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ehrte treue Bundesbrüder, OStD Dr. Riemann hielt die Festrede und APO oder flower-power waren für einen Abend vergessen. Das Verletzungspech schien der SpVgg auch 1969 treu geblieben zu sein. Nach Mittelstürmer Karlheinz Kamp und Stürmer Norbert Jung erlitt nun Verteidiger Paul Derbfuß im Training ebenfalls einen Schienbeinbruch und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Mittwoch, 8. Januar 1969 Die „Schlacht gegen den Schnee“ im Stadtgebiet dauerte unvermindert an. Räumkolonnen schaufelten von früh bis spät, Lastwagen luden die Schneemassen hinter dem alten Schießhaus ab und ein schwerer Räumpflug schob die Schneeberge in die Pegnitz. Der Prozess gegen den ehemaligen Grundig-Manager Josef Schäfer zog sich in die Länge. Ursprünglich auf maximal acht Wochen terminiert, waren nun schon drei Monate ins Land gezogen, ohne dass es zu substantiellen Aussagen kam. Jetzt war ein Schöffe an Fieber erkrankt, was wieder eine Verschiebung von Terminen mit sich brachte. Donnerstag, 9. Januar 1969 Ein Fußgängertunnel unterquerte jetzt die Fürther Stadtgrenze. Über eine Treppe gelangte man zur Höfener Unterführung bzw. zum künftigen U-Bahnhof Stadtgrenze. Von wegen Blutzoll auf den Straßen! Trotz des Winterwetters gab es nach Ansicht von Polizeidirektor Mielsch keinen Anlass zu besonderer Beunruhigung. In der Statistik für das Gesamtjahr 1968 waren 13 Tote (1967: 14) zu beklagen. Die Zahl der Verletzten betrug 745 (881), von denen 239 (220) ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. 1968 kam es zu 2654 (2474) Autounfällen im Stadtgebiet. Unfallreichster Wochentag war 1968 der Freitag. Freitag, 10. Januar 1969 Gewichtiges tat sich in einem kleinen Häuschen an der Jakobinenstraße: Hier stand bzw. lag unter dem Erdboden Fürths größte Waage. Gewogen wurden volle und leere Lastwagen, Lieferwagen, oder Sattelschlepper. Der „Waagemeister“ hatte pro Tag bis zu einhundert Wiegevorgänge zu bearbeiten. Die Ergebnisse wurden in Wiegekarten eingetragen. Notwendig waren die Wägungen zur Ermittlung der damaligen Beförderungssteuer, die das Gewicht der Ladung als Grundlage hatte. Früher gab es in Fürth weitere öffentliche Waagen, so z.B. in Unterfarrnbach, in Dambach, an der Ottostraße sowie natürlich in der Waaggasse am Gasthof „Rotes Ross“. Am Äußeren war dem Fürther Hauptbahnhof nicht anzusehen, dass er in seinem Inneren eine umfassende Wandlung durchmachte. Die zum 125-jährigen Eisenbahn-Jubiläum renovierte Außenfassade blieb weiterhin im Stil der Jahrhundertwende, innen gab es jedoch kaum einen Raum, der nicht von Modernisierungsarbeiten betroffen war. Fertiggestellt waren jetzt die erweiterte Express- und Gepäckhalle, die Wartesäle 1. und 2. Klasse, der Schließfachraum mit 60 Tresoren und die Toilettenanlagen. Noch fehlten die erst später vorgenommenen Umbauten der Fahrkartenausgabe und der Friseursalons. Samstag, 11. Januar 1969 Die neue städtische Kinderklinik auf dem Krankenhausgelände wurde offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Nach dem vor Jahresfrist eingeweihten hohen Personalwohngebäude sowie dem neuen „Nathanstift“ als Entbindungsklinik war somit der dritte städtische Neubau seiner Vollendung entgegengeführt worden. Mit 12,5 Mio DM stellte dieses 200-Betten-Hochhaus sehr große Anforderungen an den Stadtsäckel. Durch seinen Betrieb vermehrte es außerdem das jährliche Defizit der Krankenanstalten. Trotz einer Bauzeit von drei Jahren blieb man mit einer Million DM unter dem Kostenansatz zu Beginn. Für Fürth ein völlig neues Gefühl! Die in sieben Obergeschossen umlaufenden Balkone trennten in „reine“ und „unreine“ Abteilungen. Besucher infektiöser Patienten konnten nur vom Besucherbalkon über eine Sprechanlage mit ihrem kleinen Liebling Kontakt aufnehmen. Viele Besucher erkälteten sich im Winter auf den zugigen Balkonen, dafür war halt dieses System der letzte Schrei! Das Kinderspital an der Theresienstraße hatte ausgedient. Im Prozess um die Veruntreuung von Millionen gegen den ehemaligen Grundig-Manager Josef Schäfer trat man weiter auf der Stelle. Zeugen wollten oder konnten sich nicht an Beträge erinnern. So wurde der Direktor der Nürnberger Triumph-Werke vernommen, aus dessen Kasse 3233 DM für Ausgaben anlässlich der Ernennung Schäfers zum Generalkonsul von Haiti genommen wurden. Der Zeuge konnte sich an keine Zahlung erinnern, wohl aber an die Einladung hübscher Mädchen aus Haiti, die aber nicht kamen. Der Stellenmarkt der FN umfasste sagenhafte 31 ganze Seiten. Montag, 13. Januar 1969

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