Denkmal. Donnerstag, 14. Januar 1971 Schlittschuhläufer und Eishockeyspieler hatten Hochsaison. Auf dem Lohnertspielplatz an der Jahnstraße wurde von den Fürther städtischen Helfern wieder eine herrliche Eisfläche neu gespritzt. Auch für Musik war täglich gesorgt. Das Sophienheim an der Jahnstraße bekam in Bälde einen großen Bruder: Die Innere Mission plante einen sechsgeschossigen Anbau für 2,5 Mio DM. Dieses neue Altersheim sollte 65 Betten umfassen, davon waren 50 als Einzelzimmer mit eigener „Nasszelle“ vorgesehen. Die restlichen Räume waren dem Pflegepersonal vorbehalten. Das bayerische Innenministerium sicherte einen Zuschuss von 335.000 DM zu. Freitag, 15. Januar 1971 Der Fürther Stadtrat beschloss einstimmig den 6-Millionen-Umbau des Fürther Stadttheaters. Damit bekam der anwesende Berliner Theaterarchitekt Münter „Grünes Licht“ für die Verwirklichung seines zweiten PlanungsGutachtens. Im März 1971 wollte man mit den Umbauarbeiten beginnen, Wiedereröffnung sollte im Dezember 1972 sein. Zwar war der Schritt angesichts einer schrecklichen Defizitlücke des Fürther Haushalts mutig, andererseits hatte man seit fast 70 Jahren für einen Theaterumbau nichts ausgegeben. Zu einem grauenhaften Arbeitsunfall kam es auf einer Baustelle an der Vacher Straße. Der Baukolonnenführer wurde vom aus rund acht Metern Höhe stürzenden schweren Block einer Maschinenramme erfasst und getötet. Das Zugseil der Ramme war gerissen und das 1500 kg schwere Stück sauste in die Tiefe, als das Opfer mit Vermessungsarbeiten beschäftigt war. „Padre Manfredo Rauh“ stattete seiner alten Pfarrgemeinde „Zu Unserer Lieben Frau“ einen Besuch ab. Der frühere Fürther Kaplan arbeitete schon seit zweieinhalb Jahren bei den Hochland-Indios im bolivianischen Missionsgebiet in der Provinz Cochabamba. Er zeigte 80 Dias über seine Missionsarbeit. Der Saal im „Grünen Baum“ war überfüllt. Samstag, 16. Januar 1971 Zwar waren die deutschen Personalausweise (in Fürth „Kennkarten“) in den letzten Jahren vom Format her schon kleiner ausgefallen, aber sie mussten immer noch umständlich gefaltet werden. Jetzt tauchte erstmals die Forderung nach einem Personalausweis im Miniformat auf. Eine durchsichtige Rundum-Plastifizierung sollte die Handlichkeit erhöhen. Es dauerte allerdings noch Jahre, bis sich Aussehen und Format heutiger Personalausweise durchsetzten. In der Fürther Südstadt schien man besonders brav zu sein, denn der Stadtrat stimmte für eine Schließung der Polizeidienstelle II in der äußeren Schwabacher Straße zum 1. April 1971. Das Gebäude befand sich nahe der Kreuzung Herrn- und Schwabacher Straße. Zuletzt waren hier nur noch fünf Beamte tätig. Nach der Stadtsparkasse eröffnete nun auch die Deutsche Bank eine Stadtzweigstelle am Stresemannplatz in der Fürther Südstadt. Das damals schon größte private Geldinstitut der Bundesrepublik unterhielt 1970 knapp 1100 Geschäftsstellen. OB Scherzer und einige Stadträte nahmen an der Eröffnungsfeier teil. Montag, 18. Januar 1971 Fürth verlor einen Kommunalpolitiker von Rang: Neun Tage nach seinem 70. Geburtstag verschied Hans Fehn (SPD) im Fürther Krankenhaus. Er war von 1946 bis 1966 im Stadtrat aktiv und zeitweise auch Fraktionssprecher seiner Partei gewesen. Auch die Fürther Polizisten sammelten für den Neubau der abgebrannten Turnhalle des TV Fürth 1860. Vorsitzender Dr. Ost nahm die Spende in Höhe von 520 DM in der Polizeidirektion entgegen. (Die bisher originellste Spende kam übrigens von dem pensionierten Kaminkehrer Schäferling aus Roßtal: Er stiftete einen gut erhaltenen „Ford Taunus“.) Der Fürther Fasching kam erstmals auf Touren. Die Parkettschieber des ASV feierten im „Grünen Baum“, der TV 1895 Burgfarrnbach in seinem Sportheim. Zu einer Delikatessen-Redoute geriet der Hausball im „Schwarzen Kreuz“, wo ein riesiges kaltes Büfett lockte. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel beim VfR Mannheim mit 1:2. Das Tor für Fürth erzielte Kroninger. Trotzdem verblieb man auf Rang drei der Tabelle. Dienstag, 19. Januar 1971 Der große Nachwuchsmangel im Hockeysport wurde endlich beseitigt: Rund 30 Mädchen der städtischen Realund Handelsschule sowie Jungen der Maischule trainierten intensiv auf Feld und Halle. Wöchentlich zwei Stunden wurde der Fürther Nachwuchs in den Schulen trainiert. Eine städtische Spende von 2000 DM ermöglichte Trikots, Schläger und Torhüterausstattung. Die mittelfränkischen Schulmeisterschaften konnten kommen!
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