Daniel Lochner: Unterschied zwischen den Versionen

 
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Er besuchte zunächst die dompropsteiliche Gemeindeschule in Fürth, die Gymnasien Würzburg, Rothenburg und Wismar. Ab [[1683]] studierte er in Rostock. Die Stationen Wismar und Rostock dürften sich über Beziehungen seines Onkels [[Jacob Hieronymus Lochner]] erklären lassen.<br />
Er besuchte zunächst die dompropsteiliche Gemeindeschule in Fürth, die Gymnasien Würzburg, Rothenburg und Wismar. Ab [[1683]] studierte er in Rostock. Die Stationen Wismar und Rostock dürften sich über Beziehungen seines Onkels [[Jacob Hieronymus Lochner]] erklären lassen.<br />
[[1691]] fand er in Altdorf eine erste Anstellung, [[1692]] wurde er seinem kranken Vater als Hilfsgeistlicher zur Seite gestellt, dessen Amt er [[1697]] ganz übernahm.  
[[1691]] fand er in Altdorf eine erste Anstellung, [[1692]] wurde er seinem kranken Vater als Hilfsgeistlicher zur Seite gestellt, dessen Amt er [[1697]] ganz übernahm.  
[[1692]] wurde seine Braut Clara Unglenk versehentlich von seinem Bruder erschossen.<ref>Georg Andreas Will: ''"Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes..."'', Band 4, T - Z, Nürnberg, 1758, S. 106 - [https://books.google.de/books?id=iTpKAAAAcAAJ&pg=PA106&lpg=PA106&dq=clara+unglenk+fürth&source=bl&ots=Cuo-U-Jl8S&sig=xkkeJabTfw-XrPyz6c8n5TXCCtY&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjGmaHsvoTMAhVEcQ8KHaQLAaYQ6AEINjAD#v=onepage&q=clara%20unglenk%20f%C3%BCrth&f=false online-Digitalisat]</ref><ref>Georg Ernst Waldau: ''"Vermischte Beyträge zur Geschichte der Stadt Nürnberg"'', Nürnberg, 1787, S. 247 - [https://books.google.de/books?id=vNoDAAAAQAAJ&vq=Fürth&dq=waldau´sche+beyträge&hl=de&source=gbs_navlinks_s online-Digitalisat]</ref>
[[1692]] wurde seine Braut Clara Unglenk<ref>die Tochter des Predigers Andreas Unglenk zu St. Laurentius in Nürnberg</ref> versehentlich von seinem Bruder erschossen.<ref>Georg Andreas Will: ''"Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes..."'', Band 4, T - Z, Nürnberg, 1758, S. 106 - [https://books.google.de/books?id=iTpKAAAAcAAJ&pg=PA106&lpg=PA106&dq=clara+unglenk+fürth&source=bl&ots=Cuo-U-Jl8S&sig=xkkeJabTfw-XrPyz6c8n5TXCCtY&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjGmaHsvoTMAhVEcQ8KHaQLAaYQ6AEINjAD#v=onepage&q=clara%20unglenk%20f%C3%BCrth&f=false online-Digitalisat]</ref><ref>Georg Ernst Waldau: ''"Vermischte Beyträge zur Geschichte der Stadt Nürnberg"'', Nürnberg, 1787, S. 247 - [https://books.google.de/books?id=vNoDAAAAQAAJ&vq=Fürth&dq=waldau´sche+beyträge&hl=de&source=gbs_navlinks_s online-Digitalisat]</ref><ref>Andreas Würfel: Diptycha Ecclesiarum Oppidis et Pagis Norimbergensibus, 1759, S. 168 [https://books.google.de/books?id=hYNOAAAAcAAJ&pg=PA276-IA245&dq=XI.+M.+Carl+Friedr.+Lochner,+Diptycha&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjClIHC_Y_eAhULmrQKHa3MD88Q6AEIKTAA#v=onepage&q=XI.%20M.%20Carl%20Friedr.%20Lochner%2C%20Diptycha&f=false online]</ref>
[[1693]] heiratete er Helena Katharina von Fetzer. Aus dieser Ehe gingen acht Kinder hervor. Der älteste Sohn war [[Karl Friedrich Lochner d. J.|Karl Friedrich Lochner]] (geb. 1694). Eine Tochter heiratete [[Georg Friedrich Wülfer]] aus Nürnberg, der [[1719]] zweiter Diakon in Fürth wurde.<ref>[[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Fronmüller-Chronik]], S. 125</ref> Der jüngste Sohn hieß [[Michael Lochner, Advokat|Michael Friedrich]] und war Advokat, Justizrat und Hofgerichts-Assessor.
[[1693]] heiratete er Helena Katharina von Fetzer. Aus dieser Ehe gingen acht Kinder hervor. Der älteste Sohn war [[Karl Friedrich Lochner d. J.|Karl Friedrich Lochner]] (geb. 1694). Eine Tochter heiratete [[Georg Friedrich Wülfer]] aus Nürnberg, der [[1719]] zweiter Diakon in Fürth wurde.<ref>[[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Fronmüller-Chronik]], S. 125</ref> Der jüngste Sohn hieß [[Michael Lochner, Advokat|Michael Friedrich]] und war Advokat, Justizrat und Hofgerichts-Assessor.
Seine Ehefrau Helena Katharina starb am 2. August 1714. Sieben Jahre später heiratete er die Witwe Anna Maria Wöhrlein.<ref>Johann Karl Lochner: ''"The Lochner Family Chronicle"'', Band 2, 1979. S. 36 - [https://books.google.de/books?id=Mc76AQAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online]</ref>
Seine Ehefrau Helena Katharina starb am 2. August 1714. Sieben Jahre später heiratete er die Witwe Anna Maria Wöhrlein.<ref>Johann Karl Lochner: ''"The Lochner Family Chronicle"'', Band 2, 1979. S. 36 - [https://books.google.de/books?id=Mc76AQAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online]</ref>
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Wie auch sein Vater [[Carl Friedrich Lochner]], der das [[Lochner 'sches Gartenhaus|Lochnersche Gartenhaus]] anlegen ließ, war auch Daniel Lochner ein großer Liebhaber der Gartenkunst. Schon beim Studium lag sein Augenmerk nebenbei auf botanischen Studien. So verstand er es, aus Blättern neue Pomeranzenbäume (Orangen) zu züchten. Diese Fertigkeit hatte er [[1686]] in Lübeck bei Dr. Stockmann erlernt (und ist eine Art der Meristemvermehrung).<ref>Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Fortsetzung von Christian Gottlieb Jöcher, 3. Band 1810, S. 2004</ref>
Wie auch sein Vater [[Carl Friedrich Lochner]], der das [[Lochner 'sches Gartenhaus|Lochnersche Gartenhaus]] anlegen ließ, war auch Daniel Lochner ein großer Liebhaber der Gartenkunst. Schon beim Studium lag sein Augenmerk nebenbei auf botanischen Studien. So verstand er es, aus Blättern neue Pomeranzenbäume (Orangen) zu züchten. Diese Fertigkeit hatte er [[1686]] in Lübeck bei Dr. Stockmann erlernt (und ist eine Art der Meristemvermehrung).<ref>Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Fortsetzung von Christian Gottlieb Jöcher, 3. Band 1810, S. 2004</ref>


