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Im Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte u.a.: „Der Gangsterschreck“ mit Jerry Lewis und Dean Martin (Admiral), „Das Mädchen und der Kommissar“ mit Romy Schneider und Michel Piccoli (Bambi), „Der Graf von Monte Christo“ mit Jean Marais (City) sowie „Zum Abschied noch ein Totenhemd“ mit Mike Marshall und Michelle Girardon (Park). Samstag, 17. Juli 1971 Schon damals lief Nürnberg seiner Nachbarstadt Fürth den Rang ab, was das Einkaufen betraf. Wer in Fürth etwas auf sich hielt, kaufte überwiegend in Nürnberg ein. Während man in der Kleeblattstadt noch ewig über ein Parkhaus diskutierte, konnte man in der Noris schon in sieben Parkhäuser (Am Sterntor, Adlerstraße, Augustinerstraße, Katharinenhof, Kaufhof, Merkur und Hertie) einfahren. Dazu kam die kostenfreie große Parkfläche der damals noch unbebauten Insel Schütt. Max Grundig wollte die Organisationsstruktur seines Weltunternehmens verändern. Dazu sollten alle GrundigGesellschaften in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden, deren Kapital dann in eine „Max-Grundig-Stiftung“ fließen. Der Sinn und Zweck dieser Stiftung war noch nicht klar. Noch feilten jede Menge Juristen an dieser Konstruktion. Die beiden Großaktionen der Spendensammlung für den Theaterumbau zeigten erste Erfolge: Es trafen laufend Spenden ein. Zwischenstand des Kontos: 53.547 DM. Auf dem Schickedanz-Sportfeld in Dambach fand das gemeinsame Sportfest der drei Fürther Gymnasien statt. Trotz großer Hitze erzielten die Akteure teilweise sehr gute Leistungen. Außerdem rannen rund 1800 Flaschen Bier, Cola und Limonade durch die durstigen Schülerkehlen. Unmut regte sich in Schülerkreisen, weil nur OStD Jäger vom Hardenberg-Gymnasium von den Schulleitern anwesend war. Montag, 19. Juli 1971 Mit den Kindergärten in Fürth ging es nicht vorwärts. Noch immer hatte lediglich eines von drei Kindern die Chance, in einem der 23 Fürther Kindergärten unterzukommen. Und diese waren meist hoffnungslos überfüllt. Von Rechts wegen durften sich dort genau 1235 Kinder tummeln. Tatsächlich waren aber fast 1600 Kinder in den Halbtages- und Ganztagesstätten untergebracht. 1400 Plätze fehlten. Bei den Fürther Stadtmeisterschaften im Schwimmen gab es mit über 300 Teilnehmern eine Rekordbeteiligung. Herausragender Schwimmer war Günter Plescher (TV Fürth 1860), der mit 58,8 Sekunden unter der begehrten Minutengrenze blieb. Bei den Männern dominierte der TV Fürth 1860, bei den Damen und dem Nachwuchs die Schwimmer der SpVgg. Vertreter der DLRG schwammen unter „ferner liefen“. Die Kleingärtner der Dauergartenanlage Espan II veranstalteten wieder einmal ein liebevoll ausgestattetes Gartenfest direkt neben der „Kleinen Mainau“. Hier gab es nicht nur kühles Bier und schmissige Musik, sondern auch Sackhüpfen und Wurstschnappen bei der Betreuung der Kleinen. Die SpVgg gewann ein Saison-Vorbereitungsspiel beim FC Wemding mit 10:1. Tore für Fürth durch Ebenhöh (3), Kroninger (3), Wedel (3) und Zimmert. Dienstag, 20. Juli 1971 Die „Stadt in der Vitrine“ konnte man kostenlos im Hausgang des Fürther Archivgebäudes ansehen. Das Textilhaus Fiedler hatte einen riesigen Glaskasten zur Verfügung gestellt. In diesem hingen Gemälde, Aquarelle und Kaltnadelstiche des Fürther Künstlers Karl Dörrfuß mit verschiedensten Motiven des Fürther Stadtbildes. Der Fürther „Kunstfeuerwerkmeister“ Kaspar Höfler feierte seinen 80. Geburtstag und zeitgleich sein 50. Berufsjubiläum. Generationen von Kirchweih- und Volksfestbesuchern verdankten ihm das buntfeurige Vergnügen der Eröffnungs- oder Abschluss-Feuerwerke. Er war der älteste Meister seines Faches in Deutschland und noch immer mitten drin im „Bombengeschäft“. Mittwoch, 21. Juli 1971 Etwa 700 Fürther Schüler erhielten kurz vor Schuljahresende den berüchtigten „blauen Brief“, worin mitgeteilt wurde, dass das Klassenziel diesmal nicht erreicht wurde. Betroffen waren Schüler von Gymnasien und Realschulen bzw. der Wirtschaftsschule. Für rund 10% von ihnen bestand Hoffnung über das Bestehen einer Nachprüfung am Ferienende, um vielleicht doch noch in die alte Klasse nachzurücken. Pubertät und hoher Leistungsdruck in der Mittelstufe waren oftmals die Gründe für den Misserfolg der Schüler. Bei einer Bürgerversammlung in Burgfarrnbach heizten die Anwohner der Stadt kräftig ein: Hauptanliegen war die Verhinderung einer Bebauung des Schmalholzes. Nach fast drei Stunden kam es tatsächlich zu einer Kampfabstimmung mit dem Ergebnis, dass sich der Stadtrat mit der „Empfehlung der Bürgerversammlung“ hinsichtlich der „Schmalholzfrage“ noch einmal befassen musste. Auch die städtische Real- und Handelsschule (Hans-Böckler-Schule) wagte den Schritt zu unkonventionellen Ufern. Keine betuliche Abschlussfeier mehr wie zu früheren Zeiten im Stadttheater, sondern nüchterne Atmosphäre und eine kritische Schülerrede im Neubau an der Tannenstraße. Schnell noch Zeugnisverteilung, aber dann nichts wie weg.

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