Prater
Prater | |
---|---|
Adresse: | Erlanger Str. 57 |
Eröffnung: | |
Abbruch: | |
Daten | |
Biere: | Bergbräu |
Spezialitäten: | |
Küche: | |
Plätze: | |
Besonderheit: | Biergarten, Lage |
Der Prater wurde 1817 am sogenannten "Elsa-Weiher" angelegt. Die heute den Weiher umschließende Wohnsiedlung wurde ab 1963 errichtet.
Namensherkunft
Der Prater in Fürth ist benannt nach dem weltberühmten Prater, dem Garten- und Vergnügungspark in Wien.
Geschichte
Der Prater hieß nach dem Fabrikanten Johann Georg Ochs, der ihn 1817 angelegt hatte, zunächst Ochs'scher Garten bzw. "Ochsischer Garten". 1838 hieß der Wirt im Ochs'schen Garten Nikolaus Lorenz.[1] Am 1. Mai 1839 eröffnete Johann Georg Lunz die Wirtschaft im Ochsischen Garten[2] und ab März 1842 hieß der Pächter Leonhard Schaller[3]. Im Jahr 1855 kaufte der Bierbrauer Stengel das Gartenanwesen.[4] In den 1870er Jahren ging der Biergarten in die Hände der Brauerei Mailaender über, die in den 1880er Jahren für eine umfassende Renovierung sorgte: 1882 wurde ein künstlicher Weiher angelegt und es wurden Hallen und ein Musikpodium errichtet. Am 27. Mai 1883 wurde zudem eine Gartenanlage eröffnet. Der Stadtchronist Fronmüller schrieb darüber:
- Am [...] [27. Mai 1883] fand das Einweihungsfest der durch die Gebrüder Mailänder komfortabel eingerichteten und namhaft verschönerten und vergrößerten Räume des Prater statt, welche unserer Stadt alle Ehre machen.[5]
Die Fürther nutzten den Prater als ein beliebtes Ausflugsziel, das sonntags gut zu Fuß erreichbar war und wo man essen, trinken und jetzt auch Boot fahren konnte. Sechs weiß-grün gestrichen Kähne gab es; die Gebühr für eine Stunde Bootfahren betrug 20 Pfennig.[6] Es gab nicht nur Sommerfeste, sondern im Winter auch Eisfeste. In diesen Jahren fanden im Pratergarten auch Versammlungen politischer Vereine und Parteien statt, die von bis zu 900 Menschen besucht wurden.[7]
Noch 1955 machte der Prater Werbung mit Tanzlokal, Bier- und Rosengarten.
Die Siedlung am Praterweiher entstand in den 1960er Jahren. Der Weiher wurde dazu verkleinert, das alte Ausflugslokal abgerissen. Zuerst entstanden die niedrigeren Häuser am Praterweg, ab 1964 die Hochhäuser um den Weiher herum. Den Abschluss bildete 1969 die neue Pratergaststätte mit Blick auf den Weiher. Seit 2017 findet man dort feine asiatische Küche im ChopsticK.
Literatur
- Barbara Ohm: Fürther Gartenkultur im 18. und 19. Jahrhundert. Der Ochs'sche Garten. In: Fürther Geschichtsblätter, 4/2013, S. 136 - 137
Lokalberichterstattung
- fn: In den Praterweiher eingebrochen. In: Fürther Nachrichten vom 18. Februar 2021 (Druckausgabe) bzw. Fürth: Jugendliche gehen auf Weiher - und brechen ein. In: nordbayern.de vom 18. Februar 2021 - online abrufbar
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ "Fürther Tagblatt" General-Anzeiger für Fürth und Umgegend, 1838, S. 308
- ↑ "Fürther Tagblatt" General-Anzeiger für Fürth und Umgegend, 1839, S. 376
- ↑ "Fürther Tagblatt" vom 25. März 1842
- ↑ Fronmüllerchronik, 1887, S. 301
- ↑ Fronmüllerchronik, 1887, S. 586
- ↑ Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 2005, S. 50-51.
- ↑ Stadtarchiv Fürth, AR 14 / 206, 5.9.1878
Bilder
Zeitungsanzeige für eine musikalische Veranstaltung samt Feuerwerk im Ochs'schen Garten, Mai 1845
Werbeanzeige Ochs'scher Garten im Fürther Tagblatt, September 1838