Gustav Löwensohn

Aus FürthWiki

Version vom 12. Februar 2018, 18:54 Uhr von Red Rooster (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „|Titel=“ durch „|Namenszusatz=“)

Kommerzienrat Gustav Ernst Löwensohn (geb. 5. Mai 1883 in Fürth; gest. um 1945 im Konzentrationslager Auschwitz) war ein Fürther Stifter und ab 1919 Mitinhaber der Bilderbücherfabrik Löwensohn.

Leben

Ehemalige Villa der Familie Löwensohn in der Forsthausstraße 43

Gustav Löwensohn wurde am 5. Mai 1883 als Sohn des Fürther Druckereibesitzers Theodor Löwensohn (1853 - 1931) und seiner Frau Rosa, geb. Stockheim (1862 - 1934), in Fürth geboren. Er war Absolvent des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums. Am 19. Juni 1907 heiratete er in Fürth Emmy Mannheimer (18851978), Tochter des bekannten Fürther Hausarztes Dr. David Mannheimer (18551920) und seiner Frau Marie (18611924). Das Paar bekam zwei Töchter: Lily (1908 - 1941) und Dora (1911 - 1976), die später mit ihrer Mutter, ihrem Mann Dr. Walter Kohn (1898 - (1975) und den gemeinsamen Kindern Annette (1934) und Herbert (1938) ins amerikanische Kansas City auswanderte. 1912 ließ er sich von dem Fürther Architekten Georg Böhner im exklusiven Villenviertel Dambach-Westvorstadt für sich und seine Familie eine repräsentative Villa in der Forsthausstraße 43 errichten.

Während des Ersten Weltkrieg fungierte Gustav Löwensohn größtenteils als Dolmetscher für den Kommandanten des Gefangenenlagers in Ingolstadt. 1919 übernahm er zusammen mit seinem Bruder Robert und Ernst Rosenfelder die Leitung der Lithographische Kunstanstalt G. Löwensohn, die sein Großvater Gerson Löwensohn 1844 gegründet hatte.

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 musste die Firma Ende 1937 an die Kunstanstalten May AG (KAMAG) in Dresden verkauft werden. Gustav Löwensohn emigrierte mit seiner Familie am 31. Dezember 1937 in die Niederländische Hauptstadt Amsterdam. Vermutlich wegen einer drohenden Deportation in das Ghetto Theresienstadt flüchtete die Familie 1943 weiter nach Brüssel. Dort soll Gustav Löwensohn verhaftet worden sein, als mit der für Juden verbotenen Straßenbahn fuhr. Es folgte am 31. Juli 1943 die Deportation ins Konzentrationslager nach Auschwitz. 1945 wurde Gustav Löwensohn für tot erklärt.

Literatur

Siehe auch

Bilder