Später pflegte er einen großen Park am [[Schießanger]] ("Huntengarten"<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 113</ref>), der das Quadrat zwischen [[Angerstraße]] und [[Schützenstraße]] umfasste und baute den Garten des Vaters weiter aus. So besaß er z. B. eine der ersten Orangerien in der Region.<ref>Johann Karl Lochner: ''"The Lochner Family Chronicle"'', Band 2, 1979. S. 35 - [https://books.google.de/books?id=Mc76AQAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online]</ref>
Später pflegte er einen [[Lochner 'scher Garten|großen Park]] am [[Schießanger]] ("Huntengarten"<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 113</ref>), der das Quadrat zwischen [[Angerstraße]] und [[Schützenstraße]] umfasste und baute den Garten des Vaters weiter aus. So besaß er z. B. eine der ersten Orangerien in der Region.<ref>Johann Karl Lochner: ''"The Lochner Family Chronicle"'', Band 2, 1979. S. 35 - [https://books.google.de/books?id=Mc76AQAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online]</ref>


Es kamen viele hohe Persönlichkeiten aus Nah und Fern, um den barocken Garten anzuschauen: So kam z. B. im Jahr [[1697]] der Kurfürst [[wikipedia:Lothar Franz von Schönborn|Lothar Franz]] von Mainz aus dem Hause Schönborn nach Fürth. Wie der Chronist [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Fronmüller]] berichtet, erhielt der Kurfürst zwölf selbstgezogene, sehr schöne Pomeranzenbäume als Geschenk und stellte sie in den Mainzer Hofgärten auf.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt (Buch)|Seite=63}}</ref> Das Geschenk schien sich zumindest in der Angelegenheit seines Sohnes bewährt zu haben. 17 Jahre später verwendete sich nämlich Lothar Franz mit einem eigenhändigen Schreiben bei dem Kirchenpfleger Christian Führer, den 19-jährigen Sohn Lochners ''als Capellan sub spe futurae successionis seinem Vater zu adjungiren''".<ref name="FC-126"/> Lothar Franz war übrigens auch Bischof von Bamberg.<br />
Es kamen viele hohe Persönlichkeiten aus Nah und Fern, um den barocken Garten anzuschauen: So kam z. B. im Jahr [[1697]] der Kurfürst [[wikipedia:Lothar Franz von Schönborn|Lothar Franz]] von Mainz aus dem Hause Schönborn nach Fürth. Wie der Chronist [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Fronmüller]] berichtet, erhielt der Kurfürst zwölf selbstgezogene, sehr schöne Pomeranzenbäume als Geschenk und stellte sie in den Mainzer Hofgärten auf.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt (Buch)|Seite=63}}</ref> Das Geschenk schien sich zumindest in der Angelegenheit seines Sohnes bewährt zu haben. 17 Jahre später verwendete sich nämlich Lothar Franz mit einem eigenhändigen Schreiben bei dem Kirchenpfleger Christian Führer, den 19-jährigen Sohn Lochners ''als Capellan sub spe futurae successionis seinem Vater zu adjungiren''".<ref name="FC-126"/> Lothar Franz war übrigens auch Bischof von Bamberg.<br />
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* [[Carl Friedrich Lochner]]
* [[Carl Friedrich Lochner]]
* [[Lochner 'sches Gartenhaus]]
* [[Lochner 'sches Gartenhaus]]
* [[Lochner 'scher Garten]]
* [[Kirche St. Michael]]
* [[Kirche St. Michael]]


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