Donnerstag, 24. April 1975 In einem Leserbrief an die FN setzte man sich für den schnellen Wiederaufbau des Sanierungsgebietes der Altstadt „mit fränkischen Wohnhäusern“ ein. Betonsilos oder moderne Verwaltungsgebäude würden nur das Stadtbild „verhunzen“. Fränkischer Stil würde auch zu den anliegenden Straßen (Marktplatz, Gustavstraße) besser passen. Die Neubebauung im Sanierungsgebiet solle der dort anzusiedelnden Bevölkerung zugutekommen und nicht den im Wolkenkuckucksheim planenden Architekten! Die Fürther Unternehmen Grundig konnte seinen Konzernumsatz im Geschäftsjahr 1974/75 weltweit noch einmal um 18% auf 2,1 Mrd DM erhöhen. Im Vorjahr hatte die Steigerung nur 16% betragen. Ende März 1975 waren im Inund Ausland 32 500 Personen für Grundig tätig. Wenige Wochen bevor die schottische Patenstadt Paisley ihre Selbständigkeit aufgeben musste, beschloss der Fürther Stadtrat, eine Straße nach der Patenstadt zu benennen. Man wusste zwar noch nicht wo, aber man wollte den Schotten schon mal aus Fürther Sicht vorab Sympathie und Mitgefühl signalisieren. Freitag, 25. April 1975 „Das Ganze kehrt“, so das Plenum des Fürther Stadtrates. Auf Bedenken der VAG hin korrigierte man den Beschluss über die künftige Verkehrsführung an der Haltestelle der Freiheit. Nun rang man sich wieder zu einer „fußgängerfreundlichen Regelung“ durch, nämlich der zukünftigen großräumigen Umfahrung der dortigen Verkehrsinsel. Zum ersten Mal in der Geschichte der Fürther Leichtathletik maß sich eine Auswahl junger Fürther Athleten zwischen 11 und 14 Jahren mit Gleichaltrigen aus Südtiroler Sportvereinen. In Bozen bezwangen die 70 Fürther die in dreifacher Anzahl angetretenen Südtiroler mit 195:171 Punkten. Das Großversandhaus Quelle und das städtische Schulamt leisteten zu diesem Wettkampf finanzielle Hilfe. Stadttheater Fürth: „Hanns Dieter Hüsch“, Kabarett. Samstag, 26. April 1975 Bauunternehmer Hans Röllinger feierte seinen 60. Geburtstag. Seit 39 Jahren schon war er in der Unternehmung tätig. Zum Firmengeflecht gehörten auch die „Frankenwohnbau GmbH“, die „Spannbetonwerke Franken“ und die Werke der „Betotrans“. Außerdem war Röllinger seit Jahren schon in der Türkei tätig. So hatte man u.a. auch das Parlamentsgebäude in Ankara gebaut. Von 1952 bis 1956 war Hans Röllinger auch Vorsitzender der SpVgg. (Sein Bruder Dr. Helmut Röllinger vom Fürther Stadtkrankenhaus führte nun seit einiger Zeit schon den Verein.) Im Fürther Stadtwald arbeitete ein Köhler. Schon im Bereich der Weiherhofer Straße roch es intensiv nach Rauch. Der hochaufgeschichtete Meiler brannte acht Tage. Der Köhler musste dabei entweder für Zugluft sorgen oder Löcher verstopfen. Ende April gab es dann die erste Holzkohle. Die Kunden warteten schon täglich. Frische Holzkohle brannte nämlich besser als jene, die schon längere Zeit lagerte. Stadttheater Fürth: „Eines langen Tages Reise in die Nacht“, Schauspiel von Eugene O`Neill (Schweizer Tourneetheater). Montag, 28. April 1975 Im Monat März ereigneten sich 188 Verkehrsunfälle auf Fürther Stadtgebiet. Dabei waren zwei Tote zu beklagen. Weitere 50 Personen wurden so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Die Schadenssumme wurde von der Polizei auf 305.300 DM geschätzt. Im Berolzheimerianum stellte der Vacher Maler Fritz Lang Radierungen aus. Die Motive der grafischen Schwarzweißeffekte reichten von fränkischen Dorfansichten bis zu italienischen Straßenszenen. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel bei der SpVgg Bayreuth mit 0:2. Damit verschlechterte man sich auf Rang 18 der Tabelle. Kaum ein Fürther Spieler hatte Normalform erreicht. Das Präsidium um Dr. Helmut Röllinger war ratlos. Stadttheater: Veranstaltung „Musische Woche“ (Schulreferat Stadt Fürth). Dienstag, 29. April 1975 Dr. Hans Bornkessel, Altoberbürgermeister von Fürth, feierte seinen 83. Geburtstag. Er war in schwerer Zeit von 1946 bis 1964 das Fürther Stadtoberhaupt. Er saß auch nahezu zwei Jahrzehnte im bayerischen Senat. Für seine Tätigkeiten wurde er mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern, mit dem Bayerischen Verdienstorden und durch die Stadt Fürth mit der Goldenen Bürgermedaille ausgezeichnet. Nach „langen Wehen“ erblickte der „Baukunstrat“ das Licht der Welt. Der Fürther Stadtrat wählte die von der örtlichen Architektenschaft bestimmten sechs Mitglieder auf die Dauer von zwei Jahren. Vorsitzender wurde Architekt Bernhard Heid, sein Stellvertreter Architekt Heinrich Graber. Die sechs sollten verantwortungsbewusst, maßvoll und mutig als Gutachter in baukünstlerischen Fragen zu Fürther Bauprojekten tätig werden. Der „Tag der offenen Tür“ der Fürther Stadtverwaltung wurde wieder ein voller Erfolg. Bei schönstem
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