wurden aus dem Asphalt geschnitten und mit etwa zehn Jahre alten Robinien bepflanzt. Dazu kamen Sitzbänke aus Holz. Die Kosten in Höhe von rund 10.000 DM übernahm der Elternbeirat der Schule. Lehrer und Schüler arbeiteten dazu in Eigeninitiative zum Nulltarif. Bis zum 150. Jubiläum der Schule 1983 wollte man mit allen Verschönerungsarbeiten fertig sein. Im evangelischen Dekanatsbezirk Fürth wurde ein „Erwachsenen-Bildungswerk“ gegründet, dem sich in den ersten Tagen schon 20 der 27 Pfarreien angeschlossen hatten. Man hoffte, damit Veranstaltungen der Erwachsenenbildung als Gesamtpaket besser vermarkten zu können als es den einzelnen Pfarreien bisher möglich war. Freitag, 2. April 1982 Im Fürther Stadtgebiet erfolgte in diesen Tagen durch das Grünflächenamt die Frühjahrsbepflanzung im Stadtpark und in den übrigen Freizeitanlagen. Zigtausende von Stiefmütterchen, Vergissmeinnicht, Goldlackpflanzen, Maßliebchen, Primeln und Bartnelken wurden ausgepflanzt, dazu 12.000 Blumenzwiebeln in die Fürther Erde gesetzt. Dadurch entstanden die bei den Fürthern so beliebten Blütenteppiche. Ein rätselhaftes Fichtensterben im Fürther Stadtwald entlang der Verbindungsstraße Fürth – Wachendorf sorgte für Diskussionen in der Stadt. Sollte Streusalz die Ursache dafür sein? Zweigproben wurden deshalb an ein Münchner Labor geschickt. Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Das blaue Paradies“ (Kronprinz – Kino 1), „Die Kadetten von Bunker Hill“ (Kronprinz – Kino 2), „Die Macht der Fünf“, 2. Woche (Kronprinz – Kino 3), „Roar“ (City), „Banana Joe“ (Condor), „Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe (Country) sowie „Am Anfang war das Feuer“, 4. Woche (Clou). Samstag, 3. April 1982 Das „unmögliche Möbelhaus aus Schweden“ hatte es möglich gemacht: Trotz Konjunkturschwäche und Konsumzurückhaltung der Bundesbürger erzielte „Ikea“ in Fürth-Poppenreuth im ersten Jahr nach der Eröffnung einen Umsatz von 52 Mio DM (ohne Restauranterlöse und Mehrwertsteuer). Rund 1,2 Millionen Menschen waren in den vergangenen zwölf Monaten dem Ruf des grinsenden Elchs nach Fürth gefolgt. Die alteingesessene Fürther Eisen- und Sanitärgroßhandlung Kurz aus der Karolinenstraße schloss für immer ihre Tore. Mit wenigen Ausnahmen waren allen 44 Mitarbeitern zum 1. April gekündigt worden. Über die Ursachen des Insolvenzverfahrens wurde nichts bekannt. 59 Jahre zuvor war die Großhandlung gegründet worden. 1974 wurde sie durch den Geschäftsmann Hans Hörmann in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt, der 1976 auch die Firma Georg Mayer aus Marktbergel beitrat. Seither hatte Eisen-Kurz unter „Hörmann & Mayer GmbH“ firmiert. Sozialminister Dr. Fritz Pirkl bestätigte bei seinem zweiten Besuch seit 1974 im Fürther Krankenhaus wieder einmal die Dringlichkeit eines neuen Funktionsbaus. 1982 hatte Fürth keine Chance, in das bayerische Krankenhausprogramm aufgenommen zu werden. Dr. Pirkl rechnete mit dem Jahr 1984. Mit der Planung könne man jedoch sofort beginnen, deren Finanzierung sei gesichert. Ebenso sei die Durchführung von Interimslösungen bis zum Baubeginn (4. OP-Saal, Röntgenabteilung, Telefonzentrale) bereits jetzt möglich. Montag, 5. April 1982 Die Vernunft siegte: Das an der Maxbrücke entstehende repräsentative Großgebäude erhielt kurz und bündig den Namen „Stadthalle“. Damit wurde Wortungetümen wie „Fürther Kultur- und Kongresszentrum“ und ähnlichen Begriffsorgien vorgebeugt. Die SpVgg besiegte in ihrem Heimspiel im Ronhof vor 8200 Zuschauern den TSV 1860 München mit 3:1. Tore für Fürth durch Dubovina (2) und Metzler. Damit verbesserte man sich auf Rang 15 der Tabelle. Stadttheater Fürth: „Ein Engel namens Schmitt“, Lustspiel von Scheu/Nebhut (Neue Schaubühne). Dienstag, 6. April 1982 Fürth war wieder Großstadt: Erstmals seit 1950 durchbrach man wieder einmal offiziell die Schallmauer von 100.000 Einwohnern. Das Ereignis musste jedoch skeptisch gesehen werden, da nicht gemeldete Zu- und Wegzüge von Ausländern zu gravierenden Ungenauigkeiten führten. Erst die Volkszählung 1983 konnte die Meldung offiziell bestätigen. Die 76 Fürther Taxifahrer sahen schweren Zeiten entgegen. Ihre Fahrgäste wurden zur Mangelware. Ausschlaggebend für diese Entwicklung war, dass immer mehr Fahrgäste auf das flächendeckende Busnetz umgestiegen waren. Lediglich die Amerikaner erwiesen sich noch als gute Kunden. Sie stellten etwa ein Drittel aller Taxikunden. Der nach dem Verschwinden der Straßenbahn ausgebaute Busverkehr sorgte aber auch für Klagen: Bewohner der unteren Königstraße beschwerten sich bei der Stadt Fürth über Lärm und Erschütterungen,
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