Geschäften ersetzt werden, eröffneten damals immer neue eigenständige großzügige Postfilialen. So vergrößerte sich jetzt die „Ämterregion“ um den Stresemannplatz durch Inbetriebnahme des neuen 250 qm großen Postamtes Fürth 6 am Stresemannplatz 71. Das inzwischen zu klein gewordene Zweigpostamt an der Kaiserstraße (seit 1952 in Betrieb) wurde im Gegenzug geschlossen. Beinahe ohne dass es jemand merkte, bekam Fürth einen neuen Fußgängertunnel. Direkt am Fuße des Heiligenberges verband er die Pegnitzstraße und die Untere Fischergasse. Seither ein sicherer Fußweg für die Schüler zur Schule am Kirchenplatz. Dem SC Grundig gelang ein einmaliger Aufstiegs-Hattrick. 1967 begannen die Fußballer in der C-Klasse. Jedes Jahr stieg man seither am Saisonende auf, so zunächst über die C-Klasse zur B-Klasse. Von dieser zur A-Klasse und nun als Meister direkt in die Bezirksliga. Ein Erfolg reiner Kameradschaft oder finanzieller Unterstützung durch die Firmenleitung? Donnerstag, 27. Mai 1971 Die Fürther Bäckerei und Konditorei Wölfel eroberte immer mehr auch das Stadtgebiet Nürnberg. Nun eröffnete Wölfel in der Metropolregion seine 10. Verkaufsstelle in der Landgrabenstraße 130 gegenüber dem Kaufhaus Merkur. Bisher war man in Nürnberg nur in der Königstraße vertreten. Im Stottertempo zur Verdrussampel: Eine neue Signalanlage in Stadeln produzierte seit Tagen kilometerlange Autoschlangen. Die Gemeinde Stadeln fühlte sich nicht verantwortlich, da die Ampel durch das Bauamt in Nürnberg installiert wurde. Dort wusste man nichts von Verkehrsstaus. Nach Veränderung des Schaltplans hatte man trotzdem das Gefühl, die aufwändige Ampelanlage in der Ortsmitte würde die Verkehrsverhältnisse dort mehr erschweren statt erleichtern. Der Fürther Grafiker Siegfried Reinert zeigte zusammen mit der Fürtherin Elsbeth Johnston Bilder und Illustrationen im Rahmen der Nürnberger Dürer-Ausstellung. Freitag, 28. Mai 1971 Die geplante „Gebietsreform“ setzte dem Landkreis Fürth mächtig zu. Nach den Plänen des Innenministeriums konnte aus dem kleinsten Landkreis Bayerns nur ein noch kleineres Rumpfgebilde übrigbleiben. Aufgrund der Münchner Vorstellungen sollte der Kreis von allen Seiten „beschnitten“ werden. Jetzt versuchte man sich zu wehren. Bürgermeister, Kreis- und Gemeinderäte leiteten ein Volksbegehren ein mit dem Ziel: Keine Reformen gegen den Willen der betroffenen Bevölkerung. Die „Hockerer“ der SpVgg Fürth feierten ihren 60. Geburtstag. 1911 brachte ein Leutnant Rupprecht die Idee aus England nach Fürth. Zeitgleich mit Fürth gründeten sich auch Hockey-Clubs in Nürnberg (NHTC und 1. FC Nürnberg). Für die Hockeyspieler der SpVgg wurde ein „auf und ab“ zum ständigen Wegbegleiter. In Mittelfranken war man immer, auf höherer Ebene oft mit von der Partie. 1971 verzeichneten die „Krummstöcke“ über 100 Abteilungsmitglieder. In einer zeitweise turbulent verlaufenen Sitzung beschloss der Fürther Stadtrat den Bebauungsplan für das Innenstadtgebiet zwischen der Königswarterstraße und Fürther Freiheit, der Bahnlinie sowie der Gebhardtstraße, Theresien- und Maxstraße. Allerdings mit der ausdrücklichen Festlegung, dass sämtliche Verkehrsflächen und Linien des künftigen Verkehrsflusses einer späteren Entscheidung vorbehalten sein sollten. Die geteilte Stadtratsmeinung ergab sich aufgrund der noch schwebenden Entscheidung zum vorläufigen Endpunkt der UBahn (Fürther Freiheit oder Hauptbahnhof?). Samstag, 29. Mai 1971 In Fürth registrierte man für das Schuljahr 1971/72 nun fast 3000 Schüler. Ein Schichtunterricht war unvermeidlich. An den Volksschulen waren 1198 Schüler angemeldet, fast 1700 an den weiterführenden Schulen. Beklagt wurde die Uneinsichtigkeit mancher Schülereltern, ihre Kinder nicht zur nächsten, sondern zu einer weit entfernten weiterführenden Schule anzumelden. Nachdem von der Stadt die Fahrtkosten bei einem Schulweg über 3 km ersetzt wurden, sah man in diesem Verhalten eine überflüssige Belastung des Stadtsäckels. Der damalige Dauerbrenner im Fürther Stadtrat: Die „anrüchige Sache“ Tierkörperbeseitigungsanlage Mattecka an der Vacher Straße. Wieder lagen zahlreiche Beschwerden von Bewohnern der Schwand vor. Diese drohten nun bei der nächsten Geruchsbelästigung an, alle Stadträte zu nachtschlafender Zeit anzurufen. Die Verlegung des geruchsintensiven Betriebes war schon beschlossen, doch über die Umsetzung in den Forchheimer Raum wurde immer noch auf höherer Ebene verhandelt. In einem Leserbrief an die FN beschwerte man sich über das Nichtanlegen eines Kinderspielplatzes an der Greifswalder Straße. Der Bauträger (VdK) der dortigen Reihenhaussiedlung hatte vier Jahre vorher schon gegenüber der Stadt Fürth eine Verpflichtungserklärung abgegeben, bis zum Bezug der Häuser den Kinderspielplatz zu bauen. Bis jetzt gab es statt einem Spiel- aber nur einen Müllablagerungsplatz. Dienstag, 1. Juni 1971
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