Im Filmprogramm zur Monatsmitte u.a.: „Die Nichten der Frau Oberst, 2. Teil“ mit Kai Fischer und Heidrun van Hoven (Admiral), „Kohlhiesls Töchter“ (Bambi), „Kampf um Rom, 2. Teil“ mit Harriet Andersson und Ingrid Brett (City) und „Die große Treibjagd“ mit Ray Danton (Park). Samstag, 22. Februar 1969 Genau 25 Jahre war es her, dass Fürth den schwersten Bombenangriff des zweiten Weltkrieges über sich ergehen lassen musste. Ziel der amerikanischen Bomberverbände waren die Flugzeugwerke Bachmann und Blumenthal auf der Hardhöhe. Aber auch in der Umgebung zwischen Burgfarrnbach und Dambach lagen viele Gebäude in Schutt und Asche. Allein in der „Waggon“, so hieß das Flugzeugwerk im Volksmund, waren 139 Todesopfer zu beklagen. Montag, 24. Februar 1969 Die Pluspunkte sammelten die Fußballer des ASV Fürth vor allem auf „wirtschaftlichem“ Gebiet, dazu zählte, dass der Verein den Hauptplatz vor der Tribüne an der Magazinstraße mit einem Kostenaufwand von 20.000 DM herrichten ließ. Wie auf der Jahreshauptversammlung bekannt wurde, waren jetzt auch alle Arbeiten in der „Filiale Heilstätte“ abgeschlossen. Der ASV zählte rund 400 Mitglieder. Zehn Senioren- und acht Nachwuchsmannschaften spielten Fußball, meist auf dem städtischen Lohnert-Sportplatz. Keine Frage, dass man weiterhin nach einem weiteren Spielfeld die Augen offenhielt. Im Wochenprogramm des Fürther Stadttheaters: Die Komödie „Die Vögel“ von Aristophanes, u.a. mit Vera Müller, Inge Petri, Herbert Dardel, Rainer Hauer und Michael Holm. Ferner als Wiederholung die Burleske „Die neue Formel“ von Claude Magnier in der bisherigen Besetzung. Die SpVgg erreichte in ihrem Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten FC Schweinfurt 05 ein 1:1-Unentschieden. Das Tor für Fürth erzielte Perras. Damit lag man auf Rang sechs der Tabelle. Dienstag, 25. Februar 1969 Die „Fürther Stadtmeisterschaften der Wintersportler“ waren wieder ein voller Erfolg. Die Organisation klappte wie am Schnürchen. Aufgrund des sonnigen Tauwetters wich man wieder nach Warmensteinach ins Fichtelgebirge aus. Im Torlauf waren Christian Lex bei den Herren und Susanne Fiedler bei den Damen (beide TV Fürth 1860) nicht zu schlagen. Im 10-km-Langlauf siegte Hartmut Kirst (DAV). Unter der Beobachtung von OB Scherzer und Gattin starteten etwa 150 Teilnehmer in den verschiedenen Wettbewerben. Die Stadt Nürnberg hatte ihrer kleineren Nachbarstadt ein Angebot gemacht: Für nur 26 DM pro Tonne Abfall plus Transportkosten wäre man bereit, den Fürther Müll 15 Jahre in der neuen Nürnberger Müllverbrennungsanlage zu verbrennen. (Natürlich mit Preisgleitklauseln für Tariflohnerhöhungen). Nun stand der Stadtrat vor zwei Alternativen: Das Nürnberger Angebot annehmen oder demnächst eine eigene Müllverbrennungsanlage zu bauen. Favorisiert war das Gelände an der Siebenbogenbrücke am Fuße des Hirschenberges (im Volksmund „Gasberg“). Jetzt wollte man noch ausloten, ob der Landkreis an einer der beiden Mülllösungen Interesse zeigte. Mittwoch, 26. Februar 1969 Der von OB Scherzer eingeladene Henry Kissinger, persönlicher Berater Präsident Nixons, kam nicht nach Fürth. Er sagte den Besuch wegen anderweitiger Verpflichtungen während seines Aufenthalts in Deutschland ab. Im Prozess gegen den früheren Grundig-Manager Josef Schäfer konnte der Erlanger Psychiater Dr. Walz keinerlei Anzeichen einer Bewusstseinstrübung bei dem Angeklagten feststellen. Er stützte sein Gutachten auf die Aussage dreier Ärzte, die Schäfer behandelt hatten. Schäfer kam deshalb von seinen früheren Aussagen nicht los. Seine Verteidiger stellten deshalb weitere Beweisanträge. Donnerstag, 27. Februar 1969 Eine knappe Entscheidung im Stadtrat sorgte dafür, dass die Fürther Wirte weiterhin die ungeliebte Getränkesteuer einheben mussten. SPD und FDP glaubten auf diese Einnahme in Höhe von etwa 500.000 DM nicht verzichten zu können. Im Stadtrat kam es zu einer grotesken Situation: Die CSU brachte (auch mit Hilfe der FDP) einen Antrag ihres CSU-Finanzreferenten Dr. Eckstein zu Fall, der eine Erhöhung der Gewerbesteuer um 5% durchsetzen wollte. Die zweite Lesung des Fürther Haushalts 1969 wurde zur politischen Bühne. Sobald es ums Geld ging, begann der Wahlkampf. Es kam zu einem Riss zwischen den drei Fraktionen SPD, CSU und FDP. Nach persönlichen Anfeindungen wurde die Sitzung abgebrochen. OB Scherzer erklärte sich zu Besprechungen mit den jeweils Vorsitzenden der Fraktionen innerhalb einer 3-Tages-Frist bereit. Freitag, 28. Februar 1969
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