Samstag, 6. März 1982 Freude bei den jugendlichen Musikern in der Stadt Fürth: Vier Tage vor dem Abriss des Musikhauses auf dem Geismannareal konnte die Stadt den Bands aus der Alexanderstraße neue Übungsräume zur Verfügung stellen. Sozialreferent Uwe Lichtenberg übergab das dritte Stockwerk des städtischen Gebäudes Gebhardtstraße 15 an die Musiker. Das Geschoss umfasste auf 500 qm Fläche mehrere Räume sowie Küche, Toiletten und Waschräume. Der Wermutstropfen: Auch dieses Haus sollte kurz über lang abgerissen werden, ein Termin dafür stand jedoch noch in den Sternen. In der Altstadt entstand ein weiteres gastronomisches Schmuckstück: In der Königstraße 96 eröffneter der italienische Gastwirt Ottavio Picone das Grill-Restaurant „Caesar“. Bei ihrem Auswärtsspiel am Freitagabend verlor die SpVgg bei Bayer Uerdingen mit 1:2. Das Tor für Fürth entsprang einem Eigentor von Uerdingen. Trotz der Niederlage blieb man auf Rang 16 der Tabelle. Stadttheater Fürth: „Johnny Belinda“, Schausiel von Harris (Fränkisches Theater Maßbach) Montag, 8. März 1982 Im Zeichen der wirtschaftlichen Krise zeichnete sich auch in Fürth eine „Scheu“ vor dem Krankenstand ab. In den Wintermonaten meldeten die Krankenkassen einen vergleichsweise niedrigen Stand von Krankmeldungen. So meldete die Fürther AOK für den Januar 1981 einen Krankenstand von 9,39% und im Februar 1981 immer noch 9,03%, im Dezember 1981 waren aber nur noch 4,69% und im Januar 1982 moderate 6,39% krankgeschrieben. Man hatte Angst um seinen Arbeitsplatz. Am Gänsberg in Höhe des Marktplatzes fiel der Startschuss für eines der letzten großen Bauvorhaben im Sanierungsgebiet der Fürther Altstadt. Hier entstanden unter der Regie der „Landeswohnungs- und Städtebaugesellschaft“ (LWS) 17 Stadt- und 8 Bürgerhäuser. Der Unterschied: Die Stadthäuser enthielten je eine Haupt- und eine Zweitwohnung. Die Bürgerhäuser beinhalteten Läden und mehrere Wohnungen darüber. Stadttheater Fürth: „Armer Ritter“, Märchenspiel von Hacks (Fränkisches Theater Maßbach). Dienstag, 9. März 1982 Johannes Schmidtbauer von der Verkehrswacht übergab zwei Filmkopien mit dem Titel „Kinder haben keine Bremse“ an den Vertreter der Fürther Verkehrspolizei. Die beiden Filme waren zur Verkehrserziehung der Erwachsenen gedacht. Undurchsichtig: Gestohlene Kunstgegenstände aus spanischen Kirchen im Wert von etwa 350.000 DM beschäftigte die Fürther Kripo im Auftrag des Landeskriminalamtes. Bei einer Wohnungsdurchsuchung in der Fürther Innenstadt wurden die wertvollen Antiquitäten im Kinderzimmer gefunden. Der Wohnungsinhaber sollte sie im Auftrag eines Antiquitätenhändlers aus Platzgründen vorübergehend in seiner Wohnung lagern. Mit den Diebstählen hatte er angeblich nichts zu tun. Stadttheater Fürth: „Jedem Tierchen sein Pläsierchen“, musikalischer Ausflug in die Fauna (HeinrichSchliemann-Gymnasium Fürth). Mittwoch, 10. März 1982 Dr. Friedrich Winter, Ehrenvorsitzender der Fürther CSU, feierte im Kreis seiner großen Familie (acht Kinder und 18 Enkel) seinen 80. Geburtstag. Prominenteste Geburtstagsgäste waren MdB Dr. Werner Dollinger und Sozialminister Dr. Fritz Pirkl. In der „Galerie am Grünen Markt“ waren Federzeichnungen, Radierungen und Linolschnitte des niederländischen Künstlers Jan Boomers zu sehen. Sein Markenzeichen waren grüne Waldgeister, aus deren Köpfen Pflanzen wuchsen. Die FN urteilten: „Seine Menschendarstellungen versteht Boomers als Versuche der Deutung und Klärung.“ Donnerstag, 11. März 1982 Dem beim Abbruch des alten Krankenhauses an der Schwabacher Straße geborgenem Uhrenturm schlug die letzte Stunde. Er wurde im Bauhof zerlegt, die Teile wanderten in den Ofen oder auf den Schuttplatz. Es hatte sich kein Abnehmer gefunden. „Manni“ Ritschel reichte bei der SpVgg seinen Abschied ein. Das Arbeitsverhältnis wurde somit zum 28. Februar 1982 beendet. Der schlitzohrige 36-jährige Ex-Nationalspieler wollte nur noch als Spielertrainer beim SV Unterreichenbach seine Karriere locker ausklingen lassen. Dort bewirtschaftete der „Manni“ auch einen größeren Bauernhof. Zum Abschied gab es für die bisherigen Mannschaftskameraden Spanferkel und Freibier. Ritschel begann seine Laufbahn beim FC Stein, dann ging es über den ESV Ingolstadt, Jahn
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