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|Vorname=Franziska Josephine Karoline | |Vorname=Franziska Josephine Karoline | ||
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| | |AdresseVon=1921 | ||
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Nach Erlangung der Mittleren Reife 1931 nahm Franziska privat eineinhalb Jahre Gesangsunterricht in Nürnberg. In dieser Zeit war sie oft mit Gesangsdarbietungen im Theater, auf Bühnen, in Gastwirtschaften und bei Veranstaltungen aufgetreten, auch zusammen mit ihrer Halbschwester Sofie. Ein häufig aufgesuchtes Lokal war das 1869 gegründete [[Café Fürst]] in der [[Sternstraße]] (heute [[Ludwig-Erhard-Straße]] 2). Die Sternstraße galt als Flaniermeile, „Fürther Bummel“ genannt, und das Café Fürst wurde rege von Studenten aus Pilsen frequentiert, die sie mit ihrem Gesang erfreute. Es war ihr beliebter Auftrittsort gewesen, von dem sie oft erst morgens in der Früh nach Hause kam. Eine Berufsausbildung absolvierte sie nicht. | Nach Erlangung der Mittleren Reife 1931 nahm Franziska privat eineinhalb Jahre Gesangsunterricht in Nürnberg. In dieser Zeit war sie oft mit Gesangsdarbietungen im Theater, auf Bühnen, in Gastwirtschaften und bei Veranstaltungen aufgetreten, auch zusammen mit ihrer Halbschwester Sofie. Ein häufig aufgesuchtes Lokal war das 1869 gegründete [[Café Fürst]] in der [[Sternstraße]] (heute [[Ludwig-Erhard-Straße]] 2). Die Sternstraße galt als Flaniermeile, „Fürther Bummel“ genannt, und das Café Fürst wurde rege von Studenten aus Pilsen frequentiert, die sie mit ihrem Gesang erfreute. Es war ihr beliebter Auftrittsort gewesen, von dem sie oft erst morgens in der Früh nach Hause kam. Eine Berufsausbildung absolvierte sie nicht. | ||
Bei der Freiwilligen Sanitäts-Kolonne [[Rotes Kreuz]] in Fürth nahm sie 1931 bis 1932 halbherzig „von 29 abgehaltenen Unterrichtsstunden an 18 Stunden teil“, sie wurde daher „zur Reichung der ersten Hilfe bei Unglücksfällen, Verletzungen und Erkrankungen für befähigt erklärt“. Als ungelernte Schreibkraft arbeitete sie ein Jahr lang vom [[1. April]] [[1934]] bis zum 1. April [[1935]] bei dem Facharzt für Frauenkrankheiten und Geburtshilfe Dr. med. [[Ernst Lang]] in der [[Mathildenstraße]] 1. Das war etwa 2 km Fußweg von ihrem Wohnhaus entfernt. Gekündigt hatte sie wegen ihrer anstehenden Hochzeit mit [[Wilhelm Frank]] am [[20. April]] 1935. | Bei der Freiwilligen Sanitäts-Kolonne [[Rotes Kreuz]] in Fürth nahm sie 1931 bis 1932 halbherzig „von 29 abgehaltenen Unterrichtsstunden an 18 Stunden teil“, sie wurde daher „zur Reichung der ersten Hilfe bei Unglücksfällen, Verletzungen und Erkrankungen für befähigt erklärt“. Als ungelernte Schreibkraft arbeitete sie ein Jahr lang vom [[1. April]] [[1934]] bis zum 1. April [[1935]] bei dem Facharzt für Frauenkrankheiten und Geburtshilfe Dr. med. [[Ernst Lang]] in der [[Mathildenstraße]] 1. Das war etwa 2 km Fußweg von ihrem Wohnhaus entfernt. Gekündigt hatte sie wegen ihrer anstehenden Hochzeit mit [[Wilhelm Frank]] am [[20. April]] 1935.<ref>Privates Familienarchiv Frank (Andörfer, Wettschurek)</ref> | ||
Zur Hochzeit bekamen sie von ihrem Cousin [[Friedrich Ulrich]] ein von ihm designtes und bei Bavaria Schumann, der Carl Schumann Porzellanfabrik in Arzberg<ref>Porzellan Selb, Schumann Arzberg - [https://porzellan-selb.de/schumann-arzberg online], abgerufen 17. März 2022</ref>, gebranntes Service. Der Kunstmaler war der Sohn ihrer Tante Justine (die ältere Schwester ihrer Mutter) und deren Ehemann Konrad Ulrich. Friedrich Ulrich hatte Else Münch geheiratet, die Tochter aus dem Hause [[Möbel Münch]] in Fürth, wo auch Franziskas Schwiegervater [[Karl Frank]] arbeitete. | Zur Hochzeit bekamen sie von ihrem Cousin [[Friedrich Ulrich]] ein von ihm designtes und bei Bavaria Schumann, der Carl Schumann Porzellanfabrik in Arzberg<ref>Porzellan Selb, Schumann Arzberg - [https://porzellan-selb.de/schumann-arzberg online], abgerufen 17. März 2022</ref>, gebranntes Service. Der Kunstmaler war der Sohn ihrer Tante Justine (die ältere Schwester ihrer Mutter) und deren Ehemann Konrad Ulrich. Friedrich Ulrich hatte Else Münch geheiratet, die Tochter aus dem Hause [[Möbel Münch]] in Fürth, wo auch Franziskas Schwiegervater [[Karl Frank]] arbeitete. | ||
