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durch Hiebe mit der Pistole noch schwere Kopfverletzungen zu, ehe er überwältigt werden konnte. Der Täter, ein Landwirt aus Hausen bei Langenzenn, kam in Untersuchungshaft. In einem Spiel zur Saisonvorbereitung gewann die SpVgg im Ronhof vor 2000 Zuschauern gegen den israelischen Erstligisten Hapoel Yahud mit 3:0. Tore für Fürth durch Unger, Schäfer und Broh. Dienstag, 26. Juli 1977 Ein „Open-Air-Concert“ der Fürther Schulen auf der Freilichtbühne im Fürther Stadtpark wurde zu einem großen Treffen der Fürther Jugend. Hardenberg-Kunsterzieher Ernst-Ludwig-Vogel und sein Kollege Lothar Schulz vom Heinrich-Schliemann-Gymnasium hatten die mehrstündige Veranstaltung organisiert. Es spielten die Bands „Cool Fire“, „Burning Candle“, „Second Phase“ sowie „Carol of Harvest“. Der Zulauf der Jugendlichen von nachmittags bis nachts war eine Demonstration für mehr Initiativen in diese Richtung. In einem Leserbrief an die FN beschwerte man sich über die Zustände auf den Stehplatzrängen im Fürther Ronhof. Nach Regengüssen verwandelten sich die oberen Zugangswege und Ränge stets in Schlammseen, die eher der „Masurischen Seenplatte“ denn einem Fußballstadion ähnelten. Mittwoch, 27. Juli 1977 Der Schickedanz-Konzern hatte den Führungs- und Generationswechsel nach dem Tod des Firmengründers Dr. h.c. Gustav Schickedanz ohne Reibungsverluste überstanden. Schickedanz-Nachfolger wurde Schwiegersohn Hans Dedi im oberen Management. Grete Schickedanz leitete die Handelsgruppe, der zweite Schwiegersohn Dr. Wolfgang Bühler war für die Industriegruppe zuständig. Allein die QuelleHandelsgruppe mit dem Versandgeschäft hatte im ersten Halbjahr 1977 eine Umsatzsteigerung von 17% erzielt. Man rechnete für 1977 mit einem Konzern-Umsatz von mehr als 8 Mrd DM. Im Fürther Schulamt wurden acht ausscheidende Lehrkräfte in den Ruhestand verabschiedet. Nur eine unter ihnen hatte das normale Ruhestandsalter erreicht, alle anderen waren vorzeitig ausgeschieden. Waren ihre Nerven vorzeitig verschlissen? Zur bevorstehenden Burgfarrnbacher Kirchweih kam zur Erinnerung erstmals ein „Schlosskärwa-Taler“ heraus. Ihn gab es streng limitiert nur 330-mal: 300 Taler in Feinsilber und 30 Stück in Münzgold. Die Prägewerkzeuge erhielt das Fürther Stadtarchiv, um Nachprägungen auszuschließen. Der Verkauf erfolgte über die Fürther Banken. Die Handballerinnen der HG Fürth wurden zum dritten Mal innerhalb eines Jahres Bayernmeister auf dem Kleinfeld. Beim TV Jahn Augsburg gestalteten sie nach einem 10:7 im Hinspiel auch die zweite Begegnung mit 14:13 erfolgreich. Donnerstag, 28. Juli 1977 Nach 14 Jahren in Fürth wurde Stadtpfarrer Wilhelm Bogner von seiner Gemeinde in der Gaststätte „Grüner Baum“ verabschiedet. OB Scherzer bewunderte sein Wirken um die „Keimzelle der Stadt“. Bogners Schwerpunkte in Fürth waren Seelsorge, Bauen und Jugendarbeit. Zum Abschied erhielt er u.a. eine Langspielplatte mit Orgelmusik, seine Frau ein „fränkisches Wörterbuch“, um die Verbindung nicht abreißen zu lassen. Pfarrer Bogner ging jetzt als Dekan nach Gunzenhausen. Die SpVgg kam bei einem Saisonvorbereitungsspiel beim SC Roth im Schongang zu einem 5:1-Erfolg. Grimm (2), Unger, Heinlein und Schwarz waren die Torschützen für Fürth. Freitag, 29. Juli 1977 An den letzten Schultagen galt an den Fürther Schulen der Stundenplan nicht mehr. Die Staatliche Realschule entließ ihre Absolventen mit einer Feier im Berolzheimerianum, im Heinrich-SchliemannGymnasium wurde erstmals ein Schulhof-Fest organisiert. Die FN erinnerten in einem Artikel an die Einführung der elektrischen Straßenbeleuchtung in Fürth vor 70 Jahren. Zwar hatte die Nachbarstadt Nürnberg schon vorher die elektrische Straßenbeleuchtung angeschafft, aber die Installation von „Excello-Flammen-Bogenlampen“ in der Innenstadt Fürths war zweifellos technisch ausgereifter und wesentlich heller. Am 7. Juli 1907 war es so weit: In den Hauptstraßen der Fürther Innenstadt (Schwabacher-, Max-, Friedrich- und Rudolf-Breitscheid-Straße sowie am Bahnhofplatz) leuchteten 24 Bogenlampen mit elektrischem Licht. Fürth verfügte erstmals über eine Baustoffhandlung. Die in Nürnberg ansässige Firma „Baustoffgroßhandel Carl Schreyer KG“ gründete in der Feldstraße 46 eine Niederlassung. Enorm schwierig, Beton, Steine, Dachziegel usw. in allen Varianten auf Lager zu halten. Samstag, 30. Juli 1977

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