Grundrechte“ im Saal des „schwarzen Kreuz“ teil. Dabei wurde gegen die behördliche Handhabung des „Radikalenerlasses“ Stellung genommen. Die drei von den Berufsverboten Betroffenen – der Fürther Ilja Hausladen, der Cadolzburger Hans Hoyer und der Nürnberger Heinrich Häberlein – versuchten bei der Darstellung ihrer Fälle zu belegen, dass ihr politischer Ansatz aus antifaschistischen Traditionen ihrer Familien entstanden sei und nicht durch die Lehren des Kommunismus. Donnerstag, 18. Mai 1978 Mit allerlei abwechslungsreichen Darbietungen ging das Fürther Hafenfest zu Ende. Die Palette reichte von Schäferhund-Darbietungen bis zur Wahl einer Miss Fürth. Sonnenschein und sturzbachartige Regenfälle hatten sich in den zwölf Festtagen abgewechselt. Am Muttertag waren die Kleingärtner mit Blumengeschenken am Werk. Aus dem Stadtbild Fürths verschwand ein weiterer Schandfleck: Die Stadtwerke ließen das ihnen gehörende Grundstück Ecke Königswarter-/Gabelsberger Straße abräumen. Das hässliche Ruinengrundstück war schon seit Kriegsende verwaist. Jetzt wartete man auf einen Käufer der 9500 qm. Heute steht das später darauf gebaute Marktkauf-Gebäude wiederum leer herum. So hatte man sich die Belebung einer „städtebauliche Dominante“ zwischen Königswarter- und Gebhardtstraße sicher nicht vorgestellt. Stadttheater Fürth: „Die verkaufte Braut“, Komische Oper von Smetana (Nationaltheater Bratislava). Freitag, 19. Mai 1978 Die SpVgg stellte einige Weichen für die Zukunft: Der Vertrag des 30-jährigen Dänen Viggo Jensen (seit 1973 beim Kleeblatt) wurde nicht mehr verlängert. Dagegen verpflichtete man den 19-jährigen Wuschelkopf Florian Hinterberger aus Weiden sowie den 19-jährigen Türken Mahmut Bulut vom TSV Roth. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der „Gartenkolonie Espan II“ luden die Kleingärtner den Stadtrat zum Rundgang ein. Espan II war der Ersatz für beseitigte Südstadtgärten. Das Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Abenteuer in Atlantis“ mit Mel Ferrer und Horst Buchholz (City), „James Bond 007 – Feuerball“ mit Sean Connery und Claudine Auger (Kronprinz-Kinocenter I), „Nur Samstag Nacht“ mit John Travolta und Karen Lynn in der 5. Woche (Kronprinz-Kinocenter II) sowie „O la la, die kleinen Blonden sind da“ mit Darry Cowl und Stephane Hillel (Kronprinz-Kinocenter III). Samstag, 20. Mai 1978 Die Stadt Fürth hatte 1977 sehr gut gewirtschaftet. Nach Aussage von Finanzreferent Zottmann konnte – ausschließlich durch Einsparungen – ein Rechnungsüberschuss in Höhe von 8.939.619,-- DM erzielt werden. Das Jugendzentrum Lindenhain legte die erste Nummer eines bisher namenlosen Journals vor. Der Stadt Fürth schwebte vor, die Zeitung in vierteljährlichem Turnus erscheinen zu lassen (Auflage 1000 Stück). Das Journal sollte zu einem Sprachrohr für Fürths Jugend werden. Die 24-seitige Postille enthielt Informationen, Kommentare und Witziges. Nun suchte man noch nach freiwilligen Mitarbeitern. In Unterfarrnbach drohten die Eltern unverhohlen mit Schulstreik. Ihr heftiger Protest richtete sich gegen eine geplante Änderung des Schulsprengels, wonach die Klassen 7 bis 9 der Schule am Finkenschlag zugeteilt werden sollten. Dies hätte zur Folge, dass in Unterfarrnbach auch kein Rektor mehr amtieren würde. Man forderte von Stadtschulrat Hauptmannl die sofortige Rücknahme dieser Sprengeländerung. Montag, 22. Mai 1978 Die Bundespost schaffte sich in der Kleeblattstadt endgültig ein neues „Zuhause“. In zwei Bauabschnitten sollten bis 1985 zwischen Schwabacher Straße und Bahnhofplatz die neuen Dienstgebäude entstehen. Baubeginn: Anfang 1979. Dazu genehmigte jetzt der Fürther Stadtrat den Abbruch des „Alten Krankenhauses“ an der Schwabacher Straße. Nach Abbruch und vorübergehender Lagerung fehlte von dem Türmchen jede Spur. Waren Souvenirjäger am Werk? Ehrgeiziges Vorhaben: Die Karnevalsgesellschaft Fürther Kleeblatt (CFK) wollte ihre Aktivitäten über das gesamte Jahr ausdehnen. Erstes Ergebnis war der Aufbau einer neuen Showtanz-Gruppe, die mehrmals pro Woche im Kolpingsaal trainierte. Man sah sich mehr als „Gesellschaftsunterhalter“ denn als „Faschingsnarren“. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel bei der SpVgg Bayreuth mit 1:3. Das Tor für Fürth erzielte Heinlein. Trotzdem blieb man auf Rang sechs der Tabelle. Dienstag, 23. Mai 1978 Die Kreuzung neben der Zirndorfer Brücke wurde entschärft. Die Friedlandstraße musste dazu verlängert werden, die Fuggerstraße endete an der Zirndorfer Straße als Sackstraße in einer Wendeschleife. Bei der Eröffnung des Frühlingsfestes der Bergbräu oberhalb der Billinganlage herrschte nasses und unfreundliches Wetter. Aber an den nächsten sonnigen Tagen ließen sich viele Fürther einen „Bergbummel“ nicht entgehen.
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