Franziska gebar bis 1940 drei Töchter und wurde im Juli [[1943]] Witwe, nachdem ihr Ehemann am Kubanbrückenkopf im Kampf gegen die Sowjetarmee gefallen war. | Franziska gebar bis 1940 drei Töchter und wurde im Juli [[1943]] Witwe, nachdem ihr Ehemann am Kubanbrückenkopf im Kampf gegen die Sowjetarmee gefallen war. | ||
Aufgrund einer fehlenden Berufsausbildung musste Franziska Frank sich mit Gesang, Putzdiensten und Markttätigkeiten durchschlagen, um sich und ihre drei minderjährigen Töchter ernähren zu können. Außerdem erhielt sie Unterstützung von ihren Eltern, Schwiegereltern [[Karl Frank]] und seiner Sophie, sowie ihrer Schwägerin [[Marie Frank]]. Erst 1954 erhielt sie eine offizielle Sterbeurkunde und somit eine Witwenpension. Berufsbedingt hatte es das Ehepaar Frank 1939 nach [[wikipedia:Traunstein|Traunstein]] verschlagen, wo sie bis zum Lebensende wohnte. Nach einer erfolgreichen Knieoperation 2002 in Bischofswiesen verstarb sie noch im Krankenhaus am [[23. April]] [[2002]], dem 100. Geburtstag ihrer Stiefmutter Johanna Andörfer, geb. Mach. Sie hinterließ neben ihren drei Töchtern sieben Enkel- und sieben Urenkelkinder. | Aufgrund einer fehlenden Berufsausbildung musste Franziska Frank sich mit Gesang, Putzdiensten und Markttätigkeiten durchschlagen, um sich und ihre drei minderjährigen Töchter ernähren zu können. Außerdem erhielt sie Unterstützung von ihren Eltern, Schwiegereltern [[Karl Frank]] und seiner Sophie, sowie ihrer Schwägerin [[Marie Frank]]. Erst 1954 erhielt sie eine offizielle Sterbeurkunde und somit eine Witwenpension. Berufsbedingt hatte es das Ehepaar Frank 1939 nach [[wikipedia:Traunstein|Traunstein]] verschlagen, wo sie bis zum Lebensende wohnte. Nach einer erfolgreichen Knieoperation 2002 in Bischofswiesen verstarb sie noch im Krankenhaus am [[23. April]] [[2002]], dem 100. Geburtstag ihrer Stiefmutter Johanna Andörfer, geb. Mach. Sie hinterließ neben ihren drei Töchtern sieben Enkel- und sieben Urenkelkinder.<ref>Privates Familienarchiv Frank (Andörfer, Wettschurek)</ref> | ||
Der Schauspieler Carsten Andörfer<ref>[[wikipedia:Carsten Andörfer|Carsten Andörfer]] (Wikipedia), abgerufen 15. März 2022</ref>, geb. [[4. Juli]] [[1963]] in [[wikipedia:Potsdam|Potsdam]], ist ihr | Der Schauspieler Carsten Andörfer<ref>[[wikipedia:Carsten Andörfer|Carsten Andörfer]] (Wikipedia), abgerufen 15. März 2022</ref>, geb. [[4. Juli]] [[1963]] in [[wikipedia:Potsdam|Potsdam]], ist der Großcousin von ihr und ihrem Bruder Hermann Andörfer. | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
Silvia Amella Mai: ''[[Wilhelm Frank]]: Von Fürth bis an die Front (1909 - 1943) - Biografie'', epubli GmbH, Berlin 2012, ISBN 978-38442-2543-3 - [https://books.google.de/books?id=oURRw6Mg2iMC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=#v=onepage&q&f=false Leseprobe | Silvia Amella Mai: ''[[Wilhelm Frank]]: Von Fürth bis an die Front (1909 - 1943) - Biografie'', epubli GmbH, Berlin 2012, ISBN 978-38442-2543-3 - [https://books.google.de/books?id=oURRw6Mg2iMC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=#v=onepage&q&f=false Leseprobe online] | ||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
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* [[Hermann Andörfer]] | * [[Hermann Andörfer]] | ||
* [[Friedrich Ulrich]] | * [[Friedrich Ulrich]] | ||
* [[Frank]] (Namensklärung) | |||
== Einzelnachweise== | == Einzelnachweise== | ||