Samstag, 5. Mai 1973 Der Fürther Unternehmer Max Grundig wurde 65 Jahre alt. Er galt als einer der erfolgreichsten Persönlichkeiten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Der aus Nürnberg stammende Kaufmann begann 1927 mit einem kleinen Geschäft in der Sternstraße. 1973 beschäftigte Grundig in 23 Werken über 27.000 Arbeitnehmer und setzte 1,51 Mrd DM um. Der Wahlkonsul von Mexiko und Ehrendoktor der Universität Erlangen-Nürnberg hatte 1970 die Grundig GmbH in eine Max-Grundig-Stiftung umgewandelt. Alle Aktien des Unternehmens wurden in diese Stiftung eingebracht. Der Zweck der Stiftung war jahrelang nicht bekannt. Der TSV Burgfarrnbach 1898 feierte sein 75-jähriges Bestehen. Eine 75 Seiten starke Festschrift zeigte die Entwicklung des Vereins auf. Als Turnverein Jahn Burgfarrnbach gegründet, trieben 1973 über 800 Mitglieder in acht Abteilungen Sport. Immer mehr Vorschläge zu einer stärkeren Rettung alter Bausubstanz im Sanierungsgebiet der Fürther Altstadt landeten auf dem Fürther Rathaustisch. Neuester Trend: Mehr Einbeziehung erhaltenswerter Häuser (z.B. Fraveliershof) in die Sanierungsmaßnahmen. Stadttheater: „Festkonzert“ (Fürther Kammerorchester und US-Musikkorps). Montag, 7. Mai 1973 Für alte Leute, die zu sehr belastet waren, richtete die Innere Mission Fürth einen „Mahlzeitendienst“ ein – eine Art „Essen auf Rädern“ im Miniformat. Außerdem wurde im Altenclubraum in der Alexanderstraße 28 ein stationärer Mittagstisch angeboten. Mit der Aktion „Rette dein eigenes Leben“ wurden die Fürther zu Spenden für einen Rettungswagen des Roten Kreuzes aufgerufen. Auf der Fürther Freiheit appellierten OB Scherzer und Landrat Dr. Sommerschuh an die Spendenfreudigkeit der Bürger. Der dringend gebrauchte Rettungswagen kostete immerhin 60.000 DM. Am Samstag trippelten die Kinder des jüngsten Schülerjahrgangs an der Hand ihrer Eltern zum ersten Mal in die Schule, um sich anmelden zu lassen. Erfahrene Lehrkräfte nahmen die Kleinen dabei unauffällig unter die Lupe, um deren Schulreife zu testen. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel bei den Stuttgarter Kickers mit 0:2. Trotzdem blieb man damit noch auf Rang acht der Tabelle. Dienstag, 8. Mai 1973 Der „Liederhort Ronhof“ feierte sein 80-jähriges Bestehen mit einem Chorkonzert im Fürther Geismannsaal. Zehn weitere Gesangvereine aus der näheren und weiteren Umgebung waren dazu eingeladen. Das fachkundige Publikum besetzte den Geismannsaal bis auf den letzten Platz. Chorleiter Hans Schelter musste zahlreiche Ehrungen und Glückwünsche über sich ergehen lassen. Mit drei Spatenstichen begannen die ersten Arbeiten für das Altenheim der Arbeiterwohlfahrt oberhalb des Burgfarrnbacher Schlosses. Amerikanische Pioniere hatten sich unentgeltlich bereit erklärt, das Baugelände zu planieren. Mit schweren Räumgeräten waren 30 Mann angerückt und begannen mit den Arbeiten auf dem abgeholzten Teil des Grafenwäldchens. Die Stadt Fürth unterstützte den Bau des Heims mit 600.000 DM. Anlässlich des 65. Geburtstags von Firmenchef Max Grundig ehrte die Firma 65 Männer und Frauen, die schon seit 25 Jahren dem Unternehmen treu verbunden waren. Vorstandsvorsitzender Dr. Griesmeier überreichte 65 Dankesurkunden an die Betroffenen. Mittwoch, 9. Mai 1973 Der TV Stadeln hatte mit seiner erst im Januar gegründeten neuen Abteilung „Trimm dich durch Tanz“ eine Marktlücke entdeckt. Abteilungsleiter Walter Linz und Gattin konnten immer mehr Tanzbegeisterte begrüßen. Mit einem Gesellschaftsball in der Turnhalle Stadeln trat man erstmals an die Öffentlichkeit. Tanzlehrer Holzapfel betreute die Abteilung. Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott: Die Burgfarrnbacher Katholiken bauten ohne fremde Hilfe ein modernes Gemeindehaus. Nach drei Jahren verwandelte sich der kleine Anbau an die Marienkirche in ein Gemeindehaus mit Altenclub, Jugendgruppenräumen und dazugehöriger Küche. Dekan Remigius Hümmer nahm die Einweihung vor. Eine Fürtherin arbeitete als Politesse bei der Nürnberger Polizei. Zusammen mit 17 anderen Polizei-Hostessen beobachtete sie in der Nürnberger Innenstadt den ruhenden Verkehr und machte Jagd auf Verkehrssünder. Die „blauen Engel“ gingen immer zu zweit auf Streife. Der Monatsverdienst betrug je nach Alte und Familienstand zwischen 1200 DM und 1500 DM. Die Dienstkleidung (Hüte, Schuhe, Mäntel, Kostüme, Kleider, Hosen Pullis, Blusen Handtasche und Regenschirm) wurde gestellt. Stadttheater: „Monsieur Chasse“ von Feydeau (Euro-Studio). Donnerstag, 10. Mai 1973 Fachkenntnisse bewiesen Teppichdiebe, die bei Teppich-Bonakdar in der Hirschenstraße nachts eingestiegen
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