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Im Fürther Rathaus empfing BM Stranka eine Delegation von Kommunalpolitikern aus dem zentralfranzösischen Departement Haute Vienne im Limousin. Fürth wollte mit „Limoges“ in „besondere Beziehungen“ treten. Zeitgleich traf in Fürth ein Schreiben aus Limoges ein, in dem ein Interesse an einer Partnerschaft bekundet wurde. Vorerst tauschte man nur kleine Geschenke mit den Franzosen aus, was sich bald ändern sollte. Stadttheater Fürth: „Romeo und Julia unterm Silbermond“, Musical von Rostand/Jones (Euro-Studio). Donnerstag, 4. Juni 1981 Ungewöhnlich starke Hitze lastete in diesen Tagen über Fürth. Jeder suchte auf seine Weise nach Abkühlung. So waren das Sommerbad am Scherbsgraben, die Eisdielen, aber auch das schattige „Skatgärtla“ im Stadtpark gut frequentiert. BRK-Arzt Dr. Grabner empfahl viel zu trinken und beim Essen auf Obst, Gemüse und Salate umzusteigen. Nach sechsmonatiger Notpräsidiumszeit (seit 18. November 1980) hatte die SpVgg Fürth wieder eine intakte Vorstandschaft. 528 anwesende Mitglieder wählten im Geismannsaal Helmuth G. Liebold zum Präsidenten sowie die von ihm vorgeschlagenen Kandidaten Friedrich-Karl Winter und Thilo Dörsch zu Vizepräsidenten. Das Amt des Lizenzspielerobmanns übernahm Eugen Faust, Schatzmeister wurde Konrad Hoffmann, Schriftführer Peter Berlin. Der Schuldenstand betrug aktuell etwa 4,1 Mio DM. Hohe Zinssätze und neue happige Auflagen des DFB hatten die Summe in die Höhe getrieben. Damit war ein Verkauf des Ronhofs unumgänglich, zumal auch die 528 Mitglieder bei 66 Gegenstimmen und 16 Enthaltungen für die Fortsetzung des Lizenzfußballbetriebs votierten. Doch wo sollte man nach einem Verkauf des Ronhofs spielen? Sobald gerüchteweise ein neuer Standort ins Gespräch kam, stiegen dort die Grundstückspreise. Freitag, 5. Juni 1981 Eine vom Altstadtverein St. Michael propagierte „Aktion Kneipenstopp“ im Bereich der Gustavstraße und Umgebung fand bei den Hauseigentümern keine Zustimmung. Oft war eine Sanierung in den denkmalgeschützten Häusern nur möglich, wenn eine Gaststätte im Erdgeschoss die darüber gelegenen neu entstandenen Wohnungen „subventionierte“. Ohne diese Rendite wären die neuen Wohnungsmieten für Familien unbezahlbar. Ein Einzelhandelsgeschäft war keine Alternative, da aufgrund der nicht optimalen Lage nur geringere Erträge erwirtschaftet werden konnten. Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Stoß das Tor zur Hölle auf“ (Kronprinz – Kino 1), „Käpt`n Blackbeards Spuk-Kaschemme“ (Kronprinz – Kino 2), „Der Mann mit der Stahlkette“ (Kronprinz – Kino 3), „Eine Faust geht nach Westen“, 4. Woche (City), „Hair“ (Condor), „Zwei Missionare“ (Country) sowie „Don Louis“ (Clou). Samstag, 6. Juni 1981 Im Kunstschaufenster der Commerzbank an der Rudolf-Breitscheid-Straße stellte der Künstler Alexander Lihl seine Holzplastiken aus. Nach Ansicht der FN „kennzeichnen seine Arbeiten doch sehr freie Formen, sieht man ihnen an, dass den Künstler ein fast intimes Verhältnis mit dem Holz verbindet.“ Eine Welle der Sympathie schlug dem in Fürth geborenen Toni Wolf beim Empfang zu seinem 60. Geburtstag im Hotel Forsthaus entgegen. Der Vorsitzende des Industrie- und Handelsgremiums Fürth arbeitete daneben als geschäftsführender Gesellschafter der Eckart-Werke. Wolf hatte sich als ehemaliges Vorstandsmitglied der SpVgg schon einen Namen gemacht. Er war auch Teilhaber der väterlichen Firma Wolf-Werbung. Der Jubilar war Träger der Goldenen Bürgermedaille der Stadt Fürth und des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik. Stadttheater Fürth: „Schlussfeier der American High School Fürth“. Dienstag, 9. Juni 1981 An den Pfingstfeiertagen war deutlich zu spüren, dass viele Fürther schon ihren Urlaub angetreten hatten. Viele Ärzte hatten Vertretungsschilder an den Praxistüren hängen und in der Fürther Innenstadt gab es plötzlich ausreichend Parkplätze. Hochbetrieb herrschte dagegen im Sommerbad am Scherbsgraben, in Biergärten, Eisdielen und im Fürther Stadtpark. Die Personenschifffahrt auf dem Europakanal musste Sonderschichten einlegen, um die Massen bis Kriegenbrunn und zurück zu befördern. Die neue Brücke „Parkstraße“ über der Würzburger Bahnlinie war endlich fertig und wurde noch vor dem Pfingstwochenende für den Verkehr freigegeben. Das Bauwerk war für 30 Tonnen Gesamtlast zugelassen und kostete rund 550.000 DM. Lange Zeit hatte es ein Gerangel zwischen der Bundesbahn und der Stadt Fürth gegeben, weil die Bahn eine größere Brücke und damit Zuschüsse von der Stadt Fürth wollte. Diese war jedoch der Ansicht, dass ein Neubau in der alten Größe ausreichend wäre und damit die Unterhaltspflicht weiter allein bei der Bahn blieb. Mittwoch, 10. Juni 1981

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