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„Fürther Freiheit“. Loebermann sprach von einer krassen Fehlentscheidung, sollte man von der U-Bahn-Station „Hauptbahnhof“ abweichen. Der neugewählte Elternbeirat der Staatlichen Realschule startete einen Aufruf, um einen treffenden Namen für die Schule zu finden. Das Hardenberg-Gymnasium leistete sich eine „Sprachdrill-Anlage“ für 36.500 DM. Die 40 Plätze des Sprachlabors waren alle mit Kopfhörer und Mikrofon ausgestattet. Die Anlage war als Ergänzung zum Englischunterricht gedacht. Die Elternvereinigung gab 12.500 DM Zuschuss. Nahezu 200 Personen ließen sich – mittlerweile schon zum zehnten Male – die „Ollapodrida-Suppe“ schmecken. Der Verein für Heimatforschung „Alt-Fürth“ hatte Mitglieder und Gäste dazu in die Ronhofer Gaststätte Hachmann eingeladen. Die Suppe wurde nach einem Rezept aus dem Jahre 1712 gekocht und enthielt u.a. Krebse, Kälberbries, Morcheln, Gänsemagen und Schnecken. Damit man dies „hinunterbrachte“, gab es dazu ein musikalisches Tafelkonfekt mit lokalen Sängern und Musikern. Montag, 1. Dezember 1969 Die Fürther Theaterfreunde bliesen jetzt mit aller Macht zum Sammeln. Mit einer Postwurfsendung an die Bevölkerung in Stadt und Land, mit aufgelegten Spendenlisten und mit einer Denkschrift bat man um Spenden für den Theaterumbau. Leitgedanke: Die Fürther Bevölkerung hat es selbst in der Hand, ihr Theater aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken. Neuerungen sind wahrscheinlich nichts für Fürth: Der „Park-and-ride-Service“ wurde trotz großer Schilder am ersten verkaufsoffenen Samstag kaum angenommen. Die eingesetzten Zubringerbusse zum Zentrum waren fast leer. Der TV Fürth 1860 rief Getreue und Meistersportler zum alljährlichen Ehrenabend. Wohin das Auge auch blickte: fast nur Angehörige der älteren Semester. Die Plätze der Jungen blieben leer. Else Huber, die jahrzehntelang tätige Frauenturnwartin Bayerns bekam den Titel einer „Ehrenturnwartin“ verpasst. Das Team der Leichtathleten erreichte auf Bundesebene bei den Mannschaftsmeisterschaften Platz zwei. Ganze acht Punkte hatten zur „Deutschen Meisterschaft“ gefehlt. Im Wochenprogramm des Fürther Stadttheaters: Die Wiederholung der Operette „Die Csardasfürstin“ von Emmerich Kalman in der bisherigen Besetzung sowie als Gastspiel der „Kleinen Komödie Hamburg“ die Komödie „Spiel mit Variationen“ von Alf Leegaard, u.a. mit Claus Wilcke und Christiane Nielsen. Die SpVgg gewann ihr Auswärtsspiel bei der SpVgg Bayreuth mit 4:1. Tore für Fürth durch Perras, Zimmert, Ondera und Ebenhöh. Fürth festigte damit seinen zehnten Tabellenplatz. Dienstag, 2. Dezember 1969 Damals waren die VAG-Kontrolleure sehr hartnäckig: Als zwei Brüder an der Haltestelle Lobitzstraße wegen Schwarzfahrens zur Kasse gebeten wurden, verweigerten diese die Bezahlung und gingen zu Fuß in Richtung Fürther Innenstadt. Wie in einer Stummfilmgroteske verfolgten die beiden VAG-Kontrolleure die „Täter“ etwa zwei Kilometer lang und ließen sie mit Hilfe der Polizei in einem Kaufhaus an der Fürther Freiheit festnehmen. Die vorübergehende Bleibe der Sonderschule für geistig Behinderte an der Weiherhofer Straße 49 in Dambach sorgte für Schlagzeilen. Im Gebäude wurden vier zehnköpfige Gruppen geistig behinderter Kinder unterrichtet. Im ersten Stock und im Keller waren keine Heizungen eingebaut. Die von anderen Schulen ausrangierten Schulbänke waren baufällig, wegen fehlender Haken ersetzte ein wüster Kleiderhaufen die Garderobe. Durch die akuten Mängel kam der Schulleiter aus dem „Bettelstatus“ nicht heraus. Auch die Kirche wurde angesprochen. Doch eine Abordnung des evangelischen Dekanats wollte nur wissen, ob an der Weiherhofer Straße auch „ein ordentlicher Religionsunterricht“ abgehalten wird. Mittwoch, 3. Dezember 1969 Mit Daniel Kießling starb ein begabter Fürther Künstler im Alter von 63 Jahren. Der auf Zeichnungen und Grafiken spezialisierte Maler hatte nie den großen Ruhm gesucht. Bei Ausstellungen in Fürth waren nur wenige Werke von Kießling zu sehen. Die Bescheidenheit verbot es ihm, für sich selbst die große Werbetrommel zu rühren. Er hatte tausende von Skizzen geschaffen. An solch einen kalten Dezemberbeginn konnten sich selbst die ältesten Fürther nicht erinnern. Es herrschte „Kältenotstand“. Auf dem Fürther Wochenmarkt versuchten die Marktfrauen dick eingemummt mit hochgeschlagenem Pelzkragen, unförmigen Winterstiefeln und Fäustlingen der Kälte zu trotzen. Schulrat Karl Cramer wurde vom bayerischen Kultusministerium zum „Oberschulrat“ ernannt. Er saß auch als Mitglied der SPD-Fraktion im Fürther Stadtrat. In früheren Jahren war er Rektor an der Friedrich-Ebert-Schule. Am Helene-Lange-Gymnasium bestanden 54 Mädchen die Radfahrprüfung. 21 von ihnen hatten die Höchstpunktzahl geschafft. Von der Polizei gab es Urkunden und kleine Geschenke, von OStD Dr. Lebbe Glückwünsche. Die Polizei unterrichtete in Fürth insgesamt 5142 Schulkinder in Verkehrserziehung. Donnerstag, 4. Dezember 1969

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