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Einem Nadelöhr des Fürther Straßennetzes ging es zu Leibe: Am kleinen Fürther „Stachus“, der Kreuzung Würzburger und Friedrich-Ebert-Straße wurde mit den Anwohnern über eine Vorgarten-Beseitigung verhandelt, die später zu einer Verbreiterung der Straße und auch der Brücke über die Erlanger Bahnlinie führen würde. Für 5,2 Mio DM sollte der „Flaschenhals“ dort verschwinden und damit der Verkehr durchgehend bis zur Innenstadt vierspurig verlaufen. Donnerstag, 16. August 1973 Ein 19-jähriger US-Gefreiter drehte durch: Über 30 Minuten versetzte er Autofahrer und Fußgänger in Angst und Schrecken. Mit einem Schützenpanzer raste der Amerikaner durch die Straßen Fürths, rammte Autos und streifte Hausecken, bis er schließlich in einem Rübenacker bei Atzenhof in der Nähe des Europa-Kanals aufgab. Er hielt nur deshalb an, weil er bei einer Steilfahrt an der Kanalböschung mit dem Gesicht am Geschützturm aufschlug und dabei vier Vorderzähne einbüßte. Nicht einmal Schüsse der deutschen und amerikanischen Polizei hatten ihn zuvor bei seiner Amokfahrt stoppen können. Im ersten Heimspiel der neuen Saison besiegte die SpVgg im Ronhof vor 8000 Zuschauern den FC Schweinfurt 05 mit 1:0. Das Tor für Fürth erzielte Bergmann. Aufgrund des Torverhältnisses von 3:0 belegte man damit nach zwei Spielen Platz eins der Regionalliga Süd. Zu Beginn schossen die Fürther Spieler 50 „Tip-Tap-Bälle“ in das Publikum. (Tip und Tap waren die Maskottchen für die Weltmeisterschaft 1974 in der Bundesrepublik). Freitag, 17. August 1973 Mit einem Riesenkrach und abrupt ging die Leidenszeit der Fürther mit der Firma Mattecka zu Ende. Schon ab 20. August sollten Tierkörper und Schlachtabfälle an einem anderen Ort verarbeitet werden. Spätestens bis 31. Dezember war die Firma Mattecka in Fürth endgültig zu schließen, so das bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen. Es war eine Initiative der Firma Mattecka, der Stadt Fürth den Krempel vor die Füße zu werfen. Im Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte u.a.: „Vier fröhliche Rabauken“ mit Dean Reed und Ignazio Spalla (Admiral), „Die jüngsten Kätzchen sind die schärfsten“ mit Anne Grete Nissen und Lena Bergquist (Bambi), „Karl May: Der Ölprinz“ mit Stewart Granger, Heinz Erhardt und Terence Hill (City) sowie „Zakato – die Faust des Todes“ mit Chen Sing und San Kuai (Park). Samstag, 18. August 1973 Vom einstigen Nachtlokal zur Imbissbude: In Fürth eröffnete in der Schirmstraße 3 die „Wursthütt`n“. Hier kostete ab sofort ein halber Meter Bratwurst 2,90 DM. Zwischenstand: Über den Dächern von Fürth wuchsen die beiden städtebaulichen Dominanten Stück für Stück in die Höhe. Beim „Bahnhof-Center“ war man nun im zehnten Obergeschoss angekommen (sieben fehlten noch), das Sparkassen-Hochhaus an der Maxstraße erreichte in der Höhendimension schon sein Endstadium. Ein 43-jähriger Wachmann wurde von der Polizei in Untersuchungshaft genommen, da er dringend verdächtig war, Pelze aus den Lagerbeständen einer Firma, die er bewachen sollte, gestohlen zu haben. Der Fürther Pelzindustrie entstand dadurch ein Schaden in Höhe von rund 20.000 DM. In den weitläufigen Gängen des neu erworbenen Schlosses in Burgfarrnbach wurde die erste Ausstellung des Stadtarchivs eröffnet. Die Exponate befassten sich mit der Burgfarrnbacher Geschichte. Schließlich wurde vor genau 50 Jahren der Vorort nach Fürth eingemeindet. Montag, 20. August 1973 An der Fröbelstraße in Zirndorf unterhalb der Alten Veste wurden Doppelhaushälften der Neumarkter Baufirma Hassold verkauft. Der notarielle Festpreis für Haus (Wohnfläche 103 qm) und Grundstück (ca. 380 qm) betrug 193.200 DM. Tragisch: Die noch junge Pilzsaison forderte in Fürth zwei Todesopfer. Der in Fürth bekannte Installationsmeister Hans Willert und seine Ehefrau Ida konnten auf der Intensivstation des Fürther Stadtkrankenhauses nicht mehr gerettet werden. Die beiden Eheleute hatten den giftigen Knollenblätterpilz mit dem Wiesenchampignon verwechselt. Es hatte ihnen so gut geschmeckt, dass für die später heimkehrende Tochter nichts mehr übrig war. Im Hause der Firma Grundig arbeitete ein Goldmedaillengewinner. Der Industrie-Elektroniker aus Merzbach bei Trautskirchen hatte sich die begehrte Trophäe beim 21. Internationalen Berufswettbewerb in München geholt. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel beim SV Darmstadt 98 mit 1:2. Das Tor für Fürth erzielte Unger. Damit fand man sich auf Rang sechs der Tabelle wieder. Dienstag, 21. August 1973 Fürths schnellwachsendes Helene-Lange-Gymnasium bekam nach dem Tod von Dr. Lebbe einen der jüngsten bayerischen Schulleiter. StD Christian Kopp, von 1962 bis 1970 am Hardenberg-Gymnasium tätig, wechselte 1970

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