Freitag, 30. April 1982 Während der „Black Bottom Club“ innerhalb der Tanzschule Streng Wert auf Geselligkeit, Ausflüge und Partys legte, pflegten die Mitglieder des „Formations-Clubs“ ein anstrengendes Hobby: Seit drei Jahren übte etwa ein Dutzend junger Damen und Herren schwierigste Figuren in Gruppenformation, ohne jedoch Turniertänzer zu sein. Trainer und Berater war Tanzlehrer Manfred Streng. Ziel der Gruppe waren Formationsauftritte bei festlichen Bällen in der Region. Die US-Armee war in Fürth einer der größten Arbeitgeber. Sie stellte 3939 Arbeitsplätze, von denen etwa 75% in Fürth angesiedelt waren. Man bevorzugte deutsche Arbeitnehmer, lediglich in den 60er Jahren hatte man auch Angehörige anderer Nationen eingestellt, als der deutsche Arbeitsmarkt von Kräften völlig leergefegt war. In einem Mittwoch-Spiel erreichte die SpVgg bei Waldhof Mannheim ein 2:2-Unentschieden. Tore für Fürth durch Dubovina (2). Damit blieb man auf Rang 14 der Tabelle. Montag, 3. Mai 1982 Die herrschende Arbeitslosigkeit war auch das zentrale Thema der Veranstaltung am 1. Mai in Fürth. Zu der Kundgebung und dem vorausgegangenen Demonstrationszug durch die Fürther Süd- und Innenstadt hatten sich trotz des nasskalten Wetters ungefähr 500 Teilnehmer eingefunden. Auffallend war der hohe Anteil an Frauen. In den einzelnen Maiansprachen unterstützte man kollektiv die Forderung der Gewerkschaften nach „Arbeit für alle“. Im Anschluss an die Kundgebung traf man sich traditionell im Gewerkschaftshaus an der Königswarterstraße zur Maifete. Beim Mai-Empfang der Stadt Fürth im Schloss Burgfarrnbach konnte OB Scherzer auch eine Delegation aus der tschechischen Stadt Pilsen begrüßen. In seiner Rede betonte Scherzer, dass sich die Stadt Fürth versuche, sich nach wie vor „antizyklisch“ zu verhalten. In guten Zeiten müsse man sparen, um in der Rezession Aufträge vergeben zu können. Wegen des Pokalendspiels in Frankfurt (Bayern München : 1. FC Nürnberg 4:2) blieben alle anderen Vereine spielfrei. Stadttheater Fürth: „Musische Woche“ (Schulreferat Stadt Fürth). Dienstag, 4. Mai 1982 Eine Delegation des Fürthe Stadtrates informierte sich über die Entwicklung der Firma Siemens auf Fürther Gebiet. Für Bislohe war demnächst eine Erweiterung um 2500 qm Fläche und 50 Mitarbeiter vorgesehen. An den bisherigen drei Fürther Siemens-Standorten waren 1982 rund 2600 Mitarbeiter beschäftigt. Fritz Bader feierte sein 25-jähriges Jubiläum: Seit 25 Jahren stand er der DJK Concordia Fürth als geschäftsführender 1. Vorsitzender vor. 1947 hatte man die DJK, nachdem sie von den Nazis verboten war, wieder gegründet. 1950 rief Bader zudem eine Tischtennisabteilung ins Leben, die im Lauf der Zeit zum Aushängeschild des Vereins wurde. Seit 1957 führte Fritz Bader den Verein. Der „Fritz“ galt als das Herz der DJK. In mühevoller Kleinarbeit war es ihm gelungen, eine harmonisch abgeschlossene Sportanlage neben der Nikolauskirche in Oberfürberg zu schaffen. Stadttheater Fürth: „Die schmutzigen Hände“, Schauspiel von Sartre (Euro-Studio). Mittwoch, 5. Mai 1982 Auch in der Ära von Fernseh-Werbespots gab es in Fürth 1982 noch immer Männer, die in der Stadt Plakate anklebten. Auf Fürther Stadgebiet gab es noch 86 großflächige Plakattafeln und diverse Litfaßsäulen, die im Rhythmus von zehn Tagen stets einen neuen Anzug in Form von Plakaten verpasst bekamen. Drei Männer waren dazu mit Leimeimer, Plakatrollen, Pinsel und Leiter ununterbrochen bei jeder Witterung im Stadtgebiet unterwegs. Sorge bereitete der Fürther Polizei der Anstieg der Unfallzahlen aufgrund überhöhter Geschwindigkeit. In den Ortschaften waren Geschwindigkeiten zwischen 90 und 120 km/h keine Seltenheit. Daher kam es jetzt zu verstärkten Radarmessungen im gesamten Stadtgebiet und im Landkreis. Die ersten Kraftfahrer bekamen schon Post: Von 3806 gemessenen Autofahrern hatten 606 die zulässige Höchstgeschwindigkeit deutlich (mindestens um 20%) überschritten. Donnerstag, 6. Mai 1982 Die Gerüste am Gebäude der „Vereinigten Sparkasse im Landkreis Fürth“ waren gefallen. Getreu dem alten Vorbild entstand das neue Haus unter Einhaltung aller Richtlinien des Denkmalschutzes. Nur der Innengrundriss des Hauses war nach der Entkernung verändert worden und die beiden hohen Dachkamine fehlten jetzt. Im Erdgeschoss konnten die Bankgeschäfte nun wieder aufgenommen werden.
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