliegenden Schmutz und Unrat im Stadtgebiet, so z.B. in der Heilstättensiedlung (Abriss von Baracken), am Hardberg (Müllchaos) oder am Eichenhain an der Stiftungsstraße (Betontrümmer). Man forderte Maßnahmen von Seiten der Stadt gegen die Grundstückseigentümer. Auf „Tuchfühlung“ gingen die Mitglieder der Bezirksgruppe des Bayerischen Blindenbundes. Bereits zum zweiten Mal veranstaltete das Großversandhaus Quelle eine Frühjahrs-Modenschau für Sehbehinderte. QuelleVerkäuferinnen dienten dabei als Mannequins. Mit den Fingern konnten die Blinden die von Heinz Oestergaard entworfenen Kleidungsstücke „erkunden“. Das Interesse der Blinden war riesig.

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