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umjubelt. Großes Aufatmen bei der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Staatliche Fachoberschule: Architekt Heid hatte das Gelände des ehemaligen Landratsamtes an der Amalienstraße eingehend begutachtet und konnte die fachkundige Versicherung geben, dass ein Neubau einer Fachoberschule auf dem Grundstück Ecke Amalien- und Dambacher Straße ohne Schwierigkeiten untergebracht werden konnte. Ein viergeschossiger Baukörper mit 14 Klassenzimmern und Nebenräumen wäre für circa 7,5 Mio DM machbar. Mittwoch, 10. Juli 1974 Die Fürther Flachglas AG Delog-Detag, größter deutscher Hersteller von Flachglas, spürte die ausgeprägte Schwäche der Automobil- und Baubranche deutlich. Obwohl sich die Rohmaterialien teilweise im zweistelligen Bereich verteuerten, gingen die Umsätze zurück. 1973 erreichte man noch einen Gesamtumsatz von 660,6 Mio DM. Der Verein für Heimatforschung „Alt-Fürth“ unternahm eine Fahrt zur Altstadt Regensburgs. Etwa 100 Teilnehmer interessierten sich für die frühere römische, bayerische und deutsche Hauptstadt. Nicht nur Dom und Haustürme, sondern auch die dortige Altstadtsanierung wurde ausgiebig begutachtet. Dr. h.c. Gustav Schickedanz hatte es sich nicht nehmen lassen, selbst zu erscheinen: Auf dem Sportplatz des TV Fürth 1860 in Dambach spielten die Hausherren gegen die SpVgg. Zwei Mannschaften, die das Quelle-Emblem auf der Brust trugen. In diesem Saisonvorbereitungsspiel gewann die SpVgg mit 6:0. Die Tore schossen Ammon, Heinlein, Bergmann (2), Unger und Dennerlein. Der Erlös aus den Einnahmen, die Dr. h.c. Schickedanz noch um einen 2000 DM-Scheck aufstockte, ging an die Arbeiterwohlfahrt. Donnerstag, 11. Juli 1974 Im Kunstschaufenster der Commerzbank in der Rudolf-Breitscheid-Straße stellte der Fürther Grafiker Siegfried Reinert Bleistiftzeichnungen aus. Baumlandschaften wurden bei ihm zu surrealistischen Visionen. Das Sportzentrum an der Coubertinstraße brachte dem TV Fürth 1860 die neuen Abteilungen Judo, Schach und Tischtennis. Verschiedene Judokas waren wegen besserer Trainingsbedingungen vom MTV nach Dambach gekommen. Tischtennis wurde bereits vor Jahren schon bei den 60ern gespielt, jetzt konnte ein neuer Anlauf gemacht werden. Tolle Stimmung herrschte beim Bunten Abend des Hardhöhen-Sommerfestes. Schon viele Stunden vor dem Auftritt des Schlagersängers und Mädchenschwarms Rex Gildo stellten sich die Besucher im Festzelt ein, um mit Schirmen, Hüten und Taschen Plätze für „ihre Lieben“ zu reservieren. Die Bedienungen in dem ausverkauften Festzelt waren völlig überlastet, so dass viele Besucher selbst bei Ausschank und Grill anstanden. Die Festkapelle Jakl Strobel spielte im Vorfeld auf, danach sang Rex Gildo viel umjubelt. Freitag, 12. Juli 1974 Die 1972 eingemeindeten Vororte Vach und Sack hatten kurz vor dem Datum der Gebietsreform für ihre Sportvereine gut gesorgt. Die Vorortgemeinden sicherten ihnen einen jährlichen Barzuschuss in Höhe von 3000 DM zu, in einem Fall auf 150 Jahre, im anderen auf alle Ewigkeit. Das Ganze war notariell abgesichert und sogar mit einer Indexklausel gegen Preissteigerungen versehen. Als Gegenleistung durften die Sportanlagen von der „Schuljugend“ gratis genutzt werden. Den Schwarzen Peter hatte nun die Stadt Fürth als Rechtsnachfolger der beiden Gemeinden. Die Vereine pochten schließlich auf ihr notariell „festgeschriebenes Recht“. In den Klassen der Sonderschule an der Frauenstraße grassierte die Gelbsucht. Etwa 250 Schüler wurden deshalb mit Gammaglobulin geimpft, um die Abwehrkräfte gegen Gelbsucht zu verstärken. Fünf an Gelbsucht erkrankte Schüler mussten in der Isolierabteilung des Stadtkrankenhauses untergebracht werden. In den Klassenzimmern der Frauenschule waren Waschbecken aufgestellt, in denen sich die Schüler mehrmals täglich die Hände waschen mussten. Samstag, 13. Juli 1974 Die vom Fürther Stadtrat im April festgesetzten Gebühren für die Müllabfuhr wurden von der Regierung von Mittelfranken korrigiert. Sie senkte speziell die Gebühr für die 50-Liter-Eimer von 50 DM auf 42 DM, weil der Jahresbeitrag nicht im richtigen Verhältnis zu den anderen Müllabfuhrgebühren stand. Außerdem ließ Ansbach nur einen einzigen Tarif im Stadtgebiet Fürth gelten. Zum 15. Juli schloss in Fürth die „Löwen-Apotheke“ in der unteren Königstraße. Damit ging ein Stück Fürther Apothekengeschichte in der Altstadt zu Ende. Die Apotheke bestand seit 1720. Aber aus dem brachliegenden Sanierungsgebiet der Altstadt waren über 6000 Bewohner weggezogen, was für den Pächter den Entzug der Existenzgrundlage bedeutete. Montag, 15. Juli 1974

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