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Bei der Fürther Schützengesellschaft schenkte Schützenkönig Pintz den Mitgliedern eine rauschende Ballnacht. Der blumengeschmückte Kolpingsaal war bis auf den letzten Platz besetzt. Ein Schützenfreund war sogar eigens aus Kanada angereist. Im Sportheim an der Kronacher Straße hielt der „Tuspo“ sein 77. Stiftungsfest ab. Der Verein, der unter der nationalsozialistischen Herrschaft verboten und dessen Vermögen beschlagnahmt war, nahm 1948 seine Tätigkeit wieder auf. 1972 gehörten 600 Mitglieder dem Tuspo an. Die SpVgg gewann ihr Auswärtsspiel bei Hessen Kassel mit 4:0. Tore für Fürth durch Heubeck, Bergmann, Jäger und Pieper. Damit lag man auf Platz sieben der Tabelle. Dienstag, 14. November 1972 Im Fürther Stadtgebiet hatte es an allen Ecken gescheppert. Bei Windstärke 10 hatte in Ronhof ein entwurzelter Baum ein Telefonhäuschen umgeworfen, mehrere Autos wurden durch herabfallende Trümmer beschädigt. Ein Baumriese auf dem Fürther Bahnhofplatz fiel um und beschädigte die Oberleitung der Straßenbahn. Die neunten Fürther Kirchenmusiktage begannen in St. Paul mit einem neuen Klang. Die eigens für die neue Konstellation von Haupt- und Chororgel komponierte Choralkantate von Friedrich Högner hob sich deutlich von üblichen Orgelkonzerten ab. Der Standort der Zweitorgel und der wechselnde Einsatz mit der Hauptorgel prägte das gesamte Eröffnungsprogramm. Mittwoch, 15. November 1972 Ein sogenannter „Richard-Wagner-Gedächtnismarsch“ lockte in Oberfürberg mehrere hundert Teilnehmer an den Start. Alle pilgerten bei herrlichem Sonnenschein durch den Fürther Stadtwald. Anschließend holten sie brav ihre Richard-Wagner-Medaille ab oder nahmen mit einem Stempel in ihrem Wanderbuch (so etwas hatten damals viele Fürther!) vorlieb. Die neueste Jugend-Theater-Produktion hieß „Pippi Langstrumpf“. Nach Vorlage von Astrid Lindgren inszenierte Hanswalter Gossmann die merkwürdige Geschichte von dem aufmüpfigen Schulmädchen mit allen ihren Ecken und Kanten. Das Stück passte genau zum Trend der antiautoritären Erziehung. Schauspielerin Gudrun May zeigte als Schauspielerin insbesondere eine gymnastische Leistung. Erika Jahreis, Fürther Mundartdichterin, legte nun einen zweiten Band ihrer Fürther Mundartgedichte vor. Die „Gschichtli über Färth“ wurden wie das erste Buch vier Jahre zuvor ein Erfolg. Die blonde Heimatdichterin „Erika“ stand für Qualität hinsichtlich Fürther Mundart. Donnerstag, 16. November 1972 Die drei Fürther Tennisvereine SpVgg, TV Fürth 1860 und Grün-Weiß veranstalteten gemeinsam einen „Herbstball 1972“ im Nürnberger Kulturverein. 450 Tennisfans bevölkerten das Parkett, um nach den Klängen des „ConnyWagner-Sextetts“ zu tanzen. Die „Mitternachtsshow“ der Fürther Band riss alle von den Sitzen. An frühere Platzmieter und bestimmte Zielgruppen wurden im Rahmen der Abonnenten-Werbung 1000 Broschüren verschickt. Das „Theater Fürth“ bot drei Abonnements an: Sieben Schauspiele und drei musikalische Werke (A und C), zehn Schauspiele (B) und erstmals ein Konzertabonnement (K) mit drei Vorstellungen. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit entstand auf Privat-Initiative in der Dambacher Straße ein WaldorfKindergarten, der Platz für 29 Jungen und Mädchen bot. Die Einweihung fand im Vortragssaal der Anthroposophischen Gesellschaft in Fürth statt. Stadtrat Uwe Lichtenberg sagte eine finanzielle Unterstützung der Stadt Fürth zu, nachdem die Eltern erhebliche finanzielle Opfer für den neuen Kindergarten gebracht hatten. Die Leitung des Kindergartens übernahm Waldorf-Spezialistin Haußmann. Freitag, 17. November 1972 Die Winter- und Wandersportabteilung („WiWa) des TV Fürth 1860 hatte den Trend der Zeit erkannt: Der seit Jahren wachsenden Schar der Skifahrer wurde die Teilnahme an einer Ski-Gymnastik geboten. Durch die Wintersportler war die einst dahindümpelnde Abteilung auf 460 Mitglieder gewachsen. Jeden Freitagabend absolvierte man in der Sporthalle Warmmachen, Standübungen, Zirkeltraining mit sechs Übungsteilen sowie Einsätze am Trampolin und am Wedelgerät. Im Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte u.a.: „Der Pate“ mit Marlon Brando, 4. Woche (Admiral), „Attila, die Geißel Gottes“ mit Sophia Loren und Anthony Quinn (Bambi), „“Spiel mir das Lied vom Tod“ mit Claudia Cardinale und Charles Bronson (City) sowie „Chatos Land“ mit Charles Bronson und Jack Palance (Park). Samstag, 18. November 1972 Fürths einzige Ausflugsgaststätte im Stadtwald, die „Alte Veste“ verbarrikadierte sich ab sofort hinter einem hässlichen Palisadenzaun, zudem ragte eine wuchtige Garage in den Eingangsbereich des Grundstücks hinein.

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