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Aus: Fürth 1981 - Fürther Geschichtswerkstatt - Bearbeitet von Gert Kuntermann - Gekürzt von Bernd Jesussek für FürthWiki – 15.3.2025 Freitag, 2. Januar 1981 Mit heftigem Sturm, Regen und Schnee führte sich das neue Jahr ein. Trotzdem hatten die Fürther tief in die Haushaltskasse gegriffen, um ein Superfeuerwerk abzubrennen. Um das Spektakel um Mitternacht auf Bild festzuhalten, waren etliche Fürther dazu sogar bis zum neuen Aussichtsturm der Alten Veste gepilgert. (Zirndorfs Bürgermeister Röschlein hatte ausnahmsweise den Schlüssel herausgerückt.) Im Fürther Stadttheater wurden am Ende der Silvester-Vorstellung hunderte von Luftballons auf das Publikum „losgelassen“. Silvesterbälle und Gaststätten waren gut besucht. Stadttheater Fürth: „Ich liebe meine Frau“, Musical von Coleman, (Hermes-Theaterproduktion). Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Zombie“ mit (Kronprinz Kino 1), „Dynasty“ (Kronprinz-Kino 2), „Der kleine Dicke gibt Zunder“ (Kronprinz-Kino 3), „“Das Imperium schlägt zurück“ (City), „Buddy haut den Lukas“ (Condor), „Aristocats“ (Country) sowie „Jeder Kopf hat seinen Preis“ (Clou). Samstag, 3. Januar 1981 In Fürth tauchte das Schild „Wegen Inventur geschlossen“ an den Eingangstüren der Einzelhandelsgeschäfte immer seltener auf. Die Geschäftsleute waren bemüht, die anfallenden Inventurmaßnahmen möglichst außerhalb der regulären Geschäftszeiten zu erledigen. Kaufhäuser wie Quelle oder Bilka verschoben ihre Inventur auf die Zeit nach dem 6. Januar, weil erfahrungsgemäß bis zu diesem Termin noch immer ein Kundenstrom registriert wurde, der vorweihnachtliche Dimension aufwies. Nachdem die renommierte Baufirma Röllinger mit dem Bau des Bahnhofscenters schon seit geraumer Zeit insolvent war, erwischte es zum Jahresbeginn die Firma HRF (Hans Röllinger Fürth KG – GmbH & Co), die Gerätefirma der Baugruppe. Wegen schlechter Auftragslage musste auch hier der Betrieb eingestellt werden. Erstmals versuchte man in Bayern, die behinderten Mitmenschen statistisch zu erfassen. Ende 1979 gab es in Bayern 569.067 Behinderte mit einer Erwerbsminderung von mindestens 30%. In der Stadt Fürth lebten 8238 Behinderte, 7355 von ihnen galten als Schwerbehinderte mit einem Grad von mindestens 50%. 509 Fürther Bürger wiesen einen Grad der Erwerbsminderung von 90 und 100 Prozent auf. Montag, 5. Januar 1981 Wie das Stadtentwicklungsreferat der Stadt Fürth mitteilte, war eine Entscheidung für die Bebauung des Areals der ehemaligen Geismann-Brauerei gefallen. Ein Name wurde jedoch noch nicht genannt, da nicht alle Punkte des abzuschließenden Grundstückskaufvertrages abgeklärt waren. Zum Rückrundenauftakt verlor die SpVgg ihr Auswärtsspiel bei den Stuttgarter Kickers mit 1:2. Trainer Schulte war tief enttäuscht von der Leistung des Teams. Das Tor für Fürth erzielte Schaub. Damit belegte die SpVgg in der Saison 1980/81 nach 20 Spielen den 15. Platz in der Tabelle zur 2. Bundesliga Süd. Im ersten Spiel des Jahres trat man an mit Löwer; Grabmeier, Seelmann, Bergmann, Baier; Orf, Suchanek (46. Min. Hinterberger), Ritschel (83. Min. Stempfle), Weber, Metzler und Schaub. Dienstag, 6. Januar 1981 Auf Fürther Stadtgebiet gab es jede Menge gekennzeichneter Ablagerungsplätze für Christbäume. Von dort wurden die ausgedienten Nadelgehölze in der Zeit von 7. bis 23. Januar abgeholt. Kleines Problem: Die orkanartigen Windböen zum Jahreswechsel hatten nicht nur Bäume geknickt und Äste abgetrennt, sondern auch die entsorgten Christbäume von den Ablagerungsplätzen davongewirbelt. Am Fürther Hauptbahnhof begann das Computer-Zeitalter. In der Halle wurden mehrere Fahrkartenautomaten installiert, die nach entsprechender Eingabe sämtliche Fahrkartenarten und Verbindungen zwischen den 6687 Bahnhöfen der damaligen Bundesrepublik ausspuckten. Die Automaten schluckten sogar Geldscheine und gaben ordnungsgemäß Wechselgeld zurück. Eine weiterhin existierende persönliche Kundenberatung mit Fahrkartenverkauf wurde in einem provisorischen Verschlag in der Schalterhalle am Ausgang zu den Bahnsteigen untergebracht. Donnerstag, 8. Januar 1981 Während 1980 in Fürth noch als „Jahr des Schulbaus“ ausgewiesen wurde (Bau der Berufsschule IV an der Ottostraße, zweite Turnhalle Hardenberg-Gymnasium, Turnhalle Schickedanz-Schule auf der Schwand und Erweiterungsbau am Schliemann-Gymnasium), verlagerte sich die Schwerpunkte für 1981 deutlich: U-Bahn-Bau, Krankenhaus-Sanierung, Stadthallenbau (38 Mio DM!) und Errichtung eines neuen Bauhofes gegenüber dem Fürther Hafen zählten jetzt zu den Baustellen der nächsten Jahre. Das Fürther Faschingsprinzenpaar Karin I. (Einzelhandelskauffrau) und Fredy I. (Sicherheitstransportfahrer) wurde

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