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physikalische und mathematische Instrumente anfertigen. Als Kompassmacher hat er nicht mehr gearbeitet, er ließ sich als Mechaniker in Nürnberg nieder. 55 Jahre alt starb er 1867 an einem Schlaganfall. Johann Ulrich Beringer hatte auch seine Cousine Johanna Margaretha Barbara Fleischer57 angestellt. Deren Mutter Maria Christina war das einzige überlebende Kind aus der Ehe des Paul Philipp Beringer. Sie hatte 1802 den Posamentierer Georg Fleischer geheiratet, mit dem sie sieben Kinder zeugte. Johanna Margaretha Barbara war das fünfte Kind, wobei das zweite Kind bereits diesen Namen trug, also wahrscheinlich früh verstorben ist. Barbara besuchte die Sebalder Mädchen-Schule, am 07.07.1828 erhielt sie das Zeugnis über den Besuch der Oberklasse. Sie erzielte gute bis sehr gute Leistungen. Was sie unmittelbar danach unternommen hat, ist nicht bekannt. Kurz vor ihrer ersten Heirat stellte Beringer seiner Cousine ein Zeugnis aus: Meine Baase Fleischer arbeitet nun seit 6. Jahren für mich, indem sie zum Fertigen der ordinären Sorte der Compasse verwandt wird. Ihr wöchentlicher Verdienst beträgt durchschnittlich 2 fl. 30 Kreuzer. Da ich der einzige Compaßmacher hier bin, so kann sie diese Arbeiten u. diesen Verdienst auch ferner bei mir finden.

Nachdem sie 1847 heiratete, muss sie spätestens seit Anfang der 40er Jahre für Beringer gearbeitet haben. Ihr Ehemann wurde der Portefeuille-Arbeiter David Friedrich Negelein58 (19.06.1814–08.03.1863), er stellte also Brieftaschen her. Die Ehe blieb kinderlos. Negelein war das zweite Kind aus der Ehe des Handlungsgehilfen Johann Friedrich Negelein (18.10.1779–?) mit dessen Ehefrau Christiana Louise, am 26. Juni 1814 wurde er getauft. Im Mai 1828 schloss er seinen Schulbesuch mit guten Leistungen ab. Am 12.06.1829 trat er seine Ausbildung beim Buchbinder Johann Georg Bischoff an, bei seiner Prüfung am 08.07.1832 wurde er für tüchtig befunden. Das Geschäft von Bischoff befand sich damals zwischen dem oberen und unteren Bergauerplatz.59 In späteren Jahren war er an der Fleischbrücke zu finden, wo er eine Portefeuille-Fabrik betrieb.60 Von 1833 bis 1835 ging Negelein auf Wanderschaft durch Franken und Bayern. Zurück in Nürnberg, arbeitete er von 1836 bis 1838 in der Etuifabrik von Jakob Heinrich Baumbach am Obstmarkt,61 von 1838 bis 1841 bei in der Portefeuille-Fabrik von Georg Ludwig Schäfer in der Kaiserstr. 36,62 von 1842 bis 1843 dann in der Portefeuille-Fabrik von Johann Kühlewein in der Judengasse.63 Die folgenden vier Jahre war er beim Portefeuille-Fabrikaten Georg Kugler in der Bindergasse angestellt.64 Hier verdiente er 6 fl. wöchentlich und hatte damit ein bleibendes Auskommen. 1847 hatte er sich 310 fl. erspart.

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Zur Cousine Fleischer siehe: Stadtarchiv Nürnberg: C 7 / II Nr. 11364 (Niederlassungsakten). Auf Grund eines Lesefehlers bei Grieb 3, 2007 (wie Fußnote 3), S. 1203 unter „Regelein, Friedrich“ zu finden. Zu Negelein siehe: Stadtarchiv Nürnberg: C 7 / II Nr. 11364 (Niederlassungsakten). 59 „Zwischen obern und unterm Bergauerplatz, 56, Bischoff, Joh. Georg, Buchbindermeister und Seidenhutverfertiger“, Gemeinnütziges und vollständiges Addreß-Buch für die Stadt Nürnberg mit ihren Vorstädten und Burgfrieden. Nürnberg: Eigenverlag 1829, S. 113. 60 Im Adreßbuch der Stadt Nürnberg. Nürnberg: Eigenverlag 1863, 1. Abtheilung, S. 86 ist J. G. Bischoff mit einer „Etuis- und Portfeuillefabrik“ an der Fleischbrücke verzeichnet. 61 „Baumbach, Jakob Heinrich, Etuifabrikant, S 978b [Obstmarkt 8]“, Gemeinnütziges und vollständiges AddressBuch für die Stadt Nürnberg. Nürnberg: Eigenverlag 1837, S. 224. 62 „Schäfer, Gg. Ludw., Portfeuille u. Galanteriewaarenfabrikant, […] L 145 [Kaiserstraße 36]“, Gemeinnütziges und vollständiges Address-Buch für die Stadt Nürnberg. Nürnberg: Eigenverlag 1837, S. 323. 63 „[S] 1030 [Judengasse 5], Kühlewein, Joh. u. Guido, Gebrüder, Portfeuillefabrikanten“, Vollständiges AdreßBuch und Handlungsschematismus der Stadt Nürnberg und des ganzen Burgfriedens. Nürnberg: Carl Felßecker 1842, S. 43. 64 „Kugler, Portefeuille=Fabrikant, S. Bindergasse 911 [Bindergasse 8]“, Vollständiges Adreß-Buch und Handlungsschematismus der Stadt Nürnberg und des ganzen Burgfriedens. Nürnberg: Carl Felßecker 1846, S. 79. 58

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