Die sechste Begegnung um den "Sport-Magazin-Pokal" endete wie erwartet. Nach 116 Minuten gewann der 1. FC Nürnberg in der Verlängerung gegen die SpVgg Fürth mit 3:2. Trotz Dauerregens waren 15.000 Zuschauer ins Nürnberger Stadion gekommen, um sich vom Leistungsstand beider Mannschaften kurz vor Saisonbeginn zu überzeugen. Tore für Fürth durch Albrecht und Ebenhöh, Tore für Nürnberg durch Strehl und Ludwig Müller (2x). Dem Spielverlauf nach waren die Fürther dem Sieg näher. Dienstag, 6. August 1968 Der erste Rettungshubschrauber des Roten Kreuzes war jetzt am Nürnberger Flughafen startklar. Polizei und Krankenwagen des BRK konnten damit im Umkreis von 50 km bei schweren Verletzungen Hilfe aus der Luft anfordern. Die Auslagen betrugen jährlich nur etwa 15.000,-- DM, da der Helikopter über eine Firma in Weikersheim im Taubertal unentgeltlich zur Verfügung stand. Für den Verletzten war der Transport in jedem Fall kostenlos. Mittwoch, 7. August 1968 Die Bundesstraße 8 beim Viadukt Burgfarrnbach befand sich auf Abwegen. Eine neue Großbaustelle entstand, da diese Bundesstraße wegen des Baus des Rhein-Main-Donau-Kanals verlegt werden musste. Die zu bauende Trassenführung erfolgte jetzt über den Kieselbühl. Die Fürther Kripo nahm ein sehr trickreiches Einbrechertrio aus Fürth fest. Die Diebe verübten im Raum NürnbergFürth nicht weniger als 84 Raubzüge mit einem Schaden von etwa 60.000 DM. Als Bauarbeiter getarnt, fuhren sie am helllichten Tag Baustellen an und luden auf, was nicht niet- und nagelfest war. Ein Schrotthändler hatte sie nun "verpfiffen". Donnerstag, 8. August 1968 Auch im Juli keine Verkehrstoten. Die Bilanz für den abgelaufenen Monat: 246 Verkehrsunfälle auf Fürther Stadtgebiet, davon 119 mit gebührenpflichtigen Verwarnungen. Von 82 verletzten Personen mussten 32 ins Stadtkrankenhaus eingeliefert werden. Häufigster Unfalltag war diesmal Freitag mit 50 Unfällen. Die Regionalliga-Fußballelf der SpVgg gewann nach harter Vorbereitung sehr mühevoll ein Saisonvorbereitungsspiel gegen den Erlanger Namensvetter aus der Landesliga mit 5:3. Tore für Fürth durch Ebenhöh (3x), Jung und Perras. Freitag, 9. August 1968 Rationelles Verhalten mit glücklicher Hand! Ein Langenzenner gewann bei der Tombola der Lebenshilfe den ersten der drei als Hauptgewinne deklarierten VW-Käfer. Er nahm am Tombola-Stand an der Fürther Freiheit ein einziges Los. Die FN erinnerten in einem Artikel daran, dass die Feuerwehr vor genau 60 Jahren von ihrer alten Unterkunft im Rückgebäude des Rathauses in die neuerrichtete Zentrale am Helmplatz 4 umgezogen war. Aus Anlass des Umzugs gab es 1908 eine feierliche Versammlung unter den Klängen der Stadtkapelle im Geismannsaal. Im Rathaus befinden sich noch heute eine Kofferspritze sowie eine Handdruckpumpe aus der Zeit der Rathausfeuerwache. Die Metz-Apparatewerke Fürth blickten optimistisch in die Zukunft. Schon 1967 erhöhte sich der Umsatz auf 65 Mio DM. Für 1968 erwartete man eine Steigerung um etwa 10%. Wie Alleininhaber Paul Metz der Presse gegenüber mitteilte, hing die Höhe des Umsatzes davon ab, ob es gelingt, genügend Arbeitskräfte zu bekommen. Man präsentierte als Neuheit das kleinste Elektronenblitzgerät der Welt. So waren halt die Zeiten: Weil sie ihr Freund, von dem sie ein Kind erwartete, nicht heiraten wollte, trieb eine 23jährige Fürther Hilfsarbeiterin nach einem Beschluss des "Familienrates" das Ungeborene ab. Ihr Freund erstattete Anzeige. Am Ende der Gerichtsverhandlung wurde die junge Frau zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Samstag, 10. August 1968 Er hatte eine Welt für das Schöne, er sah die Welt und insbesondere Fürth durch seine Kamera an: Der Fotograf Ferdinand Vitzethum starb an einem in der Karolinenstraße erlittenen Schlaganfall. Viele seiner meisterhaften Fotos sind in den bisher erschienenen Jahreschroniken der Fürther Geschichtswerkstatt abgedruckt. Das Parkhaus Ecke Hard- und Siemensstraße wurde nicht gebaut! Zwar hatte die Stadt Fürth das Grundstück im Erbbaurecht an die Nürnberger "Autohaus-Planung GmbH" mit der vertraglichen Maßgabe abgegeben, dort ein Parkhaus mit mindestens 150 Parkplätzen und einer Tankstelle einschließlich Pflegedienst zu errichten, aber die Autohaus-Planung meinte nach einiger Zeit, ohne Läden und Gaststätte sei das Projekt unrentabel. Dies wollte jedoch die Stadt nicht. So trat man vom Vertrag zurück. Montag, 12. August 1968
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