Seite:Kuntermann 1973.pdf/1

Version vom 12. Februar 2025, 09:34 Uhr von Zonebattler (Diskussion | Beiträge) (→‎Nicht korrekturgelesen: Die Seite wurde neu angelegt: „Aus: Fürth 1973 - Fürther Geschichtswerkstatt - Bearbeitet von Gert Kuntermann - Gekürzt von Bernd Jesussek für FürthWiki – 20.1.2025 Dienstag, 2. Januar 1973 Der Wohlstand machte es möglich: Noch nie wurde in einer Silvesternacht so viel Geld in die Luft geschossen wie dieses Mal. Die Verkaufsstellen für Feuerwerkskörper waren schon am Vormittag ausverkauft. Vereinzelt bekam man Raketen noch an manchen Tankstellen. Die Fürther Gastron…)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

Aus: Fürth 1973 - Fürther Geschichtswerkstatt - Bearbeitet von Gert Kuntermann - Gekürzt von Bernd Jesussek für FürthWiki – 20.1.2025 Dienstag, 2. Januar 1973 Der Wohlstand machte es möglich: Noch nie wurde in einer Silvesternacht so viel Geld in die Luft geschossen wie dieses Mal. Die Verkaufsstellen für Feuerwerkskörper waren schon am Vormittag ausverkauft. Vereinzelt bekam man Raketen noch an manchen Tankstellen. Die Fürther Gastronomie (z.B. Café Fenstergucker, Hexenhäusle oder Tiroler Klause) gab sich jede Mühe, die Fürther in Feierlaune zu halten. Leider hatte auch die Polizei alle Hände voll zu tun, um den Hausfrieden da und dort wiederherzustellen. Die Ausnüchterungszellen waren alle belegt. Am Neujahrstag herrschte eitel Sonnenschein und Kälte, so dass auf den Eisflächen im Stadtpark Hochbetrieb herrschte. Grundig brachte zum Jahresbeginn ein neues Diktiergerät auf den Markt, das mit einer herausnehmbaren Tonbandkassette arbeitete. Die bisher den Markt beherrschende „Stenorette“, von der bisher über eine Million Stück verkauft wurde, hatte ausgedient. Mittwoch, 3. Januar 1973 Fürths OB Kurt Scherzer, zugleich Vorsitzender des Deutschen Turnerbundes, zeigte sich erfreut über die Entwicklung der Mitgliederzahlen. Im Olympiajahr 1972 kamen 104.355 neue Mitglieder hinzu. Insgesamt erreichte der Deutsche Turnerbund damit eine Aktivenzahl von 2.292.030. Dies bedeutete einen neuen Höchststand. Den städtischen Bediensteten musste man aus besonderem Grund ein gesundes 1973 wünschen. Sage und schreibe 5,7% von ihnen waren durchschnittlich das ganze Jahr über krank. Die Angestellten brachten es auf 29.049 Fehltage, die Arbeiter auf 30.438. Insgesamt gab es damals bei der Stadt Fürth am Jahresende 3443 Beschäftigte, dies waren 118 mehr als zum Jahresbeginn 1972. Der angestiegene Personalstand wurde mit den Eingemeindungen der Gebietsreform erklärt. Ein lang gehegter Wunsch der Katholiken in Stadeln nahm Gestalt an: Die etwa 2500 Gläubigen sollten bis Ende 1974 an der Fritz-Erler-Straße eine neue Kirche erhalten. Obwohl von dem geplanten Bauwerk (Architekt Walter Lischka) noch nichts zu sehen war, stand mit „Dreifaltigkeitskirche“ der Name schon fest. Die Verkehrswacht Fürth bestellte eine „mobile Verkehrsschule“, um damit die Schulen ansteuern zu können. Kostenpunkt: 65.000 DM. Donnerstag, 4. Januar 1973 Winterruhe lag über dem zugefrorenen Europakanal und dem neuen Fürther Hafen. Heiß umstritten dagegen der betriebsfertige Ausbau des Sportboothafens. 815.000 DM hatte die Stadt für den Grunderwerb, die Einrichtung des Beckens und die Bootsrutsche bereits ausgegeben, aber man scheute die Kosten von etwa einer weiteren Million DM für den Endausbau (z.B. Bootshäuser, Stege, Aufenthaltsräume, Tankstelle). Die lose Trägerschaft der Fürther Sportvereine hatte sich in Anbetracht der Kosten in Luft aufgelöst. Ergebnis für 1973: Guter Wille zum Endausbau durch die Stadt Fürth vorhanden – harte DM dazu aber nicht. Der Fürther Maler Josef G. Kemmeter feierte seinen 65. Geburtstag. Er wirkte jahrelang selbstlos als Geschäftsführer des Rings Fürther Künstler. Freitag, 5. Januar 1973 In Fürth kam es infolge von Glatteis zu einer „Wintereinbruchs-Unfallserie“. Auf spiegelglatten Straßen ereigneten sich schon bis zum frühen Nachmittag 13 Unfälle mit hohem Sachschaden. Die Polizei: Es wurde zu schnell gefahren und der Abstand zum Vordermann war meist zu gering. Der aus Fürth stammende ehemalige Bundeskanzler Prof. Dr. Ludwig Erhard bedankte sich schriftlich bei OB Scherzer für den Weihnachtsgruß der Vaterstadt Fürth in Form einer Blumenschale mit Christsternen. Im Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn u.a.: „Mensch ärgere dich nicht“ mit Uschi Glas (Admiral), „Michel bringt die Welt in Ordnung“ mit Jan Ohlsson (Bambi), „Frechheit siegt“ mit Jean Sarrus und Luis Rego (City) sowie „Ben“ mit Joseph Campanella und Meredith Baxter (Park). Samstag, 6. Januar 1973 Brigadegeneral Clay T. Buckingham hieß der neuernannte Standortälteste der amerikanischen Truppen in Nordbayern, der einen glanzvollen Neujahrsempfang im Kalb-Club an der Steubenstraße gab. Alles, was in der Region Rang und Namen hatte, drängte sich unter das Sternenbanner, wo es zum vielhundertfachen Händeschütteln kam. Dann setzte der heiße Sturm aufs kalte Büffet ein, aber auch die harten Sachen wurden in ausreichender Menge ausgeschenkt. Das Fürther BRK hatte sich für 55.000 DM ein neues Rettungsfahrzeug gegönnt. Zwar fehlte noch ein EKG-Gerät im Wert von 9000 DM, aber die beiden speziell ausgebildeten Rettungssanitäter konnten aufgrund der Ausstattung

1