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In Bayern traten diese Gruppen unter dem Namen „freie christliche Gemeinde“ auf, da sie auch für Mitglieder der evangelischen Kirchen offenstehen sollten. Über Ronges Predigt am 1. Februar 1849 im grünen Baum in Fürth berichtete das Fürther Tagblatt am folgenden Tag:142 Nachdem Herr Ronge die Anwesenden brüderlich begrüßt hatte, sprach er im Allgemeinen einige Worte über unsere derzeitigen religiösen Zustände, gieng dann auf die Ursachen seines Austritts aus der römisch-katholischen Kirche über, verglich die Dogmen der alten Kirche (wie er die katholische und protestantische nannte) mit denen der teutsch=katholischen, machte die Versammlung mit dem Wesentlichen des Cultus und der Liturgie seiner Kirche bekannt und schloß mit der Aufforderung zum Beitritt.

Abb. 27: Anzeige der Freien religiösen Gemeinde von Fürth, u.a. unterschrieben von „Christ. Stockert“. Fürther Tagblatt 31/146, 18.06.1868. BSB München: 4 Eph.pol. 40 cg-1868,1/6; urn:nbn:de:bvb:12bsb10503887-8

Damals gründete sich die freie christliche Gemeinde in Fürth,143 sie soll Ende Februar bereits 308 Mitglieder gezählt haben,144 worunter sich auch Stockert befunden haben dürfte. Diese Gemeinden waren bald der Überwachung145 und Verfolgung ausgesetzt. Am 2. November 1851 142

Fürther Tagblatt vom 02.02.1849, S. 92. Schon am 10.01.1749, S. 25 stand im Fürther Tagblatt, dass Ronge beachsichtige, auch in Fürth eine freie Gemeinde zu gründen. Die Vorträge Ronges fanden eine große Resonanz: Im Fürther Tagblatt vom 03.02.1749, S. 99 steht in einer Anzeige, dass diejenigen Personen, „für welche die 600 Eintrittskarten zu der morgenden Predigt des Herrn Ronge nicht zureichten“, beim nächsten, dem dritten Vortrag bevorzugt behandelt würden. 143 Die Fürther Gemeinde veröffentlichte 1849 auch eine Verfassung mit 112 Paragraphen: Grundbestimmungen und Verfassung der freien christlichen Gemeinde zu Fürth. Nürnberg 1849 (Stadtarchiv Fürth: Fach 171 Nr. 6). Einleitend heißt es bei den Grundbestimmungen: „Wir fassen die Religion auf nicht als eine übernatürlich geoffenbarte, sondern als natürliche Geistes=Religion, d.h. als die Religion, welche sich gründet auf die ewigen Gesetze der Natur und des Geistes.“ 144 Bohl, Franz: Die freireligiöse Bewegung in Bayern. Werden und Wirken. Schweinfurt: Tanneberger 1959/60, S. 7. 145 1850 fanden die Treffen der freien Gemeinde in der von Jean (Johann) Reindel betriebenen Gaststätte zur Eisenbahn statt, die an der Kreuzung der heutigen Rudolf-Breitscheid-Straße mit der Friederichstraße stand. Zur polizeilichen Überwachung nahm an den Treffen der Offizier Jacobi teil, dessen Berichte im Stadtarchiv Fürth